Gemeinde Gössenheim

Auf Wunsch von Gremiumsmitgliedern trifft sich der Gemeinderat kurzfristig im Kindergarten Gössenheim, um die Stellen in Augenschein zu nehmen, an denen nach dem letzten Starkregen Wasser ins Gebäude eingedrungen ist.

Bürgermeister Schäfer eröffnet die Sitzung und begrüßt alle Anwesenden.

Das Gremium schaut sich den Rollenspielraum im Kindergartenneubau an, wo sich ein Wasserfleck an der Decke gebildet hatte. Die beauftragte Fa. Ehrenfels hatte die Stelle eingesehen und die Ursache beseitigt. Die Ursache des eindringenden Wassers an dieser Stelle sowie die Beseitigung werden durch Herrn Felix Feser und Herrn Manger vom Architekturbüro Kraus erläutert. Der Wasserfleck ist inzwischen getrocknet. In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass auch das Dach, auf dem die Photovoltaikanlage installiert wurde, auf Dichte zu prüfen ist. Die ausführende Firma hatte ohne die geplanten Spezialziegel den Einbau vorgenommen. Der Bürgermeister moniert die Arbeiten der ausführenden Firma, da auch der Einbau eines Schneefanggitters am Dach nicht möglich ist sowie die fehlende Anwesenheit von Firmenvertretern bei den geladenen Baubesprechungen.

Gemeinderat Feser, der durch seine Fachexpertise involviert ist, berichtet, dass erneut Schadstoffmessungen im Gebäude durch ein Labor vorgenommen wurden. Das Ergebnis ist in 9 Werktagen zu erwarten. Eine weitere Messung wird aus den Reihen des Gremiums angeregt. Herr Feser informiert, dass die aktuelle Messung bereits zusätzlich durchgeführt wurde, obwohl die vorherigen Ergebnisse in Ordnung waren.

Der Gemeinderat begibt sich in den Besprechungsraum im Untergeschoss. Hier war durch den Starkregen Wasser eingedrungen.

Gemeinderat Feser erklärt die Ursache des eindringenden Wassers, das durch die vorhandene Baustelle im Außenbereich und die zur Seite gespülte Noppenbahn seinen Weg in den Raum gefunden hatte.

Herr Feser hat Feuchtigkeitsmessungen durchgeführt. Anhand dessen und am Schadensbild konnte man erkennen, dass das Wasser direkt durch die Steckdosenöffnung der Wand einlief. Die Ursache im Außenbereich wurde behoben. Die vorhandene Restfeuchtigkeit der Wand muss abtrocknen.

Es wird berichtet, dass von Bayernwerk die Tiefe zur Verlegung der Anschlussleitungen vor dem Gebäude des Kindergartens nicht eingehalten wurde. Dadurch können die erforderlichen Pflasterarbeiten der Außenfläche vor dem Gebäude nicht ausgeführt werden. Die Arbeiten stagnieren.

Bayernwerk hat sein Kommen für den morgigen Freitag angekündigt.

Die vorhandenen Notraffstores werden zur Ansicht vor Ort angefragt. Es wird berichtet, dass diese noch nicht eingebaut sind. Herr Manger erläutert, dass der Kindergarten einen großen Spielflur aufweist und in jedem Aufenthaltsraum eine Fluchttüre erforderlich ist, die auch bei Stromausfall zugänglich sein muss. Gemäß den Sicherheitsbestimmungen sind für dieses öffentlichen Gebäude nur diese Art von akkugestützten Notraff-Sets zulässig bzw. vorgeschrieben.

Der Gemeinderat begibt sich zur Fortsetzung der Sitzung in den Sitzungssaal der Zehntscheune.

Der Bürgermeister heißt alle recht herzlich willkommen, besonders Herrn Johannes Manger vom Architekturbüro Kraus, die Kindergartenleiterin, Frau Marion Mathes und den Vertreter der Presse, Herrn Helmut Hussong sowie die Zuhörer. Er stellt fest, dass fristgerecht und ordnungsgemäß geladen wurde und der Gemeinderat beschlussfähig ist.

Aufnahme von weiteren TOPs in die Tagesordnung

Bürgermeister Schäfer bittet um Aufnahme von zwei weiteren TOPs im öffentlichen Teil der Gemeinderatssitzung.

