Grundschule Gräfendorf - Bericht Schutzengelkirche
Herr Hans-Georg Herch, Herr Johannes Sitter mit den Gräfendorfer Grundschülern vor der restaurierten Pieta (Kriegerdenkmal) in der neuen Schutzengelkirche
Gräfendorfer Schutzengelkirche: 3. und 4. Klässer auf den Spuren der Vergangenheit
Auf Entdeckungen außerhalb des Klassenzimmers konnten sich die Schüler und Schülerinnen der Gräfendorfer Grundschule freuen. Im Rahmen des Heimat- und Sachunterrichts waren sie am Standort des ehemaligen katholischen Gotteshauses mit Herrn Johannes Sitter und Herrn Hans-Georg Herch verabredet. Gespannt betraten die Dritt- und Viertklässler mit ihrer Lehrerin Frau Wirthmann und einem angehenden Pädagogen die alte Schutzengelkirche hoch über Gräfendorf. Hier gab es so manche Spuren der Ausstattung zu entdecken, sei es die leeren Rahmen der Kreuzwegstationen, das Taufbecken oder die Kanzel, auf der der Pfarrer damals ohne Mikrofon der Gemeinde predigte. Beeindruckend waren auch die farbkräftigen Bilder an der Decke und die Engel am Chorbogen. Anhand eines alten Fotos zeigte Herr Sitter das frühere Aussehen des Kirchenraums und beantwortete Fragen der Kinder. Sehr anschaulich erzählte Herr Herch aus seiner eigenen Messdienerzeit. Welcher Körpereinsatz z. B. für das Läuten der Glocke und das Bedienen des Blasebalgs der Orgel gebraucht wurde, erfuhren die Schülerinnen und Schüler selbsttätig auf der Empore. Auch über die wundersame Rückkehr der größten Kirchenglocke wussten die Gräfendorfer Mitarbeiter des Archivs zu berichten. Vorsichtig stiegen die Schülerinnen und Schüler die von vielen Gläubigen ausgetretenen Stufen hinab zum Ausgang. Im Anschluss besuchten sie die neue Schutzengelkirche. Obgleich diese den meisten Schülerinnen und Schülern bekannt ist, sahen sie plötzlich Elemente wie die Pieta des Kriegerdenkmals bewusst und erkannten den Zusammenhang mit der alten Kirche. Ebenso wurde die namensgebende Schutzengelfigur, die Kreuzwegdarstellungen und andere Figuren aus der alten Kirche wiederentdeckt. Einige aktive Ministranten zeigten ihren Mitschülern und Mitschülerinnen noch Wissenswertes zu ihren heutigen Aufgaben – Blasebalg treten gehört allerdings nicht mehr dazu. Erfüllt mit vielen neuen Eindrücken, Geschichten und Bildern bedankten sich die Dritt- und Viertklässler bei den beiden engagierten Gräfendorfer Herren. So kann Geschichte lebendig werden.
Hildegard Wirthmann, Grundschule Gräfendorf