Titel Logo
Mitteilungsblatt der VG Gemünden a Main
Ausgabe 22/2025
Amtliche Bekanntmachungen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Gemeinde Karsbach - Niederschrift über die Sitzung des Gemeinderates Karsbach Nr. 11/2025 vom 09.10.2025

Bürgermeister Göbel eröffnet die Gemeinderatssitzung und begrüßt die anwesenden Gemeinderatsmitglieder, Geschäftsstellenleiter Herrn Schmelz, Frau Heim als Schriftführerin sowie Herrn Wolf von der Wolf Abfallberatung per Videocall.

Es wird festgestellt, dass der Gemeinderat Karsbach ordnungsgemäß geladen

wurde und beschlussfähig ist. Der öffentliche Teil der Niederschrift Nr. 10/2025 wurde dem Gemeinderat Karsbach zugeschickt. Es werden keine Einwände erhoben, das Protokoll gilt somit als genehmigt.

I. Öffentliche Sitzung

I.1. Erdaushub- und Bauschuttdeponie in Weyersfeld

I.1.a) Informationen und Beratung über den aktuellen Betrieb der Erdaushub- und Bauschuttdeponie

Bürgermeister Göbel zeigt anhand von Luftbildern die Lage und den Umfang der Erdaushub - und Bauschuttdeponie in Weyerfeld. Im Rahmen des Flurneuordnungsverfahrens wurden 2008 zwei ehemalige Ackergrundstücke, die direkt neben der früheren Erdaushubdeponie liegen, aufgrund ihrer Muldenform für die Erweiterung der DK-0-Deponie zugewiesen. Seit ca. 2011 wird Material aus dem Raum der Gemeinde Karsbach in diese Deponie eingefüllt. Der untere Teilabschnitt ist mittlerweile verfüllt und mit einer sogenannten Rekultivierungsschicht von mind. 1m abgeschlossen.

Im vergangenen Jahr fand eine Begehung mit dem Wasserwirtschaftsamt Aschaffenburg und dem Landratsamt Main-Spessart, Abfallrecht und Naturschutz, statt. Bei diesem Termin wurden verschiedene kleinere Beanstandungen angesprochen, die kurzfristig auch erledigt wurden. Des Weiteren hat man sich darauf verständigt, dass man für den bisher verfüllten Bereich eine Teilrekultivierung angehen könnte. Hierzu wurde empfohlen, dass man den verfüllten Bereich mit einer Drohnen-Befliegung vermessen lässt und für die Antragsstellung verwendet. Mit dem Ergebnis der Drohnen-Befliegung wurde festgestellt, dass eine Überfüllung, teilweise bis zu 1 m, durchgeführt wurde.

Die Gemeindearbeiter und Bürgermeister Göbel nutzen seit einigen Jahren die Gelegenheit eintägige Lehrgänge für den Deponie-Betrieb zu besuchen, in der die rechtlichen Grundlagen für den Betrieb der Deponie ausführlich vorgestellt und besprochen werden. Bei diesen Lehrgängen hat man Herrn Wolf, Abfallberatung Wolf GmbH, kennengelernt. Dieser wurde zwecks der jetzigen Umsetzung für die nächsten Schritte kontaktiert und beauftragt mitzuwirken.

Herr Wolf ist mittlerweile online per Videocall zugeschaltet und erläutert dem Gremium den Sachverhalt und die weitere Vorgehensweise.

Aufgrund der letztjährigen Besprechung hat man im bereits verfüllten Bereich sechs Schürfen (Erdlöcher) bis zu einer Tiefe von 1 m ausgehoben. Damit wurde nachgewiesen, dass die Abdeckschicht mit mehr wie 1 m Boden erstellt wurde. Dies ist mehr wie die geforderten 80 cm. Vom Naturschutz wurde damals angeregt, diese Musterlöcher mit Boden und den Rest mit Lesesteine zu verfüllen. Damit wollte man Lebensräume für Eidechsen und kriechende Lebewesen schaffen. Mittlerweile hat man allerdings aufgrund der Genehmigungsplanung erkennen müssen, dass die Abdeckschicht komplett geschlossen sein muss und keine Versickerungsmöglichkeit für Oberflächenwasser geschaffen werden dürfen. Das heißt, dass die Schürfen nun wieder mit Erde verfüllt und an acht Stellen Steinhaufen mit Lesesteine sowie 2 Eiablageplätze auf der Abdeckschicht errichtet werden sollen.

Die seitlichen Oberflächenentwässerungen und die unterhalb liegenden Versicherungsmulden wurden mittlerweile ordnungsgemäß angelegt.

