Udo (Danuvius guggenmoosi), der Sensationsfund aus der Pforzener Tongrube
Siegulf Guggenmos (1941-2018), Hobbyarchäologe aus Dösingen, entdeckte 1972 den Fundort in einer Tongrube bei Pforzen und ohne seine Vorarbeit wäre der Sensationsfund wohl nie erfolgt. Die Entdeckerin von Udo (benannt nach Udo Lindenberg, der am Tag des Fundes Geburtstag hatte und deswegen laufend im Radio zu hören war!) war dann Prof. Madelaine Böhme, die mit ihrem Grabungsteam von der Uni Tübingen von 2015 bis 2019 die Knochenstücke dieser ausgestorbenen Menschenaffenart fand.
Das Alter der Fundschicht wurde mit geologischer Methode auf 11,62 Millionen Jahre vor heute bestimmt. Damit übertrifft Udo die bisher ältesten bekannten zweibeinigen Menschenvorläufer aus Afrika um fast 6 Millionen Jahre.
Das Ostallgäu als Wiege der Menschheit!?
Doch die Hammerschmiede ist nicht nur Fundstelle von Danuvius guggenmoosi, so der wissenschaftliche Name von Udo,sondern auch von bisher über 115 Arten von Fischen, Amphibien, Reptilien, Vögeln und Säugetieren, darunter Riesensalamander, Schnappschildkröten, Waldantilopen, Säbelzahnkatzen und Pandas. Damit zählt die Hammerschmiede im weltweiten Vergleich zu den reichsten fossilen Wirbeltier-Fundstellen.
Bevor Pforzen nun einen mehrgeschossigen Aussichtsturm an der Tongrube erhält und auch langfristig auf ein eigenes Urzeitmuseum hofft, gibt es eine Wanderausstellung zum Thema, die vom 26.1.bis 23.2. im „Reisachergebäude“ neben dem Kindergarten in Obergermaringen Station macht. Außerhalb der geschlossenen Führungen ist die Ausstellung an den drei Wochenenden 28./29.Januar, 4./5.Februar und 11./12.Februar jeweils von 15:00 bis 18:00 Uhr für die Öffentlichkeit zugängig.