„Es wurde viel geschafft und viel auf den Weg gebracht“, resümierte Bürgermeister Stefan Kattari in der Jahresabschlusssitzung im Gasthof König in Rottau und hob die Höhepunkte hervor. Jeder Monat hatte so seine besonderen Momente. Um all dies zu bewältigen, traf sich der Marktgemeinderat zu 18 Sitzungen und zusätzlich zu einer Reihe von Ausschusssitzungen. Auch kritische Töne blieb der Rathauschef nicht schuldig.
Kattari betonte, dass manche Vorgänge langsam laufen und es manchmal einen langen Atem brauche. Er erinnerte zusammengefasst an die Einweihung des Feuerwehrhauses Rottau, an den ersten Bauabschluss zur Schulhaussanierung, die Errichtung des Waldkindergartens, die Informationen zum Glasfaserausbau und letztlich an die Wiedereröffnung der Turnhalle. Künftig werde die Gemeinde noch stärker darauf achten müssen, Einrichtungen und Liegenschaften zu erhalten. Er verwies auf Straßen- und Brückensanierungen, Kanal- und nun auch Wasserleitungssanierung. Die größten Vorhaben sind und waren die Schulhaussanierung und der neue Flächennutzungsplan. In beiden Fällen gehe es nicht darum, Neues zu schaffen, sondern moderne Zustände herzustellen, so Kattari. „Wir konnten viel für die Bürger bewegen, haben gute Lösungen gefunden und mit dem Bau des Feuerwehrhauses in die Sicherheit der Bürger und mit der Sanierung der Schule in die Zukunft der Kinder investiert“, sagte er.
Die Schlaglichter fasste er nach Monaten zusammen. Im Januar standen die Untersuchungen zum Mobilfunk in Rottau sowie Vorgespräche zur hausärztlichen Versorgung in Rottau auf dem Programm. Im Februar war man mit einem personellen Engpass im Kindergarten Mariä Himmelfahrt beschäftigt und im März folgten eine außerordentliche Bürgerversammlung in Rottau zum Thema Mobilfunk sowie die Einweihung des Feuerwehrhauses. Im April tagte zum ersten Mal der Festausschuss, um das Kulturfest zur 900-Jahr-Feier und zur 60jährigen Markterhebung in 2025 vorzubereiten. Bürgerversammlungen und Georgi-Markt waren weitere Höhepunkte. Im Mai bekam Grassau einen neuen Maibau und die Sonderausstellung „Wer ist der Wolf“ öffnete im Klaushäusl. Zudem wurde der Literaturpreis Deichelbohrer vergeben. Kattari erinnerte an die Starkregenereignisse im Juni. Höhepunkt war das Festwochenende zum 150jährigen Bestehen der Rottauer Feuerwehr. Im Juli hatte man neben den Achentalbürgermeistern auch den Polizeipräsidenten zu Gast, der informierte, dass es die Polizeiinspektion Grassau in dieser Form bald nicht mehr geben werde. Im März 2025 beginnt die Umfirmierung zur Grenzpolizei, fügte Kattari hinzu. Es folgte der erste Gerichtstermin in Sachen Rissen in den Leimbindern der Turnhalle und die erfreuliche Einweihung des modernisierten Schulgebäudes. Gefeiert wurde im August mit Langer Nacht und Dorffest. In den Sommerferien wurde zudem der Schulcontainer A abgebaut und durch einen Container mit Schulküche ersetzt. Im September konnte Kattari den neuen Schulleiter Marcus Ullrich, mittlerweile den fünften Leiter in seiner Amtszeit, begrüßen. Zeitgleich begann der zweite Bauabschnitt der Schulhaussanierung und damit die Sanierung des Grundschulgebäudes. Im Oktober konnte mit der Sanierung der Leimbinder in der Turnhalle begonnen werden und der Waldkindergarten nahm seinen Betrieb auf. Zum ersten Mal wurde ein gemeinsamer Jahrtag der Vereine gefeiert. Der November startete mit der Freigabe des Radwegs von Grassau nach Übersee. Im Dezember wurde nun das Projekt Rufbus „Traudl“ vom Traunsteiner Verkehrsausschuss behandelt und positiv beschieden. Kattari verwies zudem auf den Wechsel im touristischen Bereich von der Werbegemeinschaft „6 am Chiemsee“ zur Urlaubswelt Chiemgau. Im Dezember konnten erfolgreich die Weihnachtsmärkte in Rottau und Mietenkam und der Grassauer Advent durchgeführt werden. In diesem Zusammenhang betonte Kattari, dass das Kulturleben beim Hefter so gut wie vor Corona, wenn nicht sogar besser, laufe und man merkt, dass die Bürger wieder gerne rausgehen. Die Turnhallensanierung sei ebenfalls abgeschlossen und die Turnhalle wieder offen. „Ab jetzt darf es normal weiterlaufen“, so Kattari zuversichtlich. „Wir waren gut gefordert und ich weiß die Disziplin der ehrenamtlich tätigen Mitglieder des Marktgemeinderates sehr zu schätzen“, betonte er. Die Bautätigkeit in der Gemeinde bleibt auf niedrigem Niveau. Dennoch galt es, sich mit Bauleitplänen zu beschäftigen und teils auch Veränderungssperren zu erlassen.
Wie Kattari ausführte, habe sich der Marktgemeinderat mit der Genehmigung von Ferienwohnungen beschäftigt. Zudem mussten Wasser und Abwasser neu kalkuliert werden und die Grundsteuerbescheide, die nun verschickt wurden, ausgearbeitet werden. Hier ergänzte der Rathauschef, dass lediglich der Hebesatz von der Gemeinde festgelegt wird. Die Daten zur Berechnung erhält die Gemeinde vom Finanzamt. Missverständlich sei, dass die Grundsteuer aufkommensneutral für die Kommunen kalkuliert werden müsse. Dies heiße nicht, dass die Steuer im Einzelfall sowohl nach oben wie nach unten deutlich abweichen könne.
Ein Thema, das die Gemeinde lange Zeit begleitete, sei die Aussiedlung eines Optikers ins Ärztehaus mit zahllosen Gesprächen. Damit einher ging die Diskussion um das Einzelhandelskonzept. Ebenfalls beschäftigte sich das Gremium mit dem Thema Vollsortimenter im Ortszentrum. Diesbezüglich wurde eine Veränderungssperre erlassen, um einen Bebauungsplan aufzustellen. Auch der Ausbau der Fernwärme in Rottau habe die Gemeinde in Atem gehalten. Grund hierfür war die Konkurrenz mit anderen Gemeinden in Sachen Fernwärme. Verzögert hatte sich auch die Fertigstellung der Außenanlage Kindergarten Gänsbach durch eine Firma. Das Thema sei nun beendet. Im positiven Sinne dürfe man sich weiter mit den Themen Verkehrsplanung und Pumptrackanlage Rottau beschäftigen. Auch sprach der Rathauschef von einigen Umstrukturierungen im Rathaus. Unter anderem gibt es nun ein eigenes Ordnungsamt.
In einigen Bereichen sei man jedoch nicht so vorangekommen wie gewünscht. Hierzu zählt der Gewerbepark. Laut Kattari gab es keine weiteren Gespräche mit den Rosenheimer Investoren. Auch warten die Mietenkamer noch auf eine Entscheidung zur Fernwärme und der Bau eines neuen Sportlerheims rückt ebenfalls in die Zukunft. Schwierig sei es auch, bezahlbaren Wohnraum für die Bevölkerung zu schaffen. Dies lasse sich im Moment nicht wirtschaftlich darstellen. tb