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Grabenstätter Gemeindeanzeiger
Ausgabe 12/2023
Nachrichten anderer Stellen und Behörden
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Abwasser- und Umweltverband Chiemsee

Stechmückenbekämpfung kann aktuell nicht stattfinden!

Für die Stechmückenbekämpfung am Chiemsee ist federführend der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee zuständig. Die Rahmenbedingungen zur Bekämpfung sind durch den Bewilligungsbescheid der Regierung von Oberbayern klar geregelt und mit entsprechenden Auflagen versehen. So kann mit der Organisation der Bekämpfung erst begonnen werden, wenn der Pegelstand am Alz-Auslauf bei Seebruck nachhaltig über 116 cm steigt. Erst dann werden die Überschwemmungsgebiete, welche gleichzeitig die Brutstätten der Stechmücken sind überflutet und beginnen sich die Eier zu entwickeln.

Im Mai wurde dieser Schwellenwert erreicht und daraufhin sind umgehend Schöpfproben durch die Bauhöfe angeordnet und durchgeführt worden. Der weitere Schritt ist, dass durch Biologen ein Monitoring stattfindet, welches genau definiert, wie viele Larven in den Gebieten zu finden sind und in welchem Entwicklungsstadium sich diese befinden. Ledilich Larven in den ersten beiden Entwicklungsstadien nehmen das Eiweißgranulat, welches zur Bekämpfung eingesetzt wird, auf. Bei den weiteren Stadien ist das Eindämmen mit B.T.I. nicht mehr möglich, da sich die Larven anderweitig ernähren.

„Der Dauerregen in den vergangenen Wochen hat leider ein Problem heraufbeschworen, welches die Bekämpfung zur Eindämmung der Stechmückenplage aktuell unmöglich macht.“, so Quirin Schwaiger, Geschäftsführer des AUV Chiemsee. „Die Überschwemmungsbereiche waren bereits vor Erreichen des Alz-Pegelstandes so stark durchnässt, dass die Eier sich bereits entwickelt haben“. Die Eier benötigen für die ersten beiden Stadien 3 – 4 Tage, diese sind beim Monitoring bereits erreicht gewesen. Bei einem Großteil der Kontrollen waren sogar bereits Mückenschwärme in der Luft und somit die letzten beiden Entwicklungsstufen auch bereits abgeschlossen. Der Verbandsvorsitzende Andreas Fenzl führte weiter aus: „Bei der Bekämpfung steht auch der Umweltschutz im Mittelpunkt. Die Stechmückenbekämpfung in dem Wissen durchzuführen, dass die Eindämmung nicht mehr erreicht werden kann, steht nicht im Verhältnis.“ Das Phänomen gab es schon vor einigen Jahren, ebenfalls ausgelöst durch starke Niederschläge im Vorfeld eines bekämpfungsrelevanten Pegelanstiegs. Hier kommt leider jede Bekämpfung zu spät. Ein früheres Handeln ist aufgrund der Vorgaben des Genehmigungsbescheides jedoch nicht möglich gewesen.

Es wird vermutet, dass es in den nächsten Tagen aufgrund des massiven Schlupfes der vergangenen Tage zu starken Stechmückenbelästigungen rund um den Chiemsee kommen wird.