Vom Bauernhaus zum Gotteshaus
Der Bau der evangelisch-lutherischen Michaelskirche
In den Nachkriegsjahren hielt die evangelische Gemeinde ihren Gottesdienst im Saal des Gasthauses König, später in der alten Schule. Die Räume waren nicht mehr ausreichend, als viele Heimatvertriebene in Gräfendorf eine neue oder vorübergehende Bleibe bekamen. Während die Amerikaner die Schule in Beschlag nahmen, entstand eine Notlage. Es reifte der Plan, ein eigenes Gotteshaus zu bauen. Die Gebrüder Rüttiger regten die ersten Sammlungen zur Finanzierung des Gemeinschaftswerkes an.
Das Anwesen HsNr. 66 erwarb die Kirchengemeinde. Die möglich letzten Eigentümer waren Christian (1900–1976) und Ferdinand Gerlach (1903–1993). Der Bauernhof bestand aus einem Wohnhaus, Garten, Stall mit Scheune und einer großen Wiese. Die Kirche wurde geplant am selben Platz von Stall und Scheune. Um Geld zu sparen – die Kosten sollten so gering wie möglich sein – wurden die stabilen Mauerteile verwendet. Im Dorf lästerte man etwa in diesem Sinn: „Da muss aber viel gebetet werden, weil hier vorher viel geflucht wurde!“
Hinweis: Der Weg der Fotos und Texte vom Fotografen, Textschreiber und ins Gemeindearchiv ist eine kleine Odyssee. Die Fotos stammen aus dem Nachlass von Erhard Rüttiger, Gräfendorf. Die Texte und Fotos wurden, nach einem Pressebericht der Main-Post vom 10.10.2002, zum 50-jährigen Kirchenjubiläum ausgestellt. Zu diesem festlichen Ereignis luden Pfarrer Thomas Schweizer, die Vertrauensfrau Gerda Krebs und die weiteren Kirchenvorstandsmitglieder Karin Kleinfeller, Gudrun Schreihanz und Renate Arndt ein. Danach ist die Ausstellung bei unserem Gemeindearchivar Hans-Georg Herch angekommen. Dieser scannte die Bilder und übergab sie dem Archiv. Die Originale der Ausstellung sind möglicherweise bei der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde.
© Johannes Sitter, Gräfendorf stellte den Bericht zusammen.