Titel Logo
Über den Zaun
Ausgabe 29/2022
Gessertshausen
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Tolle Stimmung, bunter Musikmix und viel Kultur

Bei der Fotoausstellung in den Zech-Stuben gab es für die Besucher Manches zu entdecken.

Der Kinderhofstaat des CCD Deubachia entführte mit seinen funkelnden Kostümen in eine glitzernde Traumwelt.

Drei Tage lang feierten die Deubacher und ihre Gäste das 950-Jahr-Jubiläum ihres Dorfes.

Die Adelsfamilie Zech war über 200 Jahre lang eng mit Deubach verbunden, Anlass für Magdalena Zech-Maser und ihrem Mann (links) das Fest zu besuchen. Rechts das Deubacher Urgestein Johann Wagner.

Die andere Feierwehrkapell’n servierte im Festzelt Scharfzüngiges und urige Gaudimusik.

Die Teilnehmer beim Kirchenzug der Deubacher Vereine boten mit ihren Fahnen und Trachten ein buntes Stimmungsbild.

Die Deubacher feierten drei Tage lang ihr 950-jähriges Dorfjubiläum. Es gab jede Menge Abwechslung.

Zwei Mal musste die 950-Jahr-Feier Deubachs wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Doch nun ging vom 15. bis 17. Juli auf dem Vorplatz des Feuerwehrgeräthauses die Post ab. Die Besucher strömten, feierten und genossen die musikalischen, kulinarischen und kulturellen Schmankerln.

Das, was die Deubacher Vereine dabei auf die Beine stellten, zollte Beachtung. Der Festbetrieb mit Ochs am Spieß, Kaffee und unzähligen selbstgebackenen Torten und Kuchen, einer heimeligen Weinschenke und ausgewählten Drinks an der Bar nötigte Respekt ab. Und zeugte einmal mehr davon, dass hier noch Miteinander und Dorfzusammenhalt nicht nur groß geschrieben wird, sondern auch funktioniert.

Die Musikkapellen heizten den Gästen zudem kräftig ein. Die Ziemetshauser Musikanten präsentierten zum Festauftakt moderne und stimmungsvolle Zeltmusik. Eine Schippe drauf legten dann tags darauf „Die Hurlacher“. Die Stimmungs- und Partyband traf bei den Besuchern den richtigen Ton und verwandelte die Gerstensaftarena in eine zünftige Wiesengaudi.

Großen Anteil daran hatte auch „Die andere Feierwehrkapell’n“ aus den Stauden. Das urige Gaudiorchester mit seinen rußgeschwärzten Gesichtern und alten Messinghelmen unterhielten das Publikum scharfzüngig und mit schräger Musik.

Das lebendige Gemeinschaftsgefühl ließen die Deubacher einmal mehr beim Finale aufleuchten. Der Kirchenzug der örtlichen Vereine war mit seinen Fahnen, Standarten und den bunten Trachten ein echter Hingucker. Ebenso wie der von den Dullbachtaler Musikanten umrahmte Frühschoppen.

Glitzernde Traumwelt

Ein Blickfang bot aber auch das Rahmenprogramm. Vorne weg der Kinderhofstaat des Carnevals Club Deubach, CCD Deubachia. Er entführte mit funkelnden Kostümen, fetziger Musik und dynamischen Choreografien in eine glitzernde Traumwelt. In nichts nach standen da auch die Schmutterperlen und der CCD-Fanfarenzug.

Ein Anziehungspunkt der besonderen Art war die Oldtimerparade. Hier kamen vor allem die Technikfans auf ihre Kosten. Zu sehen waren vorwiegend historische Traktoren aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Viel Aufmerksamkeit ernteten eine Zündapp C 50 Sport, ein Fiat 1500 Cabriolet mit 67 PS aus dem Jahr 1965 und eine alte Rundstabfräsmaschine. Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten. Für sie gab es eine Hüpfburg und eine liebevoll gezimmerte Holzkegelbahn.

Hochinteressante Fotoausstellung

Große Anerkennung erzielte bei den Besuchern das parallel gestartete kulturelle Rahmenprogramm zur 950 Jahr-Feier in den ehemaligen Zech-Stuben. Ein neunköpfiges Team servierte eine hochinteressante Fotoausstellung über die alten Hausnummern bis 55. Die Revue verglich nicht nur den Alt- mit dem Ist-Stand, sie benannte auch die Namen der jeweiligen Inhaber und die aller Bewohner.

Sehr informativ war ebenso die Präsentation alter archäologischer Funde, die der Hobby-Archäologe Jeffrey Miller in und um Deubach entdeckt hatte. Zur Ausstellung kam auch der sogenannte „Kirchenstab“ mit geschmiedetem Fingerrosenkranz. Er war Bestandteil der bis Ende der 1940er-Jahre durchgeführten Kirchenwache. Abgerundet wurde das Kulturprogramm mit einem Film über das alte Deubach und einen Kurzvortrag zum Thema „Das Deubacher Schloss und die Ortsherren Langenauer und Zech“.

Apropos Zech. Magdalena Zech-Maser, die Tochter des 1994 verstorbenen letzten männlichen Nachkommens der Deubacher Adelsfamilie, Josef Hermann Max Johann Zech, kam zur Feier extra aus Franken angereist. Sie war nicht die einzige Prominente, die dem Fest einen Besuch abstattete. Neben Schirmherr Max Strehle waren auch etliche Bürgermeister aus den umliegenden Gemeinden vor Ort, ebenso Landrat Martin Sailer. (spr)