Ein Kommen und Gehen und lauter strahlende Gesichter gab es am Sonntag beim Grabenstätter Maimarkt mit Flohmarkt und buntem Rahmenprogramm. Die unsichere Wetterlage verhinderte wohl, dass nicht ganz so viele Besucher kamen wie in früheren Jahren. Auch einige Flohmarktverkäufer hatten sich früh morgens wohl nicht getraut, ihre Stände aufzubauen. Sie hätten es tun sollen, denn bis in den Nachmittag blieb es weitgehend trocken.
Einen Besuch wert war der weithin bekannte Grabenstätter Maimarkt mit buntem Rahmenprogramm. Den optimistischen Wetterprognosen trauten aber wohl nicht alle Verkäufer, denn der beliebte Flohmarkt in der Tüttenseestraße war deutlich kleiner als gewohnt. „Wer nichts wagt, der nicht gewinnt“, meinte der 1. Vorsitzende des Grabenstätter Bulldogvereins Benjamin Wailand, während seine hinter ihm grillenden Vereinskollegen angesichts des großen Ansturms hungriger Gäste ordentlich ins Schwitzen gerieten. Über zu wenig Besucher konnte sich auch die Soldaten- und Kriegerkameradschaft Grabenstätt an ihrem traditionellen Weinstand am Marktplatz nicht beschweren. „Unser Risiko hielt sich in Grenzen, denn der Wein wird nicht so schnell schlecht, den hätten wir beim Herbstmarkt oder beim nächsten Maimarkt auch noch verkaufen können“, so der frühere SKK-Chef Michael Jendrischewksi. Den Grabenstätter Schützen war das Wagnis offenbar zu groß und sie verzichteten auf ihren Imbisstand. Wetterfest war das Marktcafé des Elternbeirats des Hauses für Kinder St. Maximilian in der Schlosshalle. Dort lockten rund 50 selbstgebackene Kuchen.
Bei den über 40 gewerblichen Fieranten in der Ortsmitte war für jeden Zweck und Geschmack etwas dabei. Die breite Produktpalette reichte von Kleidung, Handtaschen, Hüten und Haushaltsartikeln über künstlerische Gartendeko, Schmuck und Spielzeug bis hin zu Naturseifen und Gesundheitsprodukten. Hoch im Kurs standen auch mediterrane Antipasti, Obst und Gemüse, Brot, Speck, Wurst- und Käsewaren sowie süße Leckereien. Hingucker waren die Kunstwerke eines Marwanger Steinmetzes, der seine Maimarkt-Premiere feierte. Das rege Treiben beim Flohmarkt konzentrierte sich auf zwölf Stände, was aber nur für jene „Dandler“ schlecht war, die sich früh morgens nicht getraut haben, aufzubauen. Es wurde gebummelt, gestöbert und gefeilscht und das geschulte Auge machte auch die eine oder andere Rarität aus. Zünftig aufgespielt hat vormittags am Marktplatz die Musikkapelle Grabenstätt. Große Besuchertrauben bildeten sich auch um eine mobile Drehorgel mit Kinderunterhaltung. Am Rathaus war ebenfalls für die passende Musik gesorgt. Die Kinder vergnügten sich dort beim Ponyreiten, auf der Hüpfburg und unter fachkundiger Aufsicht beim „Baumkraxeln“. Die Grabenstätter Feuerwehr bereicherte das Kinderprogramm mit ihrem Mini-Spritzenhaus. Mit dem Verkehrsverein konnten die Kinder Tontöpfe bemalen, die später mit Erde befüllt wurden. Ob die gesäten Samen wohl aufgehen?
Ein Highlight war der Storchen-Infostand an der Schlossökonomie, an dem sich die Besucher bei Fachleuten des Landesbundes für Vogel- und Naturschutz (LBV) über „Meister Adebar“ informieren konnten. „1988 gab es in Bayern nur noch etwa 50 Brutpaare, heute sind es wieder um die 1000“, so die Experten. Auch in der Grabenstätter Ortsmitte brütet heuer wieder ein Weißstorchenpaar, das sich hier offenbar sehr wohl fühlt. Zwei Jungstörche waren bis Sonntag schon geschlüpft, drei weitere Eier lagen noch im Nest. Festgehalten wird das Geschehen im Nest – für die Tiere unbemerkt – von einer Kamera. „Das Storchen-Fernsehen kam sehr gut an“, so Susanne Pfliegl von der Tourist-Info. Alle Beteiligten, auch die örtliche Gastronomie, waren heilfroh, dass das Wetter bis zum späten Nachmittag aushielt und so konnte auch Elisabeth Klaus von der Gemeinde ein rundum positives Resümee ziehen.
Bericht und Bild vom örtlichen Presseberichterstatter
Markus Müller.