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Der Gemeindeanzeiger - Gablingen Langweid
Ausgabe 30/2023
Gemeinde Langweid
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Freiwillige Feuerwehr Langweid -

Da sich Johann Buchart in den „Feuerwehrruhestand“ begibt, wurde ihm nach Ende der Hauptübung gedankt.

Bei der anschließenden Manöverkritik zeigten sich die Kommandanten, der Bürgermeister sowie die Kindergartenleitung zufrieden. (Bildquellen: Freiwillige Feuerwehr Langweid)

Um die örtlichen Gegebenheiten besser kennenzulernen, die Wasserversorgung vor Ort zu testen und den eigenen Ausbildungsstand auf die Probe zu stellen, wurde die diesjährige Hauptübung der Langweider Feuerwehr beim St.-Vitus-Kindergarten durchgeführt. 42 Feuerwehrfrauen und -männer zeigten am Freitagabend einen konzentrierten Übungsablauf. Eine anschließende Ehrung sowie die offizielle Ernennung eines neuen Jugendwartes rundeten den Abend erfolgreich ab.

Der erst vor wenigen Jahren fertiggestellte Kindergarten bot optimale Bedingungen, um das Zusammenwirkung der gesamten Wehr auf den Prüfstand zu stellen. Das Szenario beim Eintreffen der Rettungskräfte war folgendes: Im Technikraum im ersten Obergeschoss brach ein Brand aus, der zu einer massiven Verrauchung der Eingangshalle führte. Ein Mitarbeiter wurde vermisst und das Feuer drohte, auf das Dach überzugreifen. Die Kinder befanden sich ebenfalls im ersten Obergeschoss im Schlafraum und konnten aufgrund der Verrauchung nicht mehr über die Halle flüchten. Das Personal war im Personalraum eingeschlossen und konnte deshalb bei der Entfluchtung des Schlafraumes nicht helfen.

Tatsächlich quoll auch bereits intensiver Übungsrauch aus dem Technikraum des Kindergartens, als die Langweider Wehr mit sechs Einsatzfahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn anrückte. Nachdem Kommandant Christian Steiner die Lage erkundete, gab er die Einsatzbefehle an die Fahrzeugführer. Die Atemschutztrupps begannen unverzüglich, im Kindergarten nach der vermissten Person zu suchen und die Brandbekämpfung im Innenangriff zu unterstützen. Die anderen Kräfte konzentrierten sich auf die Bandbekämpfung im Außenbereich und brachten das Lösch-Equipment von mehreren Seiten des Gebäudes in Position. Zur Wasserversorgung dienten verschiedene Hydranten, die teilweise über längere Schlauchstrecken eingebunden werden mussten. Die Drehleiter kam mit ihrem Wasserwerfer im Außenangriff zum Einsatz, um die Brandbekämpfung des Daches vorzunehmen. Um Wasser zu sparen, wurde es während der Übung nur beschränkt eingesetzt, dennoch konnte das Leitungsnetz ausgiebig getestet werden. Ein Überdrucklüfter aus dem Hilfeleistungslöschfahrzeug sorgte zudem für eine zügige Entrauchung der Halle. Auch die Jugendgruppen waren beim Einsatzgeschehen integriert und brachten mehrere Strahlrohre in Position. Das festsitzende Personal im ersten Stock wurde ebenfalls vom Feuerwehrnachwuchs mit Steckleitern über die Fenster aus dem Gebäude gerettet. Am Ende waren die Kinder, das Personal sowie die vermisste Person gerettet und sowohl der Brand im Technikraum erfolgreich gelöscht als auch die Verrauchung des Gebäudes beseitigt.

„Ein solches Einsatzszenario ist gerade mit der Rettung von vielen Kleinkindern wirklich nicht leicht zu bewältigen“, so Kommandant Christian Steiner bei der anschließenden Manöverkritik, „umso wichtiger ist es, das Gebäude besser kennenzulernen, damit im Ernstfall die richten Maßnahmen getroffen werden können.“ Die Kindergartenleitung Manuela Birkner bedankte sich bei der Langweider Feuerwehr für die erstmalige Übung. Auch Langweids Bürgermeister Jürgen Gilg verfolgte interessiert den Übungsablauf und war sichtlich beeindruckt vom Altersdurchschnitt seiner Wehr: „Durch das schnelle und routinierte Vorgehen der Trupps habt ihr heute wieder einmal euren hohen Ausbildungsstand bewiesen.“

Nach Übungsende wurde eine verdiente Person der Feuerwehr Langweid geehrt. Kommandant Christian Steiner sprach Johann Buchart für seinen langjährigen Dienst in der Langweider Feuerwehr großen Dank aus. Johann Buchart, welcher bereits 1973 in die Jugendfeuerwehr eingetreten ist, war viele Jahre als Gruppenführer und von 1991 bis 2021 als Pressewart in der Langweider Wehr tätig. Kürzlich wurde ihm die staatliche Ehrung für 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst überreicht. Nun, nachdem das Bayerische Feuerwehrgesetz vorschreibt, dass jedes Mitglied im Alter von 65 Jahren vom aktiven Feuerwehrdienst zurücktreten muss, unterstützt Buchart den Verein auch weiterhin passiv. „In zahlreichen ehrenamtlichen Stunden hast du nicht nur am Übungs- und Einsatzgeschehen teilgenommen, sondern auch durch deine Funktion als Pressewart unsere Feuerwehr stets positiv nach außen präsentiert“, dankte Kommandant Steiner für die vergangenen Jahrzehnte.

Zudem konnte Markus Urbanski offiziell als neuer Jugendwart ernannt werden. Somit tritt er die Nachfolge von Simon Strempfl an, der seit dem Frühjahr als weiterer stellvertretender Kommandant tätig ist. Markus Urbanski war bereits bei zahlreichenden Jugendübungen unterstützend tätig und wird weiterhin neben den beiden anderen Jugendwarten Sabrina Dehm und Dominik Greppmeier sein Wissen an den Feuerwehrnachwuchs weitergeben.