Die Projektgruppe vor dem Europa-Parlament in Straßburg
Ein internationales Prost nach dem Anzapfen
Vorsitzender und Projektleiter Hartmut Schendzielorz tritt bei den Neuwahlen bei der JHV 2025 nicht mehr an und beendet mit dem Gedenken am Volkstrauertag in Freihung nach über 20 Jahren offiziell seine Projektaktivitäten.
Nach der sehr erfolgreich durchgeführten internationalen Projektwoche in den Pfingstferien unter der Leitung von Gerd Müller und Christiane Regn mit Teilnehmern aus Deutschland, Tschechien und Polen mit dem Titel von „Bayern über Österreich nach Böhmen“ leitete Hartmut Schendzielorz, der 1. Vorsitzende und Projektleiter des Europäischen Jugendprojekts Oberpfalz e.V. den im Februar 2025 anstehenden Generationswechsel mit einem anspruchsvollen, interessanten internationalen Projektwochenende im Elsass/Frankreich ein.
Der anstehende Generationswechsel in der Jahreshauptversammlung 2025 und die seit 40 Jahren bestehende Freundschaft mit der Philharmonie und der Commune de Diemeringen waren der Anlass für das Projektwochenende (PWE) beim Gründungspartner des Europäischen Jugendprojektes Oberpfalz e.V.
Diese Freundschaft/Partnerschaft entstand durch den Musikverein Vilseck und die Philharmonie Diemeringen, entwickelte sich über den Radfahrerverein Eintracht Elbart und die Gemeinde Freihung weiter, bevor vor über 20 Jahren eine offizielle Partnerschaft des Europäischen Jugendprojekts Oberpfalz und der Gemeinde Diemeringen begründet wurde.
Der erste Projekttag war geprägt von der Anreise nach Frankreich im Willax-Bus mit „unserem Fahrer“ Oliver Schmidt. Bei der Ankunft in Straßburg wurden wir von Vize-Bürgermeister Francis Kurtz und Paul Anthony aus Diemeringen empfangen und beim Besuch des Europaparlaments und der Stadtbesichtigung in Straßburg begleitet und geführt. Das gut vorbereitete Programm führte uns anschließend in die Jugendbegegnungsstätte Niederbronn-les-Bains im nördlichen Elsass, wo das Abendessen eingenommen und das Quartier für die beiden Übernachtungen gemacht wurde.
Am zweiten Projekttag, dies war zweifelsohne der anstrengendste, wurde nach dem Frühstück direkt zum Fort Schoenenbourg, einem Bunker der Maginot-Linie, gefahren. Die Besichtigung dieses vollständig erhaltenen Bunkerabschnittes mit einer einfachen Länge von 3.5 km, 30 Meter unter der Erdoberfläche, verlangte einigen Teilnehmern alles ab. Da kam die ausgiebige Mittagspause mit warmen Würsteln am Bus durch den Chef der Verpflegung, Stefan Blind, gerade recht. Bestens gestärkt setzte sich anschließend die Projektgruppe mit der Fahrt durchs Krumme Elsass zum Partner nach Diemeringen in Bewegung.
Die Bürgermeister Nicole Oury und Francis Kurtz mit Vertretern aus dem Gemeinderat und Musikern der Philharmonie Diemeringen erwarteten die internationale Projektgruppe bereits am Rathaus, um gemeinsam am Ehrenmal der Opfer von Krieg und Gewalt zu gedenken. Nach den Worten und dem Niederlegen von Blumen durch Bürgermeisterin Nicole Oury und Vorsitzenden Hartmut Schendzielorz beschloss die französische Nationalhymne das Gedenken, bevor in unmittelbarer Nähe am Rathaus ein Ginkgo-Baum, ein Baum der Freundschaft, zu den Klängen der Europa-Hymne gepflanzt wurde.
Im Anschluss führte Bürgermeisterin Nicole Oury – noch ganz unter dem Eindruck der verheerenden Überschwemmung im Mai 2024 stehend – einen Teil der Gruppe durch den Ort Diemeringen zur Kulturhalle. In der Kulturhalle, eigens für diesen Abend festlich dekoriert, fand ein internationaler Festabend „40 Jahre Partnerschaft/Freundschaft Diemeringen – Freihung“ statt, der vom Philharmonie Orchester musikalisch umrahmt wurde. Der Abend begann mit einem Stehempfang und setzte sich mit den offiziellen Reden der Partner fort. Hartmut Schendzielorz nahm dabei die Gelegenheit wahr und verabschiedete sich als Vorsitzender und Projektleiter offiziell auf internationaler Ebene von den Partnern aus Polen, Tschechien und Frankreich. Dabei verlieh er seiner Hoffnung Ausdruck, dass das EJPO auch nach der JHV 2025 in der Lage sein werde, die internationalen Kontakte zum Gründungspartner Commune de Diemeringen und den anderen Partnern weiterhin zu pflegen, um auch zusammen mit dem Musikverein Vilseck und den beiden Nachbar-Kommunen Freihung und Vilseck noch viele Begegnungen dieser Art zu ermöglichen.
