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Mitteilungsblatt der VG Gemünden a Main
Ausgabe 35/2022
Amtliche Bekanntmachungen
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„Gössemer Gedichtles-Waach“

„Gössemer Gedichtles-Waach“ zur Erinnerung an Robert Ammersbach lockt Besucher

Gössenheim ist um eine Attraktion reicher. Seit vergangenem Wochenende gibt es in der Werntalgemeinde einen „Gössemer Gedichtles-Waach“ mit Werken des vor zwei Jahren verstorbenen Heimatdichters Robert Ammersbach. Auf dem sieben Kilometer langen Wanderweg sind zwölf Stationen mit Gedichten von Robert Ammersbach zu lesen, die immer wieder ausgetauscht werden und sogar über einen DMC-Code zu hören sind.

Als Helene und Alfons Schlereth vor einiger Zeit in Retzstadt auf dem „Poetenweg“ gewandert sind, kam Helene Schlereth eine Idee. „Wir haben eine tolle Landschaft in Gössenheim, die genauso schön ist und wir haben Roberts Gedichte, die den Wanderern mindestens genau so viel Freude bereiten“. Somit war eine Idee geboren, die das Ehepaar sofort Bürgermeister Klaus Schäfer vortrug.

Weder der Gemeinderat noch die Hinterbliebenen von Robert Ammersbach standen diesem Projekt abweisend gegenüber. Bürgermeister Schäfer riet sogar noch dazu, die Aufgabe einem Verein zu übertragen, der das Projekt bei der ILE Main-Werntal zur Förderung aus deren Regionalbudget einreichen kann.

Für den Musikverein Gössenheim war es sogar eine Ehre, der ausführende Verein zu sein. Viele Jahre waren Robert Ammersbach und seine Posaune ein wichtiger Bestandteil in der Kapelle. Und so schloss Vorsitzender Benedikt Zötzl ganz schnell den Vertrag mit der ILE-Geschäftsführerin Susanne Keller zur Umsetzung. Eine Vielzahl von Helfern, vor allem aber die einstigen Weggefährten von Robert Ammersbach, wirkten bei der Verwirklichung des „Gedichtles-Waachs“ mit. Ihnen allen dankte bei einer kleinen Einweihungsfeier Hildegard Ammersbach, die Witwe des Heimatdichters.

Pfarrer Norbert Thoma nahm die Segnung des Weges an dessen Ausgangspunkt hinter der Grotte in Gössenheim vor. Alfons Schlereth, einer der Ideengeber und langjähriger Weggefährte von Robert Ammersbach, trug bei der Feier einige Gedichte des Heimatdichters vor. „Wenn Robert jetzt irgendwo da oben auf seiner Wolke sitzt, seine Posaune spielt du jetzt herunter zu uns guckt, dann wird er wohl sagen: die sind doch verrückt – des wollt ich doch gar nicht. Aber schön ist es doch, dass ihr mich nicht ganz vergessen habt“.

Text und Bild: Herbert Hausmann