100 Jahre Pfarrei Gräfendorf - Teil 1
Gräfendorf bereitete Bischof Matthias Ehrenfried einen grandiosen Empfang. Das 100-jährige Jubiläum der Pfarrei Gräfendorf, das am 1. Oktober 1946 festlich begangen wurde, war Anlass seines Besuchs. Die Main-Post berichtete damals sehr ausführlich über das Kirchenjubiläum der Saaletalgemeinde. Eine Besonderheit: Erschien doch die Main-Post nach der Katastrophe des II. Weltkriegs erst wieder im November 1945 und wegen Papiermangels nur zweimal in der Woche. Den Bericht überließ uns die Windheimer Familie Aul. Die Aufnahme erhielt das Archivteam von Frau Christel Reinhard aus Gräfendorf. Wir bedanken uns bei beiden herzlich. Den Lokalbericht geben wir vollinhaltlich wieder. Der Artikel ist sehr umfangreich. Deshalb veröffentlichen wir die erste Hälfte in der heutigen und die zweite in der nächsten Ausgabe.
[1]100 Jahre Pfarrei Gräfendorf
Am 1. Oktober 1846 errichtete Bischof Georg Anton von Stahl die Pfarrei Gräfendorf. Die Gemeinde beging die Jubelfeier am 2. Oktober, dem Tage des heiligen Schutzengels und damit des Patronatsfestes der Pfarrkirche, in feierlicher Weise. Dem Festtag ging ein Vorbereitungstriduum voraus, das H. H. Domkapitular Gerber abhielt. Der Hochwürdige Nachfolger des Bischofs Georg Anton auf dem Stuhl des hl. Burkard war selbst zum Feiertage nach Gräfendorf gekommen. Zwei frühere Pfarrherren, H. H. Pfarrer Ambros Martin - Röllfeld und Pfarrer Peter Bauer - Pfersdorf wirkten bei der Feier mit. Nach dem feierlichen Empfang legte Seine Exzellenz in der Kirche in seiner Begrüßungsansprache dar, das Jubelfest soll sein ein Tag der Dankbarkeit und des Glaubensbekenntnisses sowie die Bekundung der Treue.
Am Abend versammelte sich die Gemeinde vor dem Pfarrhaus zu einer Abendkundgebung. Hoch vom Turm erstrahlten in der Dunkelheit der Nacht durch das Saaletal ein glänzendes Kreuz und die Jubelzahl 100.
Am Festtag selbst konnte der Oberhirte gegen 600 Gläubigen an der Kommunionbank das Brot des Lebens spenden. Beim Festgottesdienst legte der Hochwürdigste Herr dar, die Pfarrei bilde eine Glaubens-, Sakraments- und Familiengemeinschaft und sprach von der Autorität des Pfarrers, der Vater und Vertrauensmann der ihm anvertrauten Gläubigen sei.