Nachdem Bürgermeister Uwe König ein von ihm mitgebrachtes Bierfass angezapft hatte, wurde ein festliches Abendessen serviert, die Philharmonie spielte zum Tanz auf und bei lockerer, bester Unterhaltung wurde unkompliziert Völkerverständigung praktiziert. Um 22.30 Uhr verabschiedete sich die Projektgruppe von den Gastgebern in Diemeringen und trat die Rückfahrt nach Niederbronn-les-Bains an. Ein gelungener Projekttag mit interessanten Programmpunkten, einem Festabend in freundschaftlicher und harmonischer Stimmung und vielen Eindrücken neigte sich dem Ende zu.
Das Programm des dritten Projekttages fand auf der Jugendbegegnungsstätte/Kriegsgräberstätte in Niederbronn-les-Bains statt. Nach dem Frühstück starteten die Teilnehmer, auch die Abordnung aus Diemeringen war mittlerweile eingetroffen, im Tagungsraum und die Leiterin der Begegnungsstätte Joelle Winter gab einen tief gehenden Einblick zum Thema Krieg und Frieden und nahm dabei immer wieder direkten Bezug zu ihrer Heimat, dem Elsass.
Mit einer Führung auf der Kriegsgräberstätte und einem internationalen Gedenken am Hochkreuz des Friedhofs mit abschließenden Worten von Bezirksvorsitzendem Richard Glombitza und einem in deutscher, französischer und tschechischer Sprache vorgetragenem Gebet endete das thematische Programm des Projektwochenendes im Elsass.
Bei dem abschließenden gemeinsamen Mittagessen hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit sich untereinander auszutauschen und die internationale Projektleitung suchte einen gemeinsamen Termin für eine Fortsetzung der Projektwochenenden in Plasy/Tschechien. 16. – 18. Mai 2025.
Teilnahme an der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag in Freihung
Der zweite Schritt zur Vorbereitung des Generationswechsels erfolgte in Form einer Klausurtagung am Wochenende des Volkstrauertages in der Jugendherberge Falkenberg/Tannenlohe.
Zur Einstimmung der Klausurtagung besuchten die Teilnehmer das Museum „Flucht, Vertreibung, Ankommen“ in Erbendorf und wurden durch Museumsleiter Jochen Neumann durch die sehr interessanten Ausstellungen geführt. Beeindruckt begaben sich die Teilnehmer zur Jugendherberge Falkenberg/Tannenlohe, nahmen ein gemeinsames Abendessen ein und starteten im Tagungsraum die eigentliche Klausurtagung.
Vorsitzender Hartmut Schendzielorz führte in die Tagung ein und machte noch einmal deutlich, bei der JHV mit Neuwahlen im Februar 2025 alters- und gesundheitsbedingt nicht mehr anzutreten. Auch werde er keinerlei andere Funktionen mehr übernehmen, aber auf Anfrage und Wunsch mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Er zeigte offen und ganz pragmatisch die verschiedensten Situationen nach den Neuwahlen im EJPO auf. Er meinte, dass es sehr schade wäre, wenn der Verein, der in allen Bereichen sehr gut da stehe und in einem TOP-Zustand übergeben werden kann, nicht mehr weiter existieren würde.
Nachdem sich auch alle anderen Teilnehmer einzeln äußerten, wurde der erste Tagungsabschnitt der Klausur abgeschlossen und im lockeren Gespräch ließ man die Ergebnisse erst einmal sacken.
Am Samstag nach dem Frühstück wurde die Tagung mit der Bildung von Arbeitsgruppen fortgesetzt, die Situationen anschließend besprochen und bewertet.
Es zeichnete sich ab, dass der Generationswechsel gelingen, die Nachfolge gelöst werden kann.
Nach diesem positiven Ergebnis und einem sich anschließenden Mittagessen wurde die Heimreise angetreten, um am Abend an der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Markt Freihung teilzunehmen. Dabei wirkten die Jugendlichen des EJPO bei der Veranstaltung aktiv als Träger der Nationalfahnen und Sprecher des Totengedenkens mit.
Beim anschließenden Empfang im Gemeindezentrum war der anstehende Generationswechsel nach wie vor Gesprächsthema. Zum Ende des Gesprächs gab es eine große Überraschung, als völlig unerwartet aber zur großen Freude aller, sich ein Mitglied (war nicht bei der Klausur dabei) bereit erklärte, für die noch offene Position als 2. Vorsitzende zu kandidieren.
In der JHV soll nun bei den Neuwahlen der endgültige Schritt des Generationswechsels vollzogen werden.
Für die Wahl zum Vorstand kandidieren:
Timo Häusler | 1. Vorsitzender | (neu) |
Marina Scheffler | 2. Vorsitzende | (neu) |
Martin Poß | Kassier | |
Markus Büttner | Schriftführer | |
Bilder: Europäisches Jugendprojekt Oberpfalz e.V. / Text: Hartmut Schendzielorz