Man möchte es eigentlich nicht mehr glauben und dennoch passiert es nahezu täglich. So war Ende Februar in der AZ zu lesen, dass Betrüger von einem 73-jährigen aus Kaufbeuren mit einem Schockanruf Gold und Münzen im Wert von ungefähr 200.000 Euro erbeutet hatten. Eine Bewohnerin des Betreuten Wohnen erzählte zudem, dass ein naher Verwandter im letzten Moment daran gehindert werden konnte, einen fünfstelligen Eurobetrag zu übergeben.
Hauptkommissar Horst Böhm von der Kriminalpolizei in Kempten, ein Spezialist in Sachen Wirtschaftskriminalität, zeigte anschaulich die Machenschaften dieser Banden auf und gab wichtige Tipps zum richtigen Verhalten. Weder die Polizei, noch Staatsanwaltschaft oder Gericht würden sich jemals bei einem Verkehrsunfall telefonisch melden, geschweige denn bestimmte Geldsummen zur Vermeidung einer Untersuchungshaft verlangen. Die einzig richtige Verhaltensweise bei diesen vorgetäuschten flehentlichen Anrufen einer Tochter oder eines Sohnes sei, sofort den Hörer aufzulegen und sich unter keinen Umständen in ein längeres Gespräch verwickeln zu lassen. Die hoch kriminellen und professionellen Anrufer dieser meist ausländischen Call-Center sind so geschult,dass man dann nur noch schwerlich aus ihren Fängen entkommt. Die einzig richtige Lösung also: Sofort auflegen!
Für Schmunzeln sorgte dagegen Herrn Böhms Beispiel einer älteren Dame, die zwar die Machenschaften eines Liebesbetrügers durchschaut hatte, aber vom gefälschten Foto dieses Herrn so begeistert war, dass sie ihm dennoch einen hohen Geldbetrag überwies. Oft macht die Liebe doch recht blind!
Am Dienstag, 29.4. wenden wir uns beim nächsten Frühstück wieder den schöneren Seiten des Lebens zu und werden den Frühling mit fröhlichen Liedern begrüßen.