Das Wendelinsfest wurde ursprünglich am 20. Oktober, also am Namenstag des Heiligen Wendelin gefeiert, jedoch ohne Hirten. In den Jahren nach 1900 wurde es alljährlich zunächst auf den Sonntag nach Kirchweih, später dann auf den Dienstag nach Kirchweih gelegt.
Dieses kirchliche Fest war bis etwa 1970 ein Ereignis auch über den Glauben hinaus. Die Straßen wurden gekehrt und das ganze Dorf „herausgeputzt“ für diesen Feiertag.
Zum „Fescht“ wurden die Verwandten zum Essen geladen. Bei Schmaus und Trank trafen sie sich nach dem Gottesdienst zur weltlichen Feier. Tage vorher wurde bereits gekocht und gebacken, um am Festtag Köstlichkeiten aus Küche und Keller aufzutischen. Beim Wendelinstanz abends in der Wirtschaft klang der Tag aus.
Dass dieser Tag für die Obergermaringer Schüler sogar schulfrei war, zeigt die damalige Bedeutung des religiösen Festes für das ganze Dorf. Als 1969 der Schulverband Obergermaringen gegründet wurde und somit auch Kinder aus umliegenden Orten zur Schule Obergermaringen gehörten, entfiel der freie Schultag
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