Zu der unbearbeiteten Dorfgeschichte gehört das Kinderheim im Schloss Seewiese. Bisher ist nur ein Bericht veröffentlicht, wie ein Neunjähriger das Kriegsende auf Schloss Seewiese erlebt hat. Im Laufe seiner Geschichte finden sich auch andere Namen für das Kindererholungsheim, wie Jugendgenesungsheim, Waldhaus oder Gauerholungsheim.
Das Kinderheim wurde im Jahr 1928 gegründet und hieß anfangs Jugendgenesungsheim Seewiese. Zuvor musste jedoch eine Kanalisation installiert werden. Die Kanalisationsarbeiten begannen im Jahr 1927 und wurden 1928 abgeschlossen. Gau-Kindererholungsheim-Waldhaus-Seewiese war der Name während der Herrschaft der NSDAP. Im Jahr 1955 wurde ein Bericht vom Staatlichen Gesundheitsamt Gemünden an die Hauptfürsorgestelle in Würzburg gesandt. Dieser Bericht wurde verfasst von der Familienfürsorgerin Elisabeth von Aaken sowie dem Gesundheitsaufseher Frick. Er ermöglicht einen guten Einblick in die Nachkriegsgeschichte. Eine digitale Kopie des Berichts befindet sich im Gemeindearchiv Gräfendorf. Es gibt einige Fotos, möglicherweise aus der Gründerzeit, die in zukünftigen Ausgaben unseres Mitteilungsblattes veröffentlicht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Schloss Seewiese verwundete Soldaten versorgt, jedoch konnten keine Unterlagen aus dieser Zeit gefunden werden. Wir sind auf der Suche nach Informationen über das Kinderheim Seewiese und die Zeit, in der das Gelände als Lazarett genutzt wurde. Wenn jemand etwas dazu beitragen kann, würden wir uns über Hinweise freuen.
© Das Foto hat Petra Thurn vom Fischgut Seewiese dem Archiv überlassen. Die Recherchen und die Zusammenstellung stammen von Johannes Sitter, Gräfendorf.