Nachkriegsgeschichte 1945-1952
Einblick über die Gemeinderatsarbeit nach dem II. Weltkrieg
Im letzten Mitteilungsblatt veröffentlichten wir den ersten Teil des Presseberichtes „Rückblick und Ausschau der Gemeinde Gräfendorf“. Heute publizieren wir den zweiten Teil. Wie schon der erste, wird auch er wortwörtlich, der Main-Post entnommen, wiedergegeben. Das Foto zeigt den Badeplatz an der Mündung von Schondra und Saale mit dem Holzsteg über die fränkische Saale.
2 Teil Ein Jahr der Planung
Rückblick und Ausschau der Gemeinde Gräfendorf
Fortsetzung: „Leider hat der Gemeinderat auch bisher das erwünschte und zielbewusste Planen und Bemühen zur Ansiedlung bodenständiger Industrie vermissen lassen. Lediglich der zielbewussten und eigenständigen Initiative des Pappenfabrikanten Pawlowski ist es zu verdanken, daß die Zahl der Arbeitslosen nennenswert abgenommen hat. Umso bedauerlicher war es aber, daß gerade diesem Betrieb durch die Gemeinde in einer Kohlenversorgungsfrage jegliche Hilfe versagt wurde.
Auf dem Gebiet des kulturellen Lebens wurden vor allem durch den inzwischen versetzten Först, durch die Theatergruppe Otto Aul und den Gesangverein vorbildliches geleistet. Von den größeren Veranstaltungen des Jahres seien neben verschiedenen Theateraufführungen das traditionelle Waldfest des Verschönerungsvereins und das Sommerfest des VdK, die über den Landkreis hinaus bekannt geworden sind, genannt.
Auch konnte der Darlehenskassen Verein Gräfendorf -Michelau nach langjähriger. segensreicher Tätigkeit sein 50jähriges Jubiläum feiern.
Zur Hebung des Fremdenverkehrs wirkt der 1949 gegründete Verschönerungsverein recht segensreich. Durch die Anlage von Spazierwegen, die Aufstellung von Ruhebänken und durch Verschönerung des Ortsbildes wird der Verein dem Orte seine alte Bedeutung als Zentrale des unteren Saaletals wieder zurückgewinnen. Seine Bemühungen sind erfolgreich, das beweist die Zahl der Übernachtungen in der Sommersaison, die mit 3.442 Übernachtungen fast den Vorkriegsstand erreicht hat.
Der im Rohbau erstellte und im kommenden Frühjahr durch den Gastwirt Josef Harth zur Vollendung kommende neue moderne Saal mag zur Hebung des Fremdenverkehrs wesentlichen Beitrag bringen.
Abschließend kann festgestellt werden, daß im abgelaufenen Jahr noch manches geschafft wurde. Auf die Initiative des Gemeinderates kommt es nun an, in diesem Jahr, das zu vollenden, was im Jahr 1950 geplant wurde“.
Anmerkung: 1928 wurde der Badeplatz geplant und anschließend offiziell eröffnet. Für den Fremdenverkehr eine richtungsweisende Einrichtung. (GA R 17/1/1)
© Bearbeitung, Text, Scan von der Postkarte aus dem Privatarchiv Johannes Sitter, Gräfendorf