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Grabenstätter Gemeindeanzeiger
Ausgabe 1/2024
Tourist-Information
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Musikalische Lesung „Von Weihnachten ins neue Jahr“

Der Grabenstätter Mundartdichter Karl-Heinz Austermayer und die musizierenden und singenden Geschwister Gschossmann aus Übersee – Anita Gschossmann an der Harfe und Gabi Weiß am Hackbrett – machten die Lesung „Von Weihnachten ins neue Jahr“ zu einem Vergnügen, dass allen Besuchern noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird.

Mundartdichter Karl-Heinz Austermayer begeistert mit seinen Texten zum Nachdenken und Schmunzeln und die Geschwister Gschossmann steuern die passenden Klänge bei

Sehr gut besucht war die von den Geschwistern Gschossmann musikalisch untermalte Lesung „Von Weihnachten ins neue Jahr“ des Grabenstätter Mundartdichters Karl-Heinz Austermayer zwischen den Feiertagen in der SK Confiserie & Weinbar am Platz‘l. Gabi Weiß und Anita Gschossmann aus Übersee steuerten mit dem Hackbrett beziehungsweise der Harfe und ihren feinen Stimmen klangvolle Stücke und Lieder bei. Mit Recht durften sich alle drei immer wieder im warmen Applaus sonnen. Austermayer versteht es wie kaum ein Zweiter in seinen Texten das Alte, über viele Generationen Überlieferte in die Gegenwart zu übertragen, den Sinn dahinter zu verstehen und herauszufinden, was man heute davon mitnehmen und lernen kann. Im Gedicht „De Armut“ wurde einem vor Augen geführt, dass es nicht allen Menschen auf der Welt so gut geht wie uns. Für viele gebe es leider „koan schöner Morgen und a koa Zukunft – ohne Sorgen“, so Austermayer. Viele Menschen hätten durch den Wohlstand den klaren Blick auf das Wesentliche verloren, sich teilweise sogar von der Religion abgewendet und zurückgezogen. Doch auch die heiligen drei Könige seien keine armen Leute gewesen, „und war‘n trotzdem für an wahren Glauben bereit. Sie hab’n g’suacht noch’n wahren Sinn vom irdischen Leb’n und hab’ntn g’fund’n im Stall von Bethlehem“, so Austermayer in seiner Weihnachtsgeschichte „De heiligen Drei“. Es sei verständlich, dass die Leute damals so ungläubig gewesen seien, als sie erfahren hätten, dass der Herrgott Maria ein Kind geschickt habe. „Erst das Wunder von Bethlehem hat eaner dann die Augen aufg’macht und nermad hat dann no über d’Maria g’lacht. Sie hab’n dakennt, dass ihr mit da Ratscherei nur Unrecht hab’n do, aber a g’wisst, dass ma des nimmer guatmacha ko“, hieß es in Austermayers Gedicht „De ungläubigen Nazarener“. Auch die Menschen von heute sollten besser auf unbedachte Aussagen und Vorverurteilungen verzichten, denn sonst könne man schnell selbst der Dumme sein und sein Gesicht verlieren. Josef habe Maria geglaubt und gewusst, dass sie ihm nicht untreu war. Er habe „de Aufgab’ o’g‘numma und damit vui für sei‘ Leb’n g’wunna“, las Austermayer aus „Da Hl. Josef“ und fügte an: „Er steht iatz für Rücksicht und Treue in der Partnerschaft und gibt uns damit als Schutzpatron de nötige Kraft, de Schwierigkeiten in a Ehe gemeinsam zu übersteh’n und glücklich und zufrieden durch’s Leb‘n zu geh’n…“. Im zweiten Programmteil widmete sich der Mundartdichter dem Jahreswechsel und den guten Wünschen und Vorsätzen. Das lustige Gedicht „De guat'n Vorsätz‘“ kam genauso gut an wie „Da Schnee“, „Saunaspaß“ und „Spate Hoamkehr“. In Erinnerung bleiben auch Austermayers Gedanken zu Silvester und den Rückblick aufs Jahr, für den oft zu wenig Zeit bleibt, denn „ (…) net amoi zum Jahreswechsel is oan a Pause vo’gönnt, de Zeit gibt koa Ruah – weil sie ganz oafach weiterrennt, niemals legt sie a Pause ei‘, sie hat dazua oafach koa Dawei‘“. Und so gehe es stetig weiter, „moi traurig und moi heiter, jahraus, jahrein – a Auf und Nieder, es huift ja nix – drum pack‘ ma’s wieder!“, wandte sich Austermayer an seine begeisterten Zuhörer.

Bericht und Bild vom örtlichen Presseberichterstatter

Markus Müller.