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Mitteilungsblatt der VG Gemünden a Main
Ausgabe 29/2023
Amtliche Bekanntmachungen
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Ansprache zur Segnung der Gemeinschaftsurnengrabanlage bei der Mariensäule am 13.07.2023

Die neue Gemeinschaftsurnengrabanlage neben der Mariensäule wird heute der Bestimmung übergeben. In unserer Bestattungskultur hat es eine Wandlung ergeben von fast ausschließlich Erdbestattungen im letzten Jahrhundert zu mittlerweile ca. 70 % Feuerbestattungen mit verkürzter Liegedauer.

Damit einhergehend erfolgen Bestattungen nicht mehr nur in ausgewiesenen Friedhöfen, sondern sind beispielsweise auch auf See oder als Waldbestattung möglich.

Bei den Urnenbestattungen in unserem Friedhof wird neben dem klassischen Urnengrab vielfach auch ein Grabplatz in der mittlerweile möglichen Gemeinschaftsurnengrabanlage gewählt. Gründe sind, dass keine Nachkommen mehr vor Ort wohnen, die die Grabpflege langjährig übernehmen könnten bzw. dass die Grabnutzer ihren Nachkommen den Pflegeaufwand ersparen wollen.

Unser Friedhof ist dadurch mittlerweile zu groß. In den letzten Jahren sind sehr viele Gräber aufgegeben worden und damit freie Flächen entstanden, die seitens der Gemeinde zu pflegen sind.

Daher entschloss sich der Gemeinderat in Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung, den alten Friedhofsteil verstärkt für künftige Gräber zu nutzen und damit einen ausreichenden und kompakten Friedhof zu schaffen. Hierzu wurde in Abstimmung mit dem Amt für ländliche Entwicklung und dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft 3 die geplante bauliche Maßnahme im laufenden Dorferneuerungsprogramm „Quartier Neuer Weg/Alte Kirche“ nochmals umgeplant. Sie sehen aktuell im Rohzustand den geplanten neuen Zugang zum Neuen Weg. Dort werden vier behindertengerechte Stellplätze angelegt, auf denen die Friedhofsbesucher parken können und barrierefrei in den Friedhof gelangen.

Gleichzeitig wurde diese neue Gemeinschaftsurnengrabanlage mit 30 Urnengrabstätten geschaffen. Für jede Grabstätte gibt es eine Röhre, die zwei Urnen aufnehmen kann.

Ich bin sehr stolz darauf, dass die gesamten baulichen Maßnahmen für die Anlage der Gemeinschaftsurnengrabanlage durch meine Mitarbeiter aus dem Bauhof unter der Leitung von Willy Knauf und Udo Henning ausgeführt wurden. So wurde neben den Bohrarbeiten und Einbringen der Urnenröhren der gesamte Wegebereich von der Eingangstreppe am Leichenhaus bis hoch zur Treppe zum weiteren Friedhofsteil angehoben und neu gepflastert. Ebenso wurden der Mauerdurchbruch und die Wegeverbindung zum Neuen Weg mit Anlage von derzeit noch geschotterten Parkplätzen ausgeführt. Als Besonderheit verweise ich auf den vorgefundenen Korpus in der Sandsteinmauer, der bei der Sanierung von Willy Knauf gut herausgearbeitet wurde. Für all diese Maßnahmen wurden ca. 350 Arbeitsstunden aufgewandt.

Der stattliche Sandsteingrabstein, der die neue Anlage ziert, befand sich bis zum Herbst letzten Jahres auf dem Grab der Familie Reis in Wolfsmünster. Diesen konnten wir käuflich erwerben und durch die Fa. Herterich Grabsteine aus Hammelburg-Westheim aufarbeiten und setzen lassen.

Als letzte Maßnahme wird der Obst- und Gartenbauverein Gräfendorf – sobald die Sommerhitze vorbei ist – die Grabanlage noch mit pflegeleichten Gewächsen im Mittelteil aufwerten.

Der Gesamtaufwand an Lohn- und Materialkosten wird sich auf ca. 10.000,-- € belaufen. Damit haben wir aus meiner Sicht kostengünstig diesen Friedhof weiter auf die künftigen Bedürfnisse ausgerichtet. Ich bedanke mich im Namen der Gemeinde bei allen, die dazu beigetragen haben.

Gemeinde Gräfendorf
Johannes Wagenpfahl
1. Bürgermeister