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Über den Zaun
Ausgabe 46/2023
Gessertshausen
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Der ewige Kampf zwischen Mann und Frau

Welche Gedanken gehen einem bei einem Gottesdienst durch den Kopf – Lena und Maddeis (Hillu Stoll und Franz Auber) präsentieren dies in unnachahmlicher Art

Hillus Herzdropfa sorgen auf gut Schwäbisch für viele Lacher bei den Theaterfreunden aus Margertshausen (von Marcus Angele)

Zum 15. Kabarettabend hatten die Theaterfreunde des SSV Margertshausen zwei besondere „Schwoaba“ zu Gast: Hillus Herzdropfa alias Hillu Stoll und Franz Auber brachten den randvollen Saal im Vereinsheim zum Kochen. Mit Dialekt, schwarzem Humor und dem ewigen Kampf zwischen Mann und Frau zündeten sie über zwei Stunden ein herrlich lustiges Pointenfeuerwerk, bei dem die Zuschauer kaum aus dem Lachen heraus kamen. Der Erfolg der beiden steckt mehr oder weniger versteckt im Detail: in jeder der kleinen überspitzt lustigen Geschichten steckt vielleicht ein Fünkchen Wahrheit, die man aus dem wirklichen Leben kennt.

Hillus Herzdropfa sind mittlerweile weit über die Grenzen der schwäbischen Alb, auch durch Funk und Fernsehen, bekannt und feiern in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bühnenjubiläum. Mit rund 280 Auftritten sind sie praktisch das ganze Jahr unterwegs und machten nun wieder in Margertshausen einen unterhaltsamen Stopp. „Ich hab eigentlich nur ein Plakat bei unserem Bäcker aufgehängt und dann blieb das Telefon praktisch nicht mehr still“, meinte Gottfried Biber zum schnell ausverkauften Kartenvorverkauf.

Im Programm sind Lena und Maddeis zwei Ur-Schwoaba vom Baurahof mit einem rota Bulldog. Lena führt dabei mit Schurz, Kopftuch, Gummistiefel und einer sehr strengen Mimik das Regiment, während der etwas naive Maddeis zwar gern der Herr im Haus wäre, aber dies eben nur dann auslebt, wenn seine Lena grad nicht da ist.

Herrlich gelingt auch der anschließende Kirchenbesuch, und da kommt den beiden nichts aus: wer ist die unmögliche Nachbarin mit den roten Haaren oder wer was in den Klingelbeutel wirft. Aber auch Frauen untereinander können beim Tratsch zweier Ratschweiber schon bissig werden.

Nach der Pause erfährt das Publikum, dass man ohne Hirn in der Politik durchaus weit kommen kann. Dazu muss sich noch ein Malermeister mit seinem naiv-faulen Lehrling herumärgern genauso wie eine Brauereibesitzerin mit ihrem Fahrer.

Zur Zugabe zeigen die beiden noch musikalisches Talent und kündigten nach langem Applaus an, dass sie voraussichtlich in 2025 wieder nach Margertshausen kommen.