Das Team der Projektleiter: v.l. Gerd Müller, Christiane Regn und Hartmut Schendzielorz
Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Europäischen Jugendprojekt Oberpfalz e. V. (EJPO) konnte Vorsitzender und Projektleiter Hartmut Schendzielorz neben den Mitgliedern und Jugendlichen besonders 1. Bürgermeister Uwe König, der auch die Partner aus dem In- und Ausland vertrat, begrüßen. Er gab seiner Freude Ausdruck, nach den zwei Online-Jahreshauptversammlungen der Jahre 2021 und 2022 erstmals wieder eine Jahreshauptversammlung in Präsenz durchführen zu können.
In großer Zufriedenheit und auch mit ein bisschen Stolz blicke er heute nach einem arbeitsreichen, jedoch sehr erfolgreichen Projektjahr 2022 mit den Aktivitäten zum Jubiläum “20 Jahre EJPO – 20 Jahre Partnerschaft für den Frieden“, auf die von vielen Seiten erfahrene Wertschätzung und positive Bestätigung der Projektarbeit des Europäischen Jugendprojekts Oberpfalz e.V. zurück.
Dabei ragten drei internationale Projektaktivitäten als wirkliche Highlights aus dem Programm des Jubiläumsjahres 2022 heraus. Am 07. Mai nahm eine Abordnung von EJPO/Markt Freihung an der Gedenkfeier des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf der Kriegsgräberstätte in Cheb/Eger teil und Jugendliche des EJPO und des Gymnasiums Plasy/Tschechien wirkten erstmals gemeinsam an dem Programm einer Gedenkfeier mit. Diese Teilnahme war auch Vorbereitung für die an Pfingsten beginnende deutsch-tschechische Projektwoche in Bayern und Böhmen. Dessen Höhepunkte waren zweifelsohne auch die anspruchsvollen Jubiläumsfeiern mit Gedenkfeier am Ehrenmal, einem Festgottesdienst und einem sich anschließendem Festakt mit Begründung einer Partnerschaft Freihung – Plasy in Freihung und einem ähnlichen Festprogramm im tschechischen Plasy. Ein bestens gelungener Abschluss des Projektjahres war dann das im November, ebenfalls mit internationaler Beteiligung durchgeführte Projektwochenende in Berlin-Brandenburg. Im Programm waren neben dem Besuch der Kriegsgräberstätte Halbe, der Gedenkstätte Berliner Mauer und dem Doku-Zentrum Flucht und Vertreibung, am Samstag auch ein Projektabend und am Sonntag die Teilnahme an der zentralen Gedenkfeier zum Volkstrauertag im Deutschen Bundestag.
An den Anfang seines mit einer Bild-Präsentation unterlegten Berichtes stellte Schendzielorz erst einmal ein ganz großes DANKE. Er dankte allen Mitgliedern, Mitwirkenden, Freunden und Partnern und ganz besonders den Mitveranstaltern der Jubiläumsfeier am Pfingstsonntag in Freihung, den Gründungspartnern Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, BV Oberpfalz und Markt Freihung.
Kassier Martin Poß trug den Kassenstand vor, der im Berichtszeitraum trotz finanzieller Unterstützung durch Volksbund, deutsch-tschechische Zukunftsfonds, Sanddorf-Stiftung Regensburg und Bayerischem Jugendring noch ein leichtes Minus aufwies. Dieses konnte jedoch durch Rücklagen in der Kasse ausgeglichen werden.
Für die Kassenprüfer bescheinigte Reinhard Seidl dem Kassier eine einwandfreie und übersichtliche Kassenführung, sodass die einstimmige Entlastung des Vorstands durch die Mitgliederversammlung nur noch Formsache war.
