Titel Logo
Grabenstätter Gemeindeanzeiger
Ausgabe 23/2024
Tourist-Information
Zurück zur vorigen Seite
Zurück zur ersten Seite der aktuellen Ausgabe

Tourist-Information

Klangvolle Werke von Händel, Haydn, Albeniz, Popp und Frescobaldi gab das ambitionierte elfköpfige Gitarrenensemble Accordial um dessen Leiter Heinz Lichtmannegger bei seinem Gastspiel in der Grabenstätter Schlosshalle zum Besten. Für Begeisterung sorgte auch Querflötistin Gertrud Krebs, die das Matinée-Konzert als großartige Solistin bereicherte.

Klangvolle Matinée im Grabenstätter Schloss

Nachdem das Gitarrenensemble Accordial vor knapp einem Jahr in der Grabenstätter Schlosshalle mit einem abendlichen Konzert begeistert hatte, lud man nun am Kirchweihsonntag zu einer vormittäglichen Matinée ein. Die Besucher waren von der gut einstündigen musikalischen Zeitreise durch vier Jahrhunderte hellauf begeistert und spendeten immer wieder langanhaltenden und lauten Applaus. Noch zusätzlich bereichert wurde das einmalige barocke, klassische und romantische Klangerlebnis von der großartigen Querflötistin Gertrud Krebs. Seit jeher sucht der Multiinstrumentalist und langjährige Leiter der Musiklehrervereinigung Heinz Lichtmannegger für seine Accordial-Konzerte namhafte Solisten und dieses Mal ist er gleich wieder vor seiner Haustür in der Musiklehrervereinigung fündig geworden. Musiklehrerin Krebs absolvierte einst ihr Cellostudium in Hannover, Würzburg und Saarbrücken bei Prof. Klaus Storck und Prof. Julius Berger und war anschließend 14 Jahre lang erste Solocellistin der Bad Reichenhaller Philharmoniker. Später kam dann ein privates Flötenstudium bei Britta Bauer im Mozarteum Salzburg hinzu, so dass sie eine rege Konzerttätigkeit, insbesondere mit dem Flöten-Gitarren-Duo Poetico aufzuweisen hat. Sowohl beim Konzert F-Dur Op. 1/11 des deutschen Barock-Komponisten Georg Friedrich Händel (1685 bis 1759), als auch beim romantischen russischen Zigeunerlied Op. 462/2 von Wilhelm Popp (1828 bis 1902) zeigte sie eindrucksvoll, welch musikalische Höhenflüge mit einer Querflöte möglich sind. Der vielversprechende Konzertauftakt war den elf Gitarristen Heinz Lichtmannegger, Tina Haas, Edith Huber, Sonja Burghartswieser, Doris Tanner, Conny Kretzschmar, Christa Kaufmann, Max Reubel, Martina Strohhammer, Andi Obermayer und Henry Scholtysik mit dem Stück „Aria con Variationi“ des frühbarocken italienischen Komponisten Girolamo Frescobaldi (1563 bis 1643) gelungen. Vor Spielfreude sprühten sie auch beim Konzert in G-Dur von Joseph Haydn (1732 bis 1809), dem musikalischen Universalgenie der Wiener Klassik. Klangvoll abgeschlossen wurde das offizielle Programm mit „Granada“ aus der Suite espanola Nr. 1, Capricho Catalan op. 165 Nr. 5 und Cordoba op. 232 von Isaac Albéniz (1860 bis 1909), einem spanischen Komponisten der Nationalromantik. Charmant und informativ durch den Vormittag führte Gitarristen Conny Kretzschmar. Während sie im Vorjahr einige namhafte Komponisten vorgestellt hatte, weihte sie dieses Mal in die Geheimnisse der Gitarre ein. Ihr zufolge begann die Geschichte dieses beliebten Musikinstruments schon um 14.000 vor Christus. Der Ursprung der sogenannten „Laute“ habe im arabischen Raum gelegen, wo das Instrument „al oud“ – zu Deutsch „das Holz“– weit verbreitet gewesen sei. Die Laute sei im 8. Jahrhundert mit den Mauren nach Spanien und Sizilien gekommen und habe sich von dort aus mit der Zeit in ganz Europa verbreitet. Kretzschmar erinnerte auch daran, dass Gitarrenbauer für die einzelnen Gitarren-Bestandteile unterschiedliche Hölzer verwenden würden, die für die Akustik und Klangfarbe ganz entscheidend seien. Die drei höheren Saiten bestünden aus Nylon und die drei tieferen seien mit einem Metalldraht umsponnen. Die Gitarre komme als Soloinstrument oder Begleitinstrument zum Einsatz. Eine Gitarre des 1994 verstorbenen Rockmusikers und „Nirvana“-Frontmanns Kurt Cobain sei einst bei einer Auktion für sechs Millionen Dollar versteigert worden, erinnerte Kretzschmar und sprach von „der teuersten Gitarre aller Zeiten“. Ohne Zugabe durfte die kurzweilige Matinée natürlich nicht enden und so kamen die begeisterten Besucher noch in den Genuss des Stücks „Camino De Felanitx“, bei dem man sich in ein malerisches, verträumtes Fischerdorf auf den Balearen begab.

Bericht und Bild vom örtlichen Presseberichterstatter Markus Müller.