Aus dem Archiv von Gräfendorf

Geschichten und Geschichte

Papiermühle Gräfendorf

Eine Aufnahme von der Papierfabrik Gräfendorf, um 1940. Eigentümerin war die Witwe Lina Gwinner, Papierfabrik Papiermühle nach einem Gräfendorfer Adressverzeichnis aus dem Jahr 1924. Schon damals hatte das Anwesen einen Telefonanschluss. Wer mit Frau Gwinner telefonieren wollte, musste sich beim Telegrafenamt mit Gräfendorf, Nummer 6 verbinden lassen. Am 1. Juli 1943 verkaufte die Besitzerin die Papiermühle an den 42-jährigen Josef Pawlowsky. Die Festschrift 150 Jahre Geschichte der Papierfabrik Unterfranken, herausgegeben 1955, würdigte den neuen Eigentümer als „ein Fachmann auf dem Gebiet der Herstellung von Papier und Pappe“. Josef Pawlowsky war mit Frieda Anna Babette, geborene Lazarus verheiratet. Sie kamen mit ihren drei Kindern nach Gräfendorf. Schritt für Schritt wurde die Papiermühle weiterentwickelt. Nach dem II. Weltkrieg passte der allseits anerkannte Unternehmer mit ausgeprägter persönlicher Eigenart seine Produktion den Bedürfnissen der Nachkriegsgesellschaft an. Er bewerkstelligte Arbeitsplätze für einheimische und heimatvertriebene Menschen. Mit Josef Pawlowsky begann die Blütezeit der Industriearbeit im Saaletal.

Text und Bildrechte: Johannes Sitter, Gräfendorf