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Mitteilungsblatt der VG Gemünden a Main
Ausgabe 34/2022
Amtliche Bekanntmachungen
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Aus dem Archiv von Gräfendorf

Geschichten und Geschichte

Sterbebilder – Erinnerung an Personen und Zeitgeschichte

Als der Krieg nach Windheim und die Trauer auch nach Michelau kam

Das Sterbebild von Peter Bold, Feldgeschworener aus Windheim ist eine solche zeitgeschichtliche Erinnerung.

Die frühlingshaften Kar- und Ostertage waren vorüber. Von der Osterfreude predigte der Pfarrer auf der Kanzel. Doch am Donnerstag vor dem Weißen Sonntag war davon nichts mehr. Am 5. April 1945 kam der II. Weltkrieg nach Windheim bei Hammelburg.

Lauter Lärm von Flugzeugen war nichts Besonderes. Man hatte sich daran gewöhnt. Doch urplötzlich ein gewaltiger Knall, Trümmer von Stallungen und Wohnhäuser flogen durch die Luft. Mehrere amerikanische Jagdbomber warfen Bomben auf Windheim. Es gab dreißig Tote und viele Verletzte. Neun Wohnhäuser und einundzwanzig Scheunen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Niemand hatte damit gerechnet, dass in dem strategisch unbedeutenden Dorf Windheim noch in den letzten Kriegstagen der Tod brutal Einzug hielt. Peter Bold, 54 Jahre alt, verlor an diesem Tag sein Leben. Sein Bruder Eugen (1897 – 1959), seine Schwägerin Emma (1899 – 1988), sein Neffe Ernst (1940 – 1997) und Nichte Hedwig (1932 – 2005) in Michelau an der Fränkischen Saale trauerten mit allen Verwandten und Freunden über den tragischen Verlust.

Die Daten wurden aus Presseberichten von Peter Schaar, Main-Post 2007 und 2015 entnommen. Die Verwandtschaftsdaten sind ein Ergebnis des Sterbebildarchivs. Textzusammenstellung Johannes Sitter, Gräfendorf