Aus dem Archiv von Gräfendorf

Geschichten und Geschichte

Papiermühle Gräfendorf

Jubiläum einer Betriebsfamilie

Jubiläum einer Betriebsfamilie – Aus kleinen Anfängen zum vorbildlichen sozialen Industriebetrieb – Der älteste Werksbetrieb des Landkreises, so titelte das Gemündener Tageblatt am 30. August 1955. 150 Jahre Papiermühle Gräfendorf war der feierliche Anlass für eine Festlichkeit mit geistlicher, politischer und verbandlicher Prominenz. Aufgezählt wurden Pfarrer Hahn von Waizenbach, Landrat Dr. Bamberg, Gemünden und Bürgermeister Otto Lindwurm, Gräfendorf. Den Verband der Bayerischen Papier- und Zellstoffindustrie vertrat Herr Kuchartz aus München und Herr Lorenscheit, die Nebenstelle des Arbeitsamtes Gemünden. „Kreisoberinspektor Karl Müller, ein Freund der Papiermühle und der jetzigen Familie des Inhabers, gab dann einen mit großem Beifall aufgenommenen Überblick über die Entwicklung des Betriebes.“ „Im Namen der Betriebsangehörigen überbrachte Herr Nichziol dem Betriebsinhaber und seiner Familie die innigsten Glückwünsche und den herzlichsten Dank für alles, was sie mit großer Mühe für den Betrieb und seine Gefolgschaft getan haben“. Unter dem Abschnitt fröhlicher Ausklang ist vermerkt, dass sich die Gäste und die Betriebsangehörige in die Gastwirtschaft Sepp Harth zum Festessen begaben. „Am Abend spielte die Kapelle, die den ganzen Nachmittag schon konzertiert hatte, zum fröhlichen Tanz auf. Höhepunkte der abendlichen Veranstaltung waren ausgezeichnete Darbietungen von Künstlern aus Würzburg bzw. Bad Kissingen. Für die Betriebsangehörigen wird dieser Festtag ihr Leben lang einer der schönsten bleiben.“

Hinweise: Kreisoberinspektor Karl Müller, ein waschechter Gräfendorfer, wurde bei der nächsten Kommunalwahl Nachfolger von Dr. Bamberg. Die Daten sind dem o.g. Pressebericht entnommen, welcher Frau Kathrin Spahn unserem Archivteam überließ. Dafür ein herzliches Dankeschön. Die in Anführungszeichen gesetzten Texte sind wörtliche Zitate. Das Foto stammt von 1957 und zeigt die Weiterentwicklung der Papierfabrik.

Textzusammenstellung und Bildrechte: Johannes Sitter, Gräfendorf