Bei der bisher aufgenommen Teilfläche von 0,75 ha wurden ca. 7.000 m³ überfüllt. Mittlerweile wurde der mittlere Bereich ebenfalls mit Boden abgedeckt, so dass eine Fläche von ca. 0,95 ha beantragt werden könnten. Deshalb wurde nochmals eine Drohnen-Befliegung beim Ingenieurbüro Stadtmüller, Karlstadt, in Auftrag gegeben. Die Kosten belaufen sich auf ca. 3.700 €. Mit den dann vorliegenden Zahlen könnte man die weiteren Anträge mit aktualisierten Zahlen bearbeiten.

Bei einem weiteren Ortstermin mit dem Landratsamt Main-Spessart wurden die verschiedenen Punkte nochmals ausführlich besprochen, bzw. die erledigten Hinweise zur Kenntnis genommen. Man hat sich darauf verständigt, die Ist-Situation mittels einer Änderungsanzeige zu beantragen. Eine Genehmigung, auch im Bezug auf die Überfüllung wurde vom Landratsamt Main-Spessart in Aussicht gestellt.

Ein weiteres Thema war die Oberflächenwasser-Ableitung oberhalb der bereits verfüllten Deponie. Nachdem eigentlich kein Oberflächenwasser in den bestehenden Bauschuttkörper eindringen sollte, wurde die Gemeinde Karsbach vom WWA-AB bzw. LRA MSP aufgefordert, Nachweise vorzulegen, wie das Eindringen des Oberflächenwassers zukünftig verhindert werden kann.

Von Herrn Wolf werden zwei Varianten vorgestellt. Zum einen besteht die Möglichkeit ca. 10-15 m oberhalb der Schüttkante einen Erdwall mit ca. 2 m anzulegen. Dadurch könnte sich das von nordöstlicher Richtung zufließende Oberflächenwasser sammeln und oberhalb der Deponie versickern. Diese Lösung ist für ca. 10 Jahre ausreichend.

Bei der Variante II könnte man den Erdwall an der oberen Grundstücksgrenze erstellen. Dies hätte allerdings den Nachteil, dass zum einen wiederum Oberflächenwasser in dem nichtverfüllten Deponiebereich ansammeln könnte und beim oberhalb liegenden Ackergrundstück ein Regenrückhaltebecken angelegt werden müsste. Hier ist man sich allerdings im Gemeinderat schnell einig, dass man sich für die Variante I entscheiden wird.

In Kurzform nochmals die weitere Vorgehensweise:

1.

Die offenen Schürfen werden verfüllt und mit 2 Eiablageplätzen und 8 Steinhaufen auf der Deponie angelegt.

2.

Die Drohnen-Befliegung wurde bereits beauftragt, um den aktuell bereits verfüllten Deponiebereich nachzuweisen.

3.

Die Planunterlagen mit den jeweiligen Schnitten gem. § 13 Abs. 6 DepV werden aktualisieren.

4.

Änderungsanzeige auf den dann vorliegenden Unterlagen einreichen.

5.

Nach Genehmigung dieser Änderungsanzeige die Antragsstellung für die Teilabnahme der rekultivierten Fläche.

6.

Kurzfristige Erstellung des Erdwalls oberhalb des Deponiekörpers.

Bürgermeister Göbel gibt noch einen Überblick über die Einnahmen und Ausgaben der Deponie:

Einnahmen von Deponiegebühren 2016 - 2025 64.472,30 €

Ausgaben für Deponieproben/

Maschinen und Dienstleister von 2016 – 2025 25.626,41 €

Lohnkosten von Gemeindearbeitern sind nicht berücksichtigt.

I.1.b) Beratung und Beschlussfassung für eine Teilrekultivierung des bisher verfüllten Bereichs

Der Gemeinderat Karsbach beschließt, dass die Änderungsanzeige mit den neuen Daten vom Ingenieurbüro Stadtmüller, Karlstadt, durch Herrn Wolf und Herrn Schmelz, VG Gemünden a. Main, erstellt und eingereicht werden sollen.

12 : 0

Bezüglich der verschiedenen Varianten für den Oberflächenwassereintrag soll die Variante I (Erdwall ca. 15 m oberhalb der Deponiekante) umgesetzt werden.

12 : 0

Weiterhin beschließt der Gemeinderat Karsbach die Teilrekultivierung des bisher verfüllten Bereichs der Erdaushubdeponie anzugehen.

