Was brauchst Du, Mensch – damit es dir gut geht im Leben?

Wow – könnte man ausrufen! Ziemlich große Einigkeit gibt es darüber, was der Mensch braucht - und kosten tut das alles auf den ersten Blick auch kaum was: Freundschaft, Vertrauen zueinander, Familie, Anerkennung in Gesellschaft und Beruf, eine sinnstiftende Tätigkeit, Freiheit.

Das war ein gelungener Abend der KLB am Buß- und Bettag im Pfarrheim St. Peter und Paul in Achsheim, auch weil sehr persönliche Statements von Pfr. Markus Dörre, Dr. med. Sören Dülsner und MdL Marina Jakob die Startvorlage für einen anregenden Austausch mit den vielen interessierten Gästen boten.

Und dann wurde es doch, nein nicht konfrontativ, aber interessant: Als nämlich für das körperliche Gutgehen ganz klar die Forderung aufgestellt wurde: Runter mit dem Zuckerverbrauch! Und dann geht’s eben darum, wie man sowas gesellschaftlich erreichen kann. Sind es Verbote oder ist es Steuerung durch Steuern, die eine Verhaltensänderung bewirken? Oder reicht Aufklärung und Bildung aus? Oder was ist mit der Werbung, die entsprechende Bedürfnisse weckt – an allen Orten und zu allen Zeiten, v.a. auch über Internet und soziale Medien. Kann man die nicht verbieten? Oder der Lobbyismus? Dieselben Fragen stellen sich im Umgang mit den großen Themen Klimaschutz, Digitalisierung, weltweite Gerechtigkeit (Was brauchen wir, damit es genug zum Leben ist und darf man regulieren, damit überhaupt weiter Leben auf dem Planeten möglich ist?)

Damit war man dann auch immer im politischen Raum, der für viele ein ungutes, ja besorgniserregendes Bild abgibt, mit Hauen und Stechen und wenig sachlicher Zusammenarbeit. Da ist zu fragen, ob nicht die Politikoberen v.a. Medien bedienen und dadurch eine gefährliche Praxis um sich greift, die nicht in sachlicher Diskussion gemeinsame Lösungen sucht, sondern in Schlagzeilen und Schlagworte nach Stimmen angelt, um Macht zu erhalten. Gefördert und unterstützt von undurchsichtigen Algorithmen und mit von bestimmten Kreisen ins Netz gefluteten politischen Botschaften und Bedürfnissen bzw. Verlustängsten.

Im Schatzkästchen die Wünsche an die jeweils anderen beiden Fachleute auf dem Podium weiterzugeben war die Einladung des Moderators Dieter Haschner: Sachlichkeit und demokratische Zusammenarbeit für das Gemeinwohl in der Politik, wieder mehr Mut zum Schaffen von Räumen des Vertrauens (an die Kirche) und der Blick auf den ganzen Menschen als leib-seelisches Gemeinschaftswesen (an die Medizin) waren v.a. in diesem Schatzkästchen. Und die Absage (Freiheit) an jeglichen vereinfachenden und kindischen Populismus – das geht uns alle an, nämlich nicht darauf hereinzufallen.