„Es wird mal wieder Zeit für ein Klassentreffen, das letzte war 2009“, dachte sich Marianne Hindelang. Gesagt, getan und so machte sie sich mit dem Vorbereitungsteam Hilde Möller, Leni Jahn, Edith Jurascheck und Hildegard Stellmach an die Arbeit.
In der zweiten Oktoberwoche trafen sich nun 36 Männer und Frauen im Germaringer Hof zum gemeinsamen Mittagessen in der Pizzeria.
Nach anschließenden Fotoaufnahmen zeigte Hildegard Stellmach im kleinen Saal Bilder aus dem reichen Fundus des 2018 verstorbenen Konrektors Karl Ried. Viele Erinnerungen wurden geweckt und es herrschte reger Austausch über alte Schulzeiten: In den braunen Lederranzen steckte im ersten Schuljahr eine Schiefertafel mit Griffel. Kopierer gab es noch nicht, stattdessen viele Hefteintrage, in „Schönschrift“ geschrieben, mit kunstvollen Zeichnungen ergänzt und dann benotet. Dass auf den Toiletten Zeitungspapier als Toilettenpapier benutzt wurde, können sich unsere Kinder und Enkel kaum vorstellen!
Die 51er waren die ersten Kinder im 1956 neuerbauten Kindergarten. Was heute Kombiklasse genannt wird, war in den 50er Jahren im Dorf selbstverständlich: Es wurden immer zwei Jahrgänge in einem Klassenzimmer unterrichtet, z. B 3/4. Als 1956 in der Schulstraße eine neue Schule eingeweiht wurde (die Besonderheit: ein Turnraum und eine Schulküche), waren die oben genannten Jahrgänge die ersten Schüler dort.
Mit einem selbst verfassten, launigen Gedicht erinnerte Friedhelm Neumann an die damaligen weniger strengen und strengen Lehrer unserer Dorfschule. Ja, Tatzen waren da noch nicht verboten! Auch das Dorfleben vor 70 Jahren unterschied sich sehr vom heutigen.
Weil es sich bei Kaffee und Kuchen besser reden lässt, sorgten Leni Jahn, Edith Juraschek und Hilde Möller für das leibliche Wohl. Den Kuchenbäckerinnen im Hintergrund herzlichen Dank.
Ruhig wurde es im Raum, als Marianne Hindelang die Namen der verstorbenen Lehrer, Mitschülerinnen und Mitschüler vorlas. Mögen sie ruhen in Frieden!
Nun bleibt noch Dank zu sagen der Gemeinde, die die Gläser, das Kuchengeschirr und den kleinen Saal im Germaringer Hof für das Treffen zur Verfügung stellte.
Spät am Nachmittag endete das unterhaltsame und interessante Zusammenkommen der ehemaligen Obergermaringer Schülerinnen und Schüler.