12 : 0

Am Ende der Beratung verweist Herr Wolf nochmals darauf, dass die Gemeinde Karsbach in der glücklichen Lage ist, eine Erdaushub- und Bauschuttdeponie an einem Standort betreiben zu können, die ohne viel Aufwand im Vorfeld angegangen werden konnte. Für eine spätere eventuelle anstehende Erweiterung der Deponie verweist er auch auf die Möglichkeit, den jetzt noch zu verfüllende Deponiebereich als Hügel aufzufüllen.

Bürgermeister Göbel bedankt sich bei Herrn Wolf für die fachlich sehr fundierte Hilfestellungen und für die sehr angenehme Zusammenarbeit.

I.2. Vorstellung und Beratung über die Erstellung eines 2. Rettungsweges in der Burgruine Homburg

Die Vorstandschaft des Homburg- und Denkmalschutzvereins haben sich aufgrund verschiedener Nachfragen Gedanken gemacht, ob auf der Burgruine Homburg ein zweiter Rettungsweg errichtet werden sollte und kann. In der Burgruine sind aufgrund naturschutzfachlicher Vorgaben drei größere und zehn kleine Veranstaltungen im Jahr zulässig.

Anhand eines Luftbildes werden die Umrisse der Burgruine Homburg dargestellt. Nachdem bei Großveranstaltungen ein weiterer Rettungsweg sinnvoll wäre, wurde das Ingenieurbüro Haase & Bey, Karlstadt, mit der Ausarbeitung eines Entwurfs vom Homburg- und Denkmalschutzvereins beauftragt. Zusätzlich wurde eine Stellungnahme von einem Statiker und von der Denkmalschutzbehörde eingeholt.

Vorstellbar wäre, neben der ehemaligen Burgkapelle den bestehenden Abgang mit einem Stahlpodest und einer weiterführenden Treppenanlage auszubauen. Vom Architekten wurde eine Kostenschätzung erstellt, die sich auf ca. 102.000 € beläuft.

Der Gemeinderat Karsbach zweifelt, ob in Zukunft noch Großveranstaltungen auf der Burgruine Homburg durchgeführt werden. Auch wenn der Homburg- und Denkmalschutzverein sich bei der Finanzierung beteiligen würde, ist man der Meinung, dass der Kostenaufwand gegenüber dem tatsächlichen Nutzen deutlich zu hoch ist.

Der Gemeinderat Karsbach beschließt, dass die Erstellung eines weiteren Fluchtweges in der Burgruine Homburg nicht ausgeführt werden soll.

12 : 0

I.3. Termin für die Bürgerversammlungen im November 2025

Für die Bürgerversammlungen in der Gemeinde Karsbach sind folgende Termine geplant:

Freitag, 14. November 2025, Karsbach, Sporthalle 19.00 Uhr

Samstag, 15. November 2025, Weyersfeld, Sportheim 19.00 Uhr

Freitag, 21. November 2025, Höllrich, Schützenhaus 19.00 Uhr

Samstag, 22. November 2025, Heßdorf, Sportheim 19.00 Uhr

I.4. Verschiedenes

I.4.a) Termine für die Seniorennachmittage

Mit den ausrichtenden Vereinen wurden folgende Termine für die Seniorennachmittage vereinbart:

Karsbach: Samstag, den 29. November 2025, 14.00 Uhr

Sportheim Karsbach

Obst- und Gartenbauverein Karsbach

Heßdorf: Sonntag, den 14. Dezember 2025, 14.00 Uhr

Sportheim Heßdorf

Kirchengemeinde Heßdorf

Weyersfeld: Sonntag, den 18. Januar 2026, 14.00 Uhr

Sportheim Weyersfeld

Ortsvereine Weyersfeld

Höllrich: Sonntag, den 1. Februar 2026, 14.00 Uhr

Schützenhaus Höllrich

Gartenbauverein Höllrich

I.4.b) Straßensperre in Heßdorf

In der Zeit von Montag, 27.10.2025 bis Freitag, 21.11.2025 ist die Kreisstraße in der Ortsdurchfahrt Heßdorf, vom Weidlesweg bis Einmündung Gemündener Straße wegen Kabelarbeiten voll gesperrt. Der Busverkehr findet weiterhin statt und auch die Fußgänger können den Gehweg benutzen.

Zur Information des Gemeinderates.

I.4.c) LED-Umrüstung der Straßenlaternen

Durch die Umrüstung der Straßenlaternen auf LED konnte der jährliche Verbrauch stark reduziert werden:

Durch die Halbierung des Stromverbrauchs, spart die Gemeinde Karsbach ca. 10.000 € Stromkosten im Jahr ein.

Es sind keine weiteren Wortmeldungen eingegangen.

Ende der öffentlichen Sitzung: 20.10 Uhr