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Mitteilungsblatt der VG Gemünden a Main
Ausgabe 10/2023
Amtliche Bekanntmachungen
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Aus dem Archiv von Gräfendorf

Geschichten und Geschichte

Schätze aus dem Archiv

Der Gräfendorfer Sängerverein am Anfang des 20. Jahrhunderts

Dieses Foto ist Dorfgeschichte. Es erzählt berührende, freudige und erschütternde Geschichten. Wir begaben uns auf Spurensuche.

Peter Schmitt, seine Söhne Ludwig und Joseph sowie sein Enkel Ludwig Peter sangen im Männerchor mit. Die Familie wohnte im Oberdorf HsNr. 24. Adam Öhrlein war ihr Nachbar HsNr. 24 ¼.

Kaspar Röder, genannt Mühlenköpperle ist ein Enkel von Peter Röder. Dieser erwarb die thüngensche-juliusspitälische Mühle, HsNr. 41 für seinen Sohn Nikolaus um 1825. Nach dem Kauf durch Peter Röder nannte sogar das kgl. Amtsblatt sie „Peterles Mühle“. Eine Person mit dem Vornamen Kaspar betitelten Freunde auch Köpper. Kaspar Röder, der Müllerssohn, knetete und backte im Anwesen 57. Seine Tochter Antonia heiratete Hans Kreil. Die netten Bäckersleute, ihre feinen Backwaren und das Naschzeug sind noch nicht vergessen.

Jäger Weigand entstammte möglicherweise dem thüngenschen-juliusspitälischen Jägerhaus, Anwesen 60. Johann (es) Weigand erwarb es für seine achtköpfige Familie. Mark Weigand heiratete des Vorstands Töchterlein Maria Margaretha Eilingsfeld und entführte sie nach Schonderfeld. Georg Diem der Rent-Beamtensohn kam zur Chorprobe von Wolfsmünster.

Markus Fischlein war ein Musikant und Sänger aus Leidenschaft. Zusammen mit anderen Gräfendorfer spielte er ab 1893 auch in einer Gräfendorfer Musikkapelle.

Wirth Peter wohnte im Ried, Anwesen 58 und Michael Wirth im Oberdorf, HsNr. 21. Im gegenüberliegenden Haus befand sich Adam Hutzelmann. Johann Köhler hatte seine Wohnung im Bauernhof direkt neben der Alten Schutzengelkirche.

Das Foto erhielt unser Archivteam von Johannes Neuner. Wir sagen Vergelt’s Gott und Danke.

Berichtigung: Der Sängervereinsvorstand Michael Friedrich Eilingsfeld und seine Ehefrau feierten nicht 1814, sondern 1914 ihre Silberhochzeit. Das Versehen bitte ich zu entschuldigen.

Nachtrag: 1951 veranstaltete der Männergesangverein den „Jodler Ball“. Erster Vorstand war damals Hans Eilingsfeld. Johann Adam, genannt Hans Eilingsfeld (1904-1965) war mit Maria Bock (1909-1994) verheiratet. Sie waren die Eltern von Herbert Eilingsfeld (1931-1994), Chef der Kelterei und Löwenklause. Wer hat aus dieser Zeit noch Unterlagen oder kann etwas erzählen?

Auch bestand ein Kirchenchor. 1967, bei der Einweihung der neuen Schutzengelkirche, hat er gesungen. Den Chor leitete Musiklehrer Willy Feser Gemünden. Wer hat darüber Informationen?

Ferner sang eine Frauenschola, die Altarlerchen. Sie bereicherten den Gottesdienst und andere kirchliche Anlässe während der Pfarrerzeit von Josef Rüth. Wer hat Fotos von der Schola?

Text: Johannes Sitter, Gräfendorf

Datenrecherche: Resi Kühnlein, Schonderfeld und Daniela Kriebel, Gräfendorf