Die Marktgemeinde, die Reservistenkameradschaft, das Europäische Jugendprojekt und die Freiwillige Feuerwehr Freihung gedenken mit der Bevölkerung allen Kriegstoten am Ehrenmal am Rathaus in Freihung. (Im Bild von links) Oberfeldwebel Rafael Kämmerer (2. Vorsitzender), Captain Amelia Appell (US-Kompaniechefin 702. Explosive Ordnance Disposal Company), Oberstleutnant d.R. Norbert Bücherl, Fahnenträger Obergefreiter d.R. Heinz Peter Ertl, Fahnenträger EJPO Jan Häusler, Pfarrer Benny Joseph, Bürgermeister Uwe König, Kommandant Andreas Luber, Hauptgefreiter d.R. Alfons Hupfer, Josef Amann, Stabsunteroffizier d.R. Klaus Paa, Hubert Kohl, Fahnenträger Andreas Kohl, Andreas Pamler.
Die Marktgemeinde, die Pfarreien, die Soldaten- und Reservistenkameradschaft und die Freiwilligen Feuerwehren gedachten am Volkstrauertag den gefallenen und vermissten Soldaten sowie der getöteten Zivilbevölkerung der beiden Weltkriege an den vier Ehrenmale in den Ortsteilen Freihung, Großschönbrunn, Seugast und Thansüß.
In Freihung marschierte nach dem Sonntagsgottesdienst in der katholischen Kirche „Heilige Dreifaltigkeit“ ein Trauerzug unter Leitung des Freihunger Reservistenchefs, Oberstleutnant der Reserve (d.R.) Norbert Bücherl, und den Trommelschlägen von Christopher Müller zum Ehrenmal am Rathaus. Die Reservisten stellten mit den Feuerwehrkameraden die Ehrenwache, eingerahmt von den beiden Vereinsfahnen. Der evangelische Posaunenchor Thansüß unter der Leitung von Heinrich Müller und der Projektchor unter der Leitung von Johann Siegert, bestehend aus dem katholischen Kirchenchor Freihung und dem Schützenchor Seugast, umrahmten die Gedenkveranstaltung musikalisch. Bürgermeister Uwe König erinnerte in seiner Ansprache an den 80. Jahrestag des Kriegsendes 1945 und zeigte sich dabei besorgt, dass „die Generation der damaligen Zeitzeugen womöglich zum letzten Mal die Gelegenheit haben, weithin vernehmbar ihre Stimme zu den damaligen Geschehnissen zu erheben. Der diesjährige Volkstrauertag ist daher umso mehr Anlass, die Vergangenheit zu befragen und Lehren für die Gegenwart zu ziehen.“ Der Bürgermeister rückte in seiner Ansprache auch den zweiten wichtigen Gedenktag, den 27. Januar 1945, in Erinnerung, an dem die Rote Armee die überlebenden Insassen des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz/ Birkenau befreite. Hierbei wird an die Millionen Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, Ausbeutung, Vernichtung und Ermordung erinnert. Dies umfasst unterschiedliche Opfergruppen wie die europäischen Juden, Sinti und Roma, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Opfer des Vernichtungskrieges in Osteuropa sowie Menschen, die als Homosexuelle, mit einer Behinderung, als sogenannte „Asoziale“ oder aus politischen oder religiösen Motiven von den Nationalsozialisten in der Zeit des 3. Reiches von 1933 bis 1945 verfolgt wurden.
Mit Gedanken über den Fortbestand der Demokratie mit Erhalt unserer freiheitlichen Grundordnung, in der Kompromissbereitschaft in einer respektvollen Diskussionskultur weiterhin bestand haben sollte, schloss König seine diesjährige Rede zum Volkstrauertag.
Vorsitzender Timo Häusler vom Europäischen Jugendprojekt Oberpfalz (EJPO) und dessen Stellvertreterin Marina Scheffler verlasen in deutscher und englischer Sprache das Totengedenken zum Volkstrauertag. Pfarrer Benny Joseph spendete nach einer kurzen Andacht und einem gemeinsamen „Vater unser“ den Segen für alle Kriegstoten der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Feuerwehr Freihung stellte zusammen mit dem Bürgermeister und dem Geistlichen einen Kranz am Ehrenmal nieder. Das Liedstück „Treuer Kamerad“ und die gemeinsam gesungene Nationalhymne beschloss das eindrucksvolle Gedenken zum Volkstrauertag. (Text: Norbert Bücherl)