„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“, Die schöne, aber auch anspruchsvolle Jahreslosung aus dem 1. Korintherbrief war am 4. März im Gemeindehaus Thema beim Frauenkreis.
Katechetin Cheryl Frank aus Neustadt am Kulm zitierte eingangs Paulus, der es wichtig fand, am Ende seines Briefes zu betonen: „Es passiert viel bei euch. Ihr habt viel zu tun. Euch wird viel zugemutet. Lasst alles, was ihr tut, in Liebe geschehen.“ Manchmal schaudere es sie richtig, wenn sie das höre, sagte Frank. Liebe – das klingt oft so klebrig rosarot-schmalzig. Glückliche Paare, die sich nie streiten. Menschen mit einem geradezu impertinent liebevollen Tonfall, meist eher leise. Liebe – das meint häufig romantische Sehnsucht, enttäuschte Hoffnung. Manchmal toxisch, bisweilen eifersüchtig. Nie vollkommen.
Paulus wäre verblüfft angesichts solcher Assoziationen, fuhr Frank fort, denn für ihn war Liebe etwas anderes. Eine Haltung. Etwas, das aufrichtet und wofür du stehst. Eine soziale Beziehung, die tiefe Gefühle umfassen kann, aber nicht muss. In der es nicht um Schmalziges geht, sondern ums Eingemachte: gut, gerecht und verantwortungsbewusst mit anderen zu leben. Wie das geschehen kann, davon erzählen die Geschichten der Bibel. Wenn niemand einfach liegen gelassen oder übersehen wird; wenn Mächtige plötzlich klein werden und Ohnmächtige groß; wenn heil wird, was verletzt wurde.
Wie das gehen könne, spüre ich doch auch selbst. „Du bist ein Gott, der mich anschaut, du bist die Liebe, die Würde gibt, die mich und alle anderen aus sich heraus geschaffen hat. Diese DANN Gottes habe ich in mir und weiß, dass jede andere Person sie auch in sich trägt.“ Frank: „Und genau daraus kann die Haltung wachsen, die Dinge klar und deutlich in Liebe geschehen lässt. Die hinsieht und aushält, ihre Stimme auch denen gibt, die keine Freunde oder Freundinnen sind, die einfach nicht gehört werden. Das ist Geschenk und Aufgabe zugleich, die noch viel zu oft unerfüllt bleibt. Sie frage sich oft, wenn sie unsere Gesellschaft anschaue, wo der Ton rauer geworden sei, wo Hass geschürt werde: Wo ist da die Menschlichkeit?
Frank stellte Bilder vor. In ihrem Bild hatte sie Hände gemalt, die sich Gott entgegenstrecken und erfüllt werden von Glauben, Hoffnung, Liebe. „Die Liebe macht unser Leben bunt. Nur wenn ich die Liebe Gottes annehme, kann ich sie weitergeben“, gab Frank mit auf den Weg.
Mit Aquarellfarben gelangen den Frauen dazu wahre Kunstwerke, die sie mit nach Hause nehmen durften.
Bildbericht: Siegfried Bock