Die Fesers Zwillinge aus Weickersgrüben
Kriegerdenkmal eine Erinnerungsstätte
Volkstrauertag 13. November 2022
Das Saaletal erlebte vier kriegerische Auseinandersetzungen seit Planung und Bau der Alten Schutzengelkirche. An allen mussten unsere Vorfahren teilnehmen. Bei der Truppenverpflegung 1866 war Brot abzuliefern. Granaten beschädigten Gebäude im II. Weltkrieg.
Im Jahr 1866 tobte im Saaletal der Deutsche Bruderkrieg. Von Hammelburg bis Bad Kissingen kämpften Preußen und das Königreich Bayern unter der Führung Österreichs um die Vorherrschaft in einem zukünftigen deutschen Nationalstaat. Peter Kistner, Michelau, musste an dieser kriegerischen Auseinandersetzung teilnehmen.
Vier Jahre später wurde wieder gekämpft. Der Deutsch-Französische Krieg 1870–1871 tobte in den Ardennen. Um die Schlacht von Sedan entstand lange Zeit eine großdeutsche Erinnerungskultur.
Rekrutiert wurden:
| • | Peter Kistner, Michelau |
| • | Karl Bürger, Gräfendorf, HsNr. 60 |
| • | Anastasius Hautsch, Gräfendorf, HsNr. 44 |
Gott sei Dank, so sagten und beteten die Menschen der damaligen Zeit, sind alle gesund und wohlbehalten wieder in ihr Vaterhaus zurückgekehrt.
1914 – 1918 Erster Weltkrieg
Der 1. Weltkrieg ging nicht spurlos an unserer Gemeinde vorbei. Sechsundfünfzig junge Männer und Familienväter mussten auf französischem Boden kämpfen. Sechsundzwanzig von ihnen sahen ihre Heimat nie wieder. An die gefallenen Soldaten erinnern Kriegerdenkmäler und die Pieta der Schmerzhaften Muttergottes in der neuen katholischen Schutzengelkirche.
1939 – 1945 Zweiter Weltkrieg
Sehr ausführlich beschreibt die Michelauer Kriegschronik die Zeit des II. Weltkrieges. Zu lesen ist von gedrückter Stimmung, von Zerstörung, Tod und Leid. Vierunddreißig Männer aus Gräfendorf verloren ihr Leben. Zwölf waren durch die Kriegswirren nicht mehr auffindbar. Wegen Vertreibung und Flucht wurde Gräfendorf für zweihundert neunundsechzig Männer, Frauen und Kinder vorübergehend, für einige dauerhaft zur zweiten Heimat. Die Aufzeichnungen von Wolfsmünster, Schonderfeld, Michelau und Weickersgrüben berichten ebenfalls von Einquartierung, Verlust, Elend, Grauen und Schrecken.
Auf den Sterbebildern der gefallenen Soldaten werden sie „als Held für das Vaterland“ geehrt. Eine heroisierte Propaganda der NSDAP, zur Stärkung der Kampfmoral und den Durchhaltewillen. Am Volkstrauertag 2022 ist wieder ein bewaffneter Konflikt auf europäischen Boden. Denk-Mal! rufen die Erinnerungsstätten.