Seit 17. Februar ist das Büro gegenüber von Schulleiterin Katharina Brachmann wieder besetzt. Platz genommen hat hier Marianne Brandl-Dierschke, eine zierliche Frau mit bunter Brille und einem ausgesprochenen Faible für Pippi Langstrumpf, die vom Gymnasium Puchheim kommend ab dem Schulhalbjahr 2025 neue Stellvertretende Schulleiterin am Gymnasium Landschulheim Marquartstein ist. Besonders auf Seiten der Schulleiterin ist die Freude darüber groß, schließlich lag die gesamte direktive Arbeit samt Verantwortung seit Schuljahresbeginn allein auf ihren Schultern. Aber auch von Schüler- und Lehrerschaft wurde Frau Brandl-Dierschke mit offenen Armen empfangen.
Marianne Brandl-Dierschke, deren Eltern aus dem Achental stammen und die, beruflich bedingt durch den Vater, als Schülerin an mehreren Gymnasien in Oberbayern Station gemacht hat, legte schließlich am Landschulheim ihr Abitur ab. Von dort aus zog es sie in die Landeshauptstadt zum Studium, wo sie an der Ludwig-Maximilian-Universität zunächst Mathematik und Theologie studierte, nach einem Auslandsjahr in England dann aber zu den Fächern Englisch und Geographie wechselte, die sie auch heute unterrichtet. Am Erasmus-Grasser-Gymnasium in München absolvierte sie ihr Referendariat, ehe sie ans Gymnasium Puchheim kam und dort maßgeblich an der Entwicklung des bilingualen Unterrichts beteiligt war. Die neue Stellvertreterin bringt zudem Erfahrungen aus einem internationalen und multikulturellen Arbeits- und Lebensumfeld mit: Zusammen mit ihrem Mann und zwei Töchtern verbrachte sie mehrere Jahre in Hongkong im Auslandsschuldienst.
Die begeisterte Geographin hält es für wichtig, immer wieder über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen und offen für Neues zu sein. Nachdem sie am Gymnasium Puchheim viele Jahre als Fachschaftsleiterin für Geographie und Mitarbeiterin in der Schulleitung gewirkt hat, sei es nun – so ihre eigene Aussage – wieder Zeit für eine berufliche und räumliche Veränderung. Bei der Suche nach einem neuen Wirkungskreis zeigte sie sich allerdings wählerisch, denn für sie sei keine andere Schule in Frage gekommen als das Gymnasium Marquartstein, dem sie sich auch durch den Bund der Altmarquartsteiner immer verbunden gefühlt habe.
Insofern ist unter allen Lehrkräften „die Neue“ in der Realität die, die die Schule mit am längsten und auch aus unterschiedlichen Perspektiven kennt - eine wirkliche Bereicherung also.
Auf die Frage, welche Pläne sie am Gymnasium Marquartstein gerne realisieren möchte, zeigt sich Marianne Brandl-Dierschke, die in ihrer Freizeit zur Entspannung, aber auch in Regatten segelt und in der Natur unterwegs ist, geduldig und aufgeschlossen zugleich. Zunächst liegt ihr daran, Kolleginnen und Kollegen sowie die Schülerschaft und den allgemeinen Schulbetrieb am Gymnasium Marquartstein genauer kennenzulernen. Für die Zukunft könnte sie sich unter anderem vorstellen, zusammen mit interessierten Fachschaften ein für das Landschulheim passendes bilinguales Unterrichtskonzept zu entwickeln, um so Schülerinnen und Schüler vorzubereiten auf Studium, Ausbildung und Arbeitswelt, die zunehmend mehrsprachig ausgelegt sind.
In jedem Fall ist Marianne Brandl-Dierschke eine Frau mit viel Energie, Enthusiasmus und Empathie. Wenn man sie durch die Gänge der Schule gehen sieht, macht es nach wenigen Tagen im Amt bereits den Eindruck, dass sie sich gar nicht mehr einzuleben braucht, sondern schon immer irgendwie dazugehört hat.