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Mitteilungsblatt der VG Gemünden a Main
Ausgabe 51/2023
Amtliche Bekanntmachungen
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Aus dem Archiv von Gräfendorf

Geschichten und Geschichte

Nachkriegsgeschichte 1945–1953

Die Welt ist nicht nur ständig im Wandel, sondern oft auch eine Wiederholung. So wiederholt sich die Feier der Heiligen Weihnacht in jedem Jahr. Jesus Christus wurde im Stall zu Bethlehem geboren, glauben die Christen, die sich zu ihm bekennen.

Wiederholt hat sich auch eine Sondersteuer auf Porto, Lohn- und Einkommen. Das war so: Nach dem 1. Weltkrieg wurde der Versand einer Weihnachtskarte immer beliebter. Das Porto dafür kostete damals 7,5 Pfennig in der Reichsmark Währung. Die abgebildete Grußkarte musste mit sieben Pfennigen beklebt werden. Das war im Nachkriegsjahr 1953. Die Grüße und guten Wünsche durften jedoch nicht fünf Worte überschreiten. Wurden die guten Wünsche etwas länger, musste der Karte eine Steuermarke mit zwei Notpfennigen hinzu geklebt werden. Diese Sondersteuer für Berlin war auch zusätzlich zur Lohn- und Einkommensteuer zu bezahlen. Die Nachfolgesteuer entstand 1991. Sie nannte sich Solidaritätszuschlag. Der sogenannte Soli war nicht nur für Ost-Berlin, sondern für den Wiederaufbau der Länder in der ehemaligen DDR vorgesehen. Ursprünglich sollte er nur für zwölf Monate erhoben werden. Für die meisten Lohn- und Einkommensteuerzahler entfiel er jedoch erst 20 Jahre später. Vieles wiederholt sich zu einem anderen Zeitpunkt.

Jetzt aber machen wir Weihnachtsferien. Im Jahr 2024 werden wir wieder Geschichten erzählen. Sie werden dann lesen über den Heiligenmäster und weshalb ein kleiner Affe den Erntedankgottesdienst störte. Warum Anna Maria Klein die protestantische Schule nicht weiter besuchen konnte und was eine Mutter ihrer Tochter 1914 ins Poesiealbum schrieb. Gertrude Stein, die amerikanische Schriftstellerin, Verlegerin und Kunstsammlerin, hat ihre Wurzeln in Weickersgrüben. Über sie haben wir neue Informationen. Ein interessantes Foto vom Schonderfelder Badestrand liegt auch noch im Archiv, ebenso eine Fotografie vom Barackenlager in Wolfsmünster, das während der Bauzeit der Autobahn dort stand, die bekannt ist als Strecke 46.

Mit diesem kleinen Ausflug in die Zeitgeschichte und einem Ausblick, was wir 2024 erzählen werden, wünscht das Archivteam allen Leserinnen und Lesern

Frohe Weihnachten und ein glückliches Neues Jahr.

©Die Weihnachtskarte und die Textzusammenstellung stammen von Johannes Sitter, Gräfendorf