I.1. Generalsanierung Kindergarten - Nachtragsangebot Notraff-Sets

I.2. Generalsanierung Kindergarten - Nachtragsangebot Erdarbeiten

Beschluss: 10:0

Termin für die nächste Gemeinderatssitzung

Die nächste Gemeinderatssitzung findet voraussichtlich am Donnerstag, dem 13.06.2024, statt.

Bürgermeister Schäfer weist auf das anstehende Fronleichnamsfest am 30.05.2024 hin. Die Kirchenparade findet um 9.45 Uhr statt. Die Personen für das Tragen des Himmels werden festgelegt. Treffpunkt ist am Bürgerhaus.

I. Öffentliche Sitzung

I.1. Generalsanierung und Erweiterung Kinderhaus Gössenheim - 4. Nachtragsangebot Fa. Breitenbach, Aschfeld für Montage und elektrischen Anschluss von Warema Notraff-Sets

Wie in der zurückliegenden Sitzung vorgebracht, handelt es sich beim 4. Nachtragsangebot vom 16.04.2024 der Fa. Breitenbach, Aschfeld, um die Installation und den Anschluss von 10 Raffstoren mit Zusatzantrieb und akkugestütztem Notraff-Set an das vorhandene Leitungsnetz. Die Kosten belaufen sich auf 4.569,60 € brutto.

Der Bürgermeister informiert, dass er den Auftrag bereits erteilt hat, da diese Art von Raffstoren mit Notraff-Sets für den Kindergarten vorgeschrieben sind. Er bittet um nachträgliche Zustimmung.

Beschluss: 7:3

Es wird angemerkt, dass die Wartung durch einen Hausmeister, der dafür geschult ist, übernommen werden könnte.

I.2. Generalsanierung und Erweiterung Kinderhaus Gössenheim - 2. Nachtragsangebot Fa. Hofmann für Erdarbeiten

Von der Fa. Hofmann, Würzburg, liegt das 2. Nachtragsangebot vom 15.05.2024 in Höhe von 4.967,54 € brutto vor. Es ergeben sich Mehrmengen an Boden, da zur Bodenverbesserung der vorhandene Boden durch steinfreie Erde ausgetauscht wird. Aufgrund der schwierigen Bodenverhältnisse wird zur Sicherheit eine qualitativ höherwertige Noppenbahn zur Abdichtung verbaut.

Es wird erklärt, dass zur Befestigung und Befahrung der Baustelle mit Fahrzeugen und Maschinen das Einbringen von Schotter im Vorfeld erforderlich war. Für das Anlegen der Außenanlage muss der Boden nun ausgetauscht werden.

Der Architekt empfiehlt der Bauherrschaft die Fa. Hofmann mit den zusätzlichen Arbeiten zum Nachtragsangebot Nr. 2 vom 15.05.2024 zu beauftragen.

Der Gemeinderat Gössenheim stimmt dem aufgezeigten 2. Nachtragsangebot der Fa. Hofmann Würzburg vom 15.05.2024 in Höhe von 4.967,54 zu.

Beschluss: 10:0

Auf Rückfrage teilt Herr Manger mit, dass der ausgebaute Schotter an anderer Stelle wiederverwendet wird.

Ab diesem Top ist Gemeinderat Dr. med. Bernold Schenk anwesend.

I.3. Außenanlage/Gestaltung Spielplatz Kindergarten Gössenheim

Architekt Manger erhält das Wort.

Er berichtet, dass man 2020 eine wesentlich geringere Kostenberechnung für die Wiederherstellung der Außenfläche des Kindergartens nach den Bauarbeiten angesetzt hatte. Ein kleiner Anteil war für evtl. Spielgeräte kalkuliert. Er betont, dass sich seitdem auch erhebliche Preissteigerungen ergeben haben. Vor allem war die Dimension, in der die Fa. Schwarz nun plante, nicht angedacht.

In Abstimmung mit der Kindergartenleiterin, Frau Marion Mathes, wurde beschlossen, Herrn Schwarz von der gleichnamigen Firma Garten- und Spielraumgestaltung aus Kirchheim, bei der Gestaltung der Außenanlage nach pädagogischen Gesichtspunkten hinzuzuziehen.

Eine Entwurfsplanung für die Gesamtmodellierung des Kindergartenspielplatzes mit der Integrierung des vorhandenen Hangs wurde ausgearbeitet.

Diese wird per Beamer aufgezeigt.