Bevor Schendzielorz dem Vorstand den Vorschlag des Konzeptes für die Jahre 2023/2024 vorstellte, machte er noch einmal in aller Konsequenz deutlich, dass das EJPO in zwei Jahren einen Nachfolger für die Position des 1. Vorsitzenden benötigt, da er sich endgültig und unwiderruflich aus der Projektarbeit zurückziehen werde. Er versprach, in den kommenden Jahren alle seine Möglichkeiten als Vorsitzender und Projektleiter zu nutzen, um die Voraussetzungen für einen gelungenen Generationswechsel im Januar 2025 zu schaffen. Er sei zuversichtlich, dass dies gelingen könne, da Gerd Müller und Christiane Regn als langjährige stellvertretende Projektleiter erstmals 2022 die verantwortliche Leitung einer internationalen Projektwoche übernommen haben. Diese Aufgabe meisterten beide, zusammen mit den Teamern Thomas Nübler und Norbert Bücherl, gut und zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten.
Die bereits 2022 erfolgreich vollzogene Arbeitsteilung der Projektleiter findet 2023 seine Fortsetzung bei der Durchführung von zwei mehrtägigen Hauptaktivitäten des EJPO. Erstens bei der internationalen Projektwoche in Nordostdeutschland unter Leitung von Gerd Müller und Christiane Regn und zweitens bei einem internationalen Projektwochenende in der Landeshauptstadt München unter Leitung von Hartmut Schendzielorz.
Im dritten Abschnitt der Tagesordnung berichtete Christiane Regn über den Stand der Vorbereitungen zur Projektwoche, die auch dieses Jahr wieder mit internationaler Beteiligung aus Deutschland, Tschechien, Polen und Frankreich stattfindet. Das Programm beginnt mit einem zweitägigen Seminar in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück, mit drei Projekttagen auf der Insel Rügen und am Ostseestrand, mit einem Stopp in Stralsund und endet mit einem zweitägigen Abschluss in der Bundeshauptstadt Berlin.
Im Teilnehmerbeitrag von 200.- EUR sind die Kosten für Projektbus, Übernachtung mit Vollpension, sowie alle Eintritte und Gebühren im Rahmen des Projektprogramms enthalten, sodass für die Teilnehmer selbst keine Ausgaben mehr anfallen.
Anmeldungen für die Projektwoche werden ab sofort angenommen. Das Anmeldeformular kann im Internet unter https://www.jugendprojekt-online.de/projektwochen/projektwoche-2023/ heruntergeladen werden.
Mit einem Grußwort von 1. Bürgermeister Uwe König, der sich für die großartigen Aktivitäten des EJPO, vor allem auch unter Einbeziehung der Vorbereitungen für die Begründung der Partnerschaft Freihung – Plasy bedankte, appellierte an die Versammlung, sich ernsthaft für den angekündigten Generationswechsel im EJPO einzusetzen. Denn es wäre wirklich mehr als schade, wenn dieser Verein, der sich weit über die Grenzen Bayern hinaus enormes Ansehen erworben hat, an der Besetzung der Position des 1. Vorsitzenden scheitern sollte.
Diesen Worten schloss sich Schendzielorz an und erinnerte an den vor etwas mehr als 100 Jahren endenden Ersten Weltkrieg, an den die gesamte Welt erschütternden Zweiten Weltkrieg und den seit fast einem Jahr tobenden Krieg in der Ukraine, wieder einem (Stellungs-)Krieg in Europa, dessen verheerende Folgen noch nicht absehbar sind.
Wir als Europäisches Jugendprojekt Oberpfalz sollten uns nicht davon abhalten lassen und weiterhin wie bisher, unbeirrt, unsere Projektarbeit unter dem Motto „Versöhnung über den Gräbern, Arbeit für den Frieden!“ fortsetzen.
Die Worte „Versöhnung, Verständigung, Freundschaft – Über Grenzen hinweg“ sind für das EJPO nicht nur Schlagworte, sondern gelebter Projektalltag und Friedensarbeit pur.
Die neu entstandene Partnerschaft mit Plasy in Tschechien wertete er als sichtbaren Beweis und eine tatsächliche Bestätigung unserer Projektarbeit.
Text und Bild: Hartmut Schendzielorz