Badeplätze im Saaletal
Der Badeplatz in Gräfendorf
Der Badeplatz in Gräfendorf an der Schondramündung wurde erstmals im Jahr 1928 im Gemeinderat diskutiert. Der Gastwirt und damalige Bürgermeister Friedrich Adolf Harth hatte die Idee, eine Erholungsanlage mit Badebereich für Einheimische und Sommergäste zu schaffen. Die Einheimischen nannten die Gäste „Sommerfrischler“, die wegen der frischen Luft im Saaletal Urlaub machten. Ferdinand Aul (1883-1949) erstellte einen Plan für das Projekt, der vorsah, dass erfahrene Schwimmer die Saale nutzen. Ein eigener Bereich für Nichtschwimmer war am Ufer vorgesehen.
Die Umkleidekabine für Männer und Frauen mit den Maßen 5m x 2,5m wurde im Laufe des Jahres 1928 vom Gemeinderat genehmigt und errichtet. Es ist unsicher, ob der Nichtschwimmerbereich ebenfalls umgesetzt wurde. Ein später hinzugefügter Steg, der als "Sprungturm" diente, war wahrscheinlich nicht Teil der ursprünglichen Planung. Der erste Sprung vom Steg war für Jugendliche eine Mutprobe. Im Jahr 1957 beschwerte sich das Staatliche Gesundheitsamt über die Verschmutzung der Saale durch Abwässer. Die Gemeinde wurde wegen dem Infektionsrisiko aufgefordert, den Badeplatz besser zu pflegen. Letztendlich führte die verschlechterte Wasserqualität zu einem Badeverbot. Die Umkleidekabine wurde 1976 unter dem Bürgermeister und früheren Landrat Karl Müller verkauft.
© Johannes Sitter und Ingeborg Herget aus Gräfendorf haben die Recherche durchgeführt. Die Planskizze von damals befindet sich im Gemeindearchiv und ist erhalten.