Nach Jahren der Planung und Verhandlungen stand 2024 mehr unter dem Motto „Bauen für Freihung. Den verabschiedeteten Rekord- Haushalt 2024 in Höhe von 16,3 Mio. € haben wir beim Vermögenshaushalt nicht vollständig ausgeschöpft, dennoch konnten wir wichtige Maßnahmen faktisch abschließen. Gleichzeitig haben wir im Rahmen der Finanzplanung wichtige Weichenstellungen für den Verlauf der weiteren Projekte getroffen.
Ein kurzer Überblick über die wichtigsten Maßnahmen des Jahres 2024
Im letzten Jahr startete die Renovierung der Gemeindesverbindungsstraße Freihungsand, die wir heuer inkl. der Ausgleichmaßnahmen mit einer Gesamtlänge von 1,5 km weitestgehend abgeschlossen haben. Im gleichen Zuge haben wir weitere 300 Meter der GVS abgefräst und neu asphaltiert. Die Wasserleitungserneuerung konnte in diesem Bereich ebenfalls mit abgeschlossen werden, so dass wir diesen Bauabschnitt auch abschließen konnten. Damit verfügt der Markt Freihung über ein fast vollständig erneuertes Wasserleitungsnetz.
Seit September läuft der Straßenverkehr praktisch reibungslos. Der neu geschaffene Radweg auch im Bereich der „Lehner-Siedlung“ erfreut sich großer Beliebtheit.
Die im gleichen Zuge umgesetzte Erneuerung und Vergrößerung der Mittelspannungsleitung von Freihungsand bis zur Zentrale in der Wiesenstraße konnte ebenfalls abgeschlossen werden. Der Rückbau der Oberleitungen konnte weitestgehend ausgeführt werden und somit ist ein weiterer wichtiger Schritt zu einer modernen und nachhaltigen Infrastruktur umgesetzt.
Selbst für unseren belasteten Torf haben wir eine akzeptable Lösung gefunden, auch wenn die Lösungsfindung aufwändig war und mit der Einhaltung von 17 Auflagen verbunden ist. Der Zusatznutzen ist aber, dass wir damit eine Ausgleichsfläche für weitere Maßnahmen geschaffen haben.
Alles in allem war der Bau ein Kraftakt auf fast allen Ebenen inkl. der anwohnenden Bürger und anrainenden Unternehmen, der notwendig war und jetzt eine deutliche Verbesserung darstellt.
Für die gesamte Maßnahme wurden rund 5,5 Mio. € veranschlagt. Meine Hoffnung ist durch die Vermeidung der Entsorgungskosten und durch die Vermeidung des Beton-Stützwerkes, dass sich die Einsparung von ca. 1 Mio. € auch bei den Baukosten merklich niederschlagen. Der Zuschuss beträgt 70% ohne Architektenleistungen bzw. im Bereich der sogenannten Verdrückung (rund 340 Meter) 100%.
Die nächstgrößere Maßnahme betrifft den Glasfaserausbau.
Bis jetzt konnten rund 90 – 95 % des Tiefbaus abgeschlossen werden. Ebenso wurde damit begonnen, die Hauseinführungen zu verlegen. Das Grundrauschen bei der Verwaltung ist trotz Bauüberwachung hoch, da viele Bürger bei uns direkt nachfragen bzw. Ihre Beschwerden bei uns anmelden. Die Bauüberwachung stellt nach Anfrage nochmal klar, dass bei Schäden an Privateigentum der 1. Ansprechpartner die ausführende Baufirma ist. Dies muss bei den anstehenden Abnahmen ganz bewusst ausgeklammert werden. Von der Gesamtmaßnahme sind heuer ca. 70% abgeschlossen.
Im August startete der Umbau in der Hauptschule in 2 Kindertagesstätten.
Durch das laufende Insolvenzverfahren der Firma, die die Arbeiten des Elektrogewerkes durchführt, können wir aktuell keine Aussage zum geplanten Fertigstellungstermin treffen. Die anderen Arbeiten werden soweit möglich fortgeführt.
Sehr erfreulich ist der Abschluss der Arbeiten beim Dorfgemeinschaftshaus Thansüß. So konnte mit hohem Aufwand und sehr viel Selbstorganisation mit jede Menge Eigenleistung mehr als 200 T€ eingespart werden. Die Nagelprobe fand bei der Kirwa Ende November statt und wurde mit Zufriedenheit aller Beteiligter bestanden. An dieser Stelle ein besonderen Dank den überaus engagierten Markträten aus Thansüß und dem Architekt Heinrich Schwirzer, die die Rahmenbedingungen geschaffen haben, so viele freiwillige Helfer zu motivieren, um mehr als 4.000 Stunden zu leisten. Aktuell beträgt die abgerechnete Bausumme rund 500 T€. Der genehmigte Zuschuss beträgt 74% bis max. 497 T €. Die Eigenleistungen werden allerdings mit einem niedrigen Satz berücksichtigt.
Zusätzlich konnte im Herbst der so ersehnte Kernweg in Großschönbrunn umgesetzt werden.
