Der Betreiber des Nahwärmenetzes in Untergermaringen organisierte am 26.06.2025 eine Informationsveranstaltung. Hierzu waren alle Haushalte eingeladen, die sich in dem Areal der geplanten Erweiterung (Anemonenweg, Enzianweg, Edelweißweg und Alpenweg) befinden. Landwirt Georg Fischer begrüßte ca. 35 Personen im Georgihaus. Zu Beginn gab er einen Überblick über die Anfänge der Nahwärmeversorgung und deren positiven Entwicklung.
Seit dem Jahr 2014 wird ein Nahwärmenetz in Untergermaringen durch die Fischer Bioenergie betrieben. Zu Beginn waren es 33 Anschlüsse, die mit einer 550 KW Biogasanlage zuverlässig versorgt wurden. Während der letzten 10 Jahre gab es immer wieder kleine Erweiterungen. Aktuell werden über dieses Netz 63 Haushalte von einer auf 1100 kW flexibel erweiterten Anlage versorgt. Im Jahre 2023 entschloss sich das Familienunternehmen, das bestehende Nahwärmenetz nochmals auszubauen. Durch diese Erweiterung können bis zu 50 weitere neue Anschlüsse an die Versorgung angeschlossen werden. Im Rahmen der Erweiterung wird ein 1.000 m³ Großpufferspeichers errichtet. Seit dem Frühjahr 2025 hat die Fischer Bioenergie GmbH alle erforderliche Genehmigungen für die Realisierung des Vorhabens vorliegen.
Bürgermeister Helmut Bucher gab in einem Grußwort grundsätzliche Informationen zur kommunalen Wärmeplanung. Er stellte klar, dass die Kommunen verpflichtet sind, sich einen Überblick über die Wärmeversorgung im jeweiligen Gemeindegebiet zu verschaffen. Eine Verpflichtung, kommunale Lösungen zur Wärmeversorgung selbst anzubieten, haben die Kommunen jedoch nicht. Regionale Lösungen, wie sie die Fischer Bioenergie im Ortsteil Untergermaringen anbietet, seien daher ein sehr guter Lösungsansatz.
Im Anschluss gab Landwirt Georg Fischer nähere Details zur geplanten Erweiterung bekannt. In den nächsten Wochen soll mit den Arbeiten am Netzausbau bereits begonnen werden. Im Oktober 2025 wird der erforderliche Speicherturm aufgerichtet. Dieser sorgt dafür, dass die Versorgung mit Wärme für alle aktuellen Kunden sowie künftige Abnehmer zukunftssicher garantiert werden kann. Bereits zu Beginn der kommenden Heizperiode sollen die ersten Anschlüsse in Betrieb gehen. Die anwesenden Referenten ergänzten die Inhalte mit weiteren Informationen und Tipps in ihren jeweiligen Fachgebieten. Zu den Förderprogrammen sowie deren attraktiven Konditionen wurde ebenso Bezug genommen.
Thomas Hartmann, Energieberater und Vorsitzender des Vereins renergie Allgäu, berichtete über dies bisherige positive Zusammenarbeit mit dem Betreiber seit dem Jahr 2014. Auch das jetzige Erweiterungsprojekt mit dem Genehmigungs- und Förderverfahren wird durch ihn fachkundig betreut. Thomas Hartmann betonte in seinen Ausführungen die aus seiner Sicht großen Vorteile des Nahwärmenetzes in Untergermaringen für die Nutzer im Bereich Wirtschaftlichkeit und Ökologie. Unter diesem Gesichtspunkt sei ein Anschluss an ein lokales Nahwärmenetz derzeit die beste Lösung. Anschließend referierte Felix Amboss, Energieberater vom Ingenieurbüro Köck & Partner über die Fördermöglichkeiten bei einem Anschluss an das Wärmenetz. Die einmaligen Anschlussgebühren sowie sämtliche Umbaukosten am Anschlussobjekt werden mit mindestens 30 % gefördert. Im Anschluss an die Vorträge wurde von den Teilnehmern noch die Möglichkeit genutzt, sich mit allen anwesenden regionalen Fachfirmen aus den Bereichen Technik, Heizungsbau, Leitungsbau sowie den Referenten auszutauschen.
Interessenten können sich direkt an den regionalen Betreiber wenden. Es werden hierbei auch Auskünfte über die derzeitigen Fördermöglichkeiten gegeben. Ansprechpartner ist Georg Fischer (Festnetz +498344 366, Mobil +49176 96113254, Mail: info@fischer-bioenergie.de).
Derzeit steht die Fischer Bioenergie GmbH auch in Kontakt mit der Gemeinde Germaringen. Es gibt konkrete Überlegungen, beim geplanten Glasfaserausbaus auch die Netzerweiterungen im Rahmen der Tiefbaumaßnahmen miteinander zu koordinieren. Durch dieses Vorgehen ist eine Öffnung der betroffenen Gemeindestraßen nur einmal erforderlich.