Feucht-fröhlich zu ging es wie immer am Weinstand der SKK Grabenstätt.
Über 50 Fieranten und viele wetterfeste Besucher ließen sich am Sonntag, den 25.05., beim Grabenstätter Maimarkt vom Landregen nicht die gute Laune verderben. An den vielen Ständen in der Ortsmitte lockte ja auch ein breites Warenangebot, das von Textilien aller Art, Selbstgenähtem, Gürtel, Taschen, Hüten, Keramik und Steinmetzkunst über Spiel- und Haushaltsartikel, Schmuck und Seifen bis hin zu Süßigkeiten, Gewürzen, Tees, Obst und Gemüse sowie Blumen reichte. Auch Schneckenfallen wurden inspiziert, denn die Gartler wissen natürlich, dass die Schnecken bei Regen am gefräßigsten sind. Kleiner als gewohnt fiel der Flohmarkt an der Tüttenseestraße aus. Die schlechte Wetterprognose hatte wohl viele „Dandler“ abgeschreckt, dabei hätten sie heuer keine Standgebühr bezahlen müssen, wie Marktmeisterin Elisabeth Klaus bei ihrem Rundgang verriet. Sie zeigte sich erleichtert, dass so viele gewerbliche Fieranten gekommen waren und mit der ZSG (Imbiss) und der SKK (Weinstand) auch zwei Grabenstätter Vereine bewirteten. Rund 40 selbstgebackene Kuchen standen im Marktcafé des Elternbeirates des „Hauses für Kinder“ zur Auswahl und waren ziemlich gefragt. Für beste Stimmung sorgte die Band „7miles“ am und im Café „Am Platzl“.
Über ihre Arbeit informierten die Polizei, die Wasserwacht und das Technische Hilfswerk (THW). „Die Zusammenarbeit mit den Feuerwehren funktioniert hervorragend“, lobte Sebastian Freudling vom THW-Ortsverband Traunstein. „Wir suchen weiterhin Nachwuchs“, appellierte der frühere Vorsitzende der Wasserwacht Grabenstätt-Tüttensee Harald Bartsch während neben ihm an einer Puppe reanimiert wurde. Auch heuer wird man am Tüttensee wieder ehrenamtlich Wachdienst schieben und Schwimmübungen für Kinder anbieten. „Wenn man sich als Fierant für einen Markt anmeldet, dann geht man auch hin, nur bei Sturm sage ich ab“, betonte Gärtnerin Resi Brandl aus Freutsmoos inmitten ihrer schönen Sommerblumen und Gemüsepflanzen. Auch Monika Blaschek aus Garching trotzte mit ihrem Gewürzen und Tees der nassen Witterung: „Wir haben zum Glück unsere Stammkunden, die immer kommen“. Erstmals mit dabei war die Erlstätter Töpferin Katharina Lenz. Einige Kunden interessierten sich auch für ihre Töpferkurse. Die jüngsten Besucher mussten zwar auf die Hüpfburg verzichten, aber nicht auf das Kinderkarussell am Marktplatz und das Bauklötze-Bauen im Schloss. Zudem durften sie Ponys und Esel führen und streicheln.
Lohnenswert war ein Abstecher ins Chiemgau-Impakt-Museum in der Schlossökonomie. Dort informierte Hans-Peter Matheisl vom Chiemgau-Impakt-Verein über den Kometeneinschlag zur Keltenzeit, durch den auch der Tüttensee entstanden sein soll. „Die Römer hatten bei uns vor 2000 Jahren teilweise einen hohen Lebensstandard mit Fußbodenheizung, Mosaiken und Wandmalereien, wie zum Beispiel im römischen Gutshof von Erlstätt“, verriet Albert Multerer während seiner Führung im Römermuseum. Auch eine Replik des 1842 gefundenen Militärdiploms von Geiselprechting, dem ältesten exakt datierbaren Schriftdenkmal Bayerns, und detailgetreu restaurierte Mosaike wurden begutachtet. Noch größer wurden die Augen, als Legionäre der Römergruppe „Legio IX Hispana“ aufmarschierten. Gerne standen sie den Besuchern Rede und Antwort und posierten für Fotos. Zu ihnen gesellte sich der Erlstätter Christian Fellner als romanisierter Kelte „Bellicus“ und bastelte mit den Kindern. Ein Anlaufpunkt war auch der Info-Stand des Landesbundes für Vogelschutz an der Tourist-Info. Dort konnten die Besucher mit einem Spektiv in ein nahes Storchennest mit Jungvögeln schauen. Im Vorjahr starben die jungen Störche geschwächt durch Unterkühlung nach tagelanger Nässe. Bleibt nur zu hoffen, dass es ihnen heuer besser ergehen wird.
Bericht und Bild vom örtlichen Presseberichterstatter Markus Müller.