Die dazu erforderlichen Grundstückverhandlungen übernahm im Vorfeld hauptsächlich Klaus Siegert, die rechtzeitig abgeschlossen werden konnten. Selbst die Engstelle bei den Grundstücksverhandlungen konnte aufgelöst werden. Die Abnahme ist bereits erfolgt.
Zu den Bauaktitväten gesellte sich noch ein Playmobil-Aktivschiff mit ca. 12 * 8 Meter.
Die Schule bewarb sich bei der Stiftung und nach Prüfung erfüllten wir alle baulichen Voraussetzungen. Die Aushubarbeiten übernahm der Elternbeirat. Im Gegenzug wurde eine größere Spende an Spielsachen zugesagt. Am 9.12.2024 um 12.00 Uhr wurde es aufgestellt. Auch das vom Elternbeirat mit Spendengeldern bezahlte Klettergerüst konnte aufgestellt und einbetoniert werden. Herzlichen Dank für das außergewöhnliche Engagement an den Elternbeirat. Neben der im Frühjahr von Bauhof/ Hausmeister aufgestellten Rutsche hat das Schulgelände deutlich an Attraktivität gewonnen und kommt den Bewegungsdrang unserer Schulkinder und damit dem Konzept der Schulleitung sehr entgegen.
Damit war Jahr 2024 ein echtes „Baujahr“ in der Gemeinde, wie es das bisher im Markt noch nicht mal Näherungsweise gab. Deswegen war es aber auch unvermeidlich, einen zusätzlichen Kredit in Höhe von 1,5 Mio. €. aufzunehmen. Damit beträgt der Schuldenstand zu Jahresende voraussichtlich 8,7 Mio. €.
Auch im Bauplatzbereich tat sich einiges. Nach dem Abschluss der Bauleitplanung entschieden wir uns für die Vergabe der Bauträgerschaft für beide Baugebiete an die Firma KfB. Aktuell beschäftigen wir uns intensiv mit der Planung der Entwässerung, und Kanalisation. Ebenso fordert uns das WWA auf, im Baugebiet Zierlohe beim Hochwasserschutz eine Verschlechterung durch Verbesserung der Regenrückhaltung zu vermeiden und erste Maßnahmen beim Hochwasserschutz aus dem Einzugsgebiet zu ergreifen. Dies hält uns aktuell mehr auf, als wir erwartet haben. Ohne Wasserrechtsbescheid können wir aber nicht mit den Baubeginn starten.
Die Thematik Kläranlage hat uns diesem Jahr ebenfalls sehr beschäftigt.
Nach der Aktualisierung der Baukosten inkl. der erhöhten Anforderungen des WWA haben wir in mehreren Sitzungen die Baukosten auf den Prüfstand gestellt. In Summe konnten die Gesamtkosten etwas reduziert werden. Auch beschäftigten wir uns mit möglichen Auswirkungen auf Verbesserungsbeiträge und Gebühren.
Die umfangreichen Bauaktivitäten insbesondere beim Bau des Glasfaser sowie die umfangreichen Klärungen und Vorbereitung von Verträge sowie Prüfung von gesetzlichen Vorgaben forderte in diesem Jahr unsere Verwaltung unter Leitung von Geschätsführenden Beamten Max Heindl und stellv. Geschäftsleiterin Claudia Siegert in diesem Jahr sehr. Nur auf Basis dieser Vorarbeit konnten wir in vielen Themen erst qualifizierte Entscheidungen erst treffen.
An dieser Stelle möchte ich auch über einige statistische Daten der Marktgemeinde berichten. Die Bevölkerung sank leicht von 2.586 in 2023 auf 2.578. Dies wurde hautsächlich durch einen negativen Saldo von Zu- (139)und Wegzüge(155) von -16 verursacht.
Die Geburten stiegen erfreulicherweise von 22 auf 28. Die Anzahl der Sterbefälle liegt mit 20 zu 22 fast gleich. Damit haben wir bis jetzt auch einen sogenannten Geburtenüberschuss.
Auch wenn die finanziellen Vorzeichen vorwiegend negativ sind, bin ich überzeugt, dass wir auch in 2025 trotz dem einen oder anderen Rückschlag Stück um Stück unsere Marktgemeinde weiter entwicklen werden.
Dazu gehört aber auch, dass wir manches kritisch auf den Prüfstand stellen müssen, und nicht alles was wünschenswert ist umsetzen können, bzw. Kürzungen auf Landes- und Bundesebene auffangen können. Wir müssen mehr denn je Prioritäten setzen und damit unseren Mitteleinsatz noch effizienter gestalten.
An dieser Stelle möchte ich den Marktgemeinderatsmitgliedern, der Verwaltung und allen Gemeindebediensteten, der Kindergarten- und Schulleitung und der Geistlichkeit beider Konfessionen und allen für die Gemeinde ehrenamtlich Tätigen für die Unterstützung im so arbeitsreichen Jahre 2024 danken.
Ich wünsche euch mit Euren Familien einen guten Start ins neue Jahr 2025, alles erdenklich Gute und vor allem Gesundheit.