Hommage an eine Alte Schmiede und seinen Schmiedemeister
Die klassische handwerkliche Schmiede gehörte zum Ortsbild eines jeden Ortsteils im Saalegrund. Sie war Arbeitsplatz, Nachrichtenbörse, Ideenschmiede und Erste Hilfe Station bei gebrochenen Hufeisen oder Achsen aller Art.
„Meinem Großvater zum Gedenken“ heißt eine Dichtung von Johann Adrio aus Weickersgrüben. Mit diesem Gedicht ehrt er seinen Großvater und würdigt die Arbeit in der Schmiede. Zu guter Letzt lässt er die Leser teilnehmen an die Mühe und Last des Schmiedehandwerks.
Ich seh` dich noch am Ambos steh`n
wie einst so manchesmal,
den Hammer in der starken Faust,
der unermüdlich niedersaust
aufs`s glühende Metall.
So stehst du vor der Esse Glut
mit rusigem Gesicht,
der Blasbalg zischt, die Eisen glüh`n,
und um dich her die Funken sprüh`n
im fahlen Dämmerlicht.
Wie unter deines Hammers Schlag
das Eisen Form gewann,
so formtest du mit starker Hand,
doch mit Geduld und viel Verstand
auch uns von Jugend an.
Und war die Arbeit noch so schwer,
dir wurd` sie nie zur Last,
es dröhnte deines Hammers Schlag
von morgens bis zum späten Tag,
nie gönntest du dir Rast.
Bis einmal doch ein Stärkerer,
jedoch als guter Freund,
mit dir an deinem Ambos stand,
dir nahm den Hammer aus der Hand,
als hätt` er`s gut gemeint.
Er führte dich vom Ambos weg,
zur ew`gen Ruhe ein,
uns aber, deine Enkelschar,
sollst du forthin und immerdar
ein stetes Vorbild sein.
Die Aufnahme ist ein Symbolbild von Conny Lewerentz und wurde in Klockenhagen, Mecklenburg-Vorpommern fotografiert. Ein herzliches Dankeschön für das wundervolle Foto.