Auf Rückfrage teilt der Bürgermeister mit, dass der Einbau von Spielgeräten nicht vergessen wurde, sondern nur im kleinen Rahmen vorgesehen und mit der Verwaltung abgestimmt war.

Frau Mathes bestätigt, dass die ursprüngliche Planung im kleineren Rahmen angedacht war. Man musste die Planung jedoch aufstocken, da einiges durch die Bauarbeiten nicht mehr vorhanden ist und durch die Verlegung der Krippengruppe nach oben, der Spielplatz anders gestaltet werden kann.

Herr Schwarz hat die Ideen des Kindergartens aufgegriffen und in die Planung umgesetzt.

Frau Marion Mathes stellt die aufgezeigte Spielplatzgestaltung dem Gremium vor. Zuerst erläutert sie die Spielfläche im oberen Gartenteil für die Kindergrippe an der Südseite des Kindergartengebäudes. Hier sind z.B. ein großer Sandkasten mit Sonnensegel, ein Tunnel durch einen aufgeschütteten Erdhügel mit Podest und Hängeschaukeln in der Planung vorgesehen sowie Rasenfläche mit Bestandsbäumen.

Westlich des Kindergartens soll die Außenspielfläche für die Kindergartenkinder entstehen. Diese bietet den Kindern eine Matschanlage mit gepflasterter Wasserrinne und einen Matschtisch, eine Holzwasserrinne, den Einbau einer Mühle, Werkbank, Wippe, Sandkasten mit 2 Baggern, Podeste, Seile, Sitzecke mit unterschiedlichen Untergründen, Wege zum Befahren z.B. mit Rädchen oder Bobbycar, einen ausgehöhlten Baumstamm, 2 Spielhäuser, Niedrigseilgarten u.a..

Alle Sicherheitsbestimmungen und Vorschriften für den Kindergarten sind der Firma bekannt und wurden berücksichtigt.

Herr Manger legt eine Kostenschätzung mit allen einzelnen Positionen auf, die sich auf ca. 207.000,- € brutto beläuft. Dazu kommen die zusätzliche Leistungen der Fa. Hofmann, die als Vorleistungen zu erbringen sind, wie Wegebaumaßnahmen und Erdauffüllungen, in Höhe von ca. 50.000,- € brutto. Weitere Nebenkosten von ca. 20.000,- € sind einzuplanen, so dass die Kostenschätzung ca. 277.000,- € beträgt.

Frau Mathes berichtet, dass sie sich zusammen mit dem Elternbeirat und der Vorstandschaft des Kindergartenvereins Gedanken zu evtl. Einsparungen gemacht hat und zählt diese auf.

Auch die Einbringung von Eigenleistungen bei den Bodenarbeiten wird seitens des Gremiums in Betracht gezogen. Eventuelle Einsparungen in Höhe von ca. 50.000,- € werden kalkuliert.

Der Gemeinderat sieht die Planung der gestalteten Außenanlagen mit pädagogisch wertvollen Elementen als gelungen an. Angesichts der hohen Kosten schließt sich eine sehr rege Diskussion an. Es bestehen unterschiedliche Ansichten über die Notwendigkeit dieses Konzeptes für den Kindergarten.

Weitere Planer, die ein solches Konzept erarbeiten und Referenzobjekte der Fa. Schwarz werden erfragt.

Der gemeindliche Spielplatz unterhalb des Kindergartens ist ebenfalls wiederherzurichten und auch mit erheblichen Kosten für die Gemeinde verbunden. Man ist jedoch der Meinung, dass der pädagogische Spielbereich des Kindergartens von einem öffentlichen, gemeindlichen Spielplatz zu unterscheiden ist. Nichts desto trotz darf man diesen nicht außer Acht lassen. Frau Mathes merkt an, dass durch die Schulkindbetreuung auch viele Schulkinder in den Genuss der Außenspielfläche des Kindergartens kommen.

Man einigt sich darauf, Angebote einzuholen. Auf der Grundlage der Ergebnisse sollen weitere Entscheidungen getroffen werden.

Herr Manger wird die Ausschreibung vornehmen und Angebote einholen.

Frau Mathes informiert, dass der Elternbeirat des Kindergartens die Eltern in Bezug auf Eigenleistung ansprechen und Sponsoren für die Außenanlage suchen will.

Bürgermeister Schäfer bedankt sich für die Teilnahme und die rege Diskussion.

Er beschließt die Sitzung.

Ende der öffentlichen Sitzung