Hermann Seitz (+)
„Das älteste, echteste und schönste Organ in der Musik, das Organ, dem unsere Musik allein ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme“. Dieses Wort von Richard Wagner trifft in besonderem Maße auch auf den Mann zu, von dem sich der Kirchenchor Obergermaringen in Trauer und großer Dankbarkeit nun verabschieden muss. Über 70 Jahre unter der Leitung eines Mannes und anschließend von fünf aufeinander folgenden Frauen - Germaringen war in Sachen Emanzipation schon immer der Zeit etwas voraus - hat Hermann Seitz die Gottesdienste mit seiner Stimme und ganzer Hingabe bereichert. Dem ersten Dirigenten, Herrn Lehrer Fendt, hat ihn übrigens seine Schwester Elsa, eine ebenfalls langjährige Sängerin in unserem Chor, ans Herz gelegt. Ja, Hermanns schöne Tenorstimme war nicht nur Klang, sondern auch Ausdruck seiner inneren Überzeugung und seiner Liebe zu Gott. Mit größter Zuverlässigkeit versäumte er kaum eine Probe, solange es seine Gesundheit zuließ und Hermann war auch im Alltag ein Mensch voller Güte, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft mit einem offenen Ohr für die Sorgen anderer. Hermanns Lächeln und seine positive Einstellung waren ein Geschenk für uns alle. Wir wollen die Erinnerungen an seine Stimme, seine Freundlichkeit und seine unerschütterliche Glaubensstärke in unseren Herzen bewahren. Möge seine Seele in Frieden ruhen und möge die Musik, die er so geliebt hat, weiterhin in unseren Stimmen und Herzen erklingen.
Lieber Hermann, danke für alles, was du für unseren Chor und die Pfarrgemeinde geleistet hast. Wir werden dich in dankbarer Erinnerung behalten. Ruhe in Frieden.