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Grabenstätter Gemeindeanzeiger
Ausgabe 12/2024
Tourist-Information
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Mit großartigen Kammermusikwerken sorgte ein hochklassiges siebenköpfiges Ensemble in der vollgefüllten Grabenstätter Schlosshalle für Begeisterung. Die Serenade war zweifelsohne ein Höhepunkt des diesjährigen Musiksommers zwischen Inn und Salzach.

Siebenköpfiges Ensemble begeistert mit hochklassiger Kammermusik

Die rund 130 Besucher in der voll besetzten Schlosshalle waren von der Serenade vollends begeistert

Seit vielen Jahren macht der Musiksommer zwischen Inn und Salzach alljährlich auch in Grabenstätt Station. Das altehrwürdige Schloss bietet dafür den idealen Rahmen. Nachdem im Vorjahr die heimische Spitzen-Harfenistin Silke Aichhorn für Begeisterung gesorgt hatte, war es heuer einem siebenköpfigen Ensemble mit lauter Profi-Musikern vorbehalten, es ihr gleich zu tun. Mit rund 130 Besuchern war die Schlosshalle bis auf den letzten Platz gefüllt und sogar ein Büroraum der Gemeindeverwaltung musste kurzerhand in eine Seitenloge umgewandelt werden, um alle Serenaden-Besucher unterzubringen. In recht seltener Septett-Besetzung bestachen die Chieminger Flötistin Johanna Hartmann, Klarinettist Dario Zingales, Harfenistin Verena Meurers-Zeiser, die Violinisten Michele Torresetti und Clemens Flieder, Clemens Gordon an der Bratsche (Viola) und Dietrich von Kaltenborn am Cello (Violoncello) mit Kammermusik vom Feinsten. Die Ausnahmekönner wussten aber auch in kleineren Formationen zu begeistern. Immer wieder begegneten sie sich zur Freude ihres Publikums musikalisch flexibel in den wunderschönen Klangwelten impressionistischer, romantischer und modern-jazziger Musik. Dass die musikalische Vielfalt an diesem Abend fast grenzenlos war, lag nicht zuletzt am Chieminger Berufsmusiker und Komponisten Thomas Hartmann, der mit seiner Kollegin Judith Trifellner auch die künstlerische Leitung des Musiksommers innehat. In Hartmanns selbst geschriebenem Stück „Encounters“ (Begegnungen) verschmolzen nämlich diverse Musikstile in wundersamer Weise zu einem außergewöhnlichen Klangerlebnis der Extraklasse. So trafen bei dieser Uraufführung ein englischer Hardrock-Gitarrist auf einen russischen Komponisten, ein amerikanischer Film-Komponist auf einen böhmischen Kollegen und ein ungarischer Jazz-Musiker auf einen impressionistischen Komponisten. Als der lang anhaltende Applaus verklungen war, dankte Hartmann den Musikern sichtlich gerührt. Diese gaben das Kompliment umgehend zurück. Der stimmungsvolle Auftakt war den sieben Ausnahme-Könnern indes mit dem Stück „Prélude à l’après-midi d’un faune“ des französischen Komponisten Claude Debussy gelungen, das nach den Worten von Hartmann Musikgeschichte geschrieben habe. Debussys Musik gelte als Bindeglied zwischen Romantik und Moderne. Beim Werk „Aria in Classic Style op. 19“ des französischen Harfenisten und Komponisten Marcel Grandjany durften sich die Bläser entspannt zurücklehnen, denn Harfenistin Meurers-Zeiser gab es mit ihren kongenialen Streicher-Kollegen zum Besten.

Nach der Pause machte man mit Flöte, Klarinette und Harfe dem französischen Komponisten der Romantik Georges Bizet mit dem „Intermezzo“ aus dessen weltbekannter Oper „Carmen“ die Aufwartung. Anschließend schlug die große Stunde der vier Ausnahme-Streicher Torresetti, Flieder, Gordon und von Kaltenborn aus der Staatsoper. Bei ihrer atemberaubenden Darbietung von Giuseppe Verdis kammermusikalischem Streichquartett in e-Moll blieben im Publikum keine Wünsche offen. Mit „Introduction et Allegro“ von Maurice Ravel erfüllte man zum Abschluss einen vor einiger Zeit geäußerten Wunsch der Harfenistin Meurers-Zeiser. Dadurch sei laut Flötistin Johanna Hartmann auch erst die Idee für dieses Konzert entstanden. Man habe sich dann weitere professionelle Verstärkung mit einem Klarinettisten und vier Streichern dazu geholt und schon sei dem Musiksommer-Konzert nichts mehr im Weg gestanden. Als klangvolle Zugabe gab es noch ein weiteres Werk von Thomas Hartmann zu hören, bei dem nicht nur er Schmetterlinge im Bauch hatte. Auch der Grabenstätter Bürgermeister Gerhard Wirnshofer und der Traunsteiner Alt-Oberbürgermeister Christian Kegel, der dem Musiksommer-Vorstand angehört, waren begeistert. Alle Beteiligten waren sich einig, dass diese Ensemble-Premiere kein einmaliges Erlebnis bleiben dürfe.

Bericht und Bild vom örtlichen Presseberichterstatter Markus Müller.