Dieser Pumptrack in Übersee wurde als Beispiel für den geplanten Fahrrad-Trainingsplatz in Rottau genannt.
Der Wunsch der Rottauer Dorfgemeinschaft nach einem Pumptrack – also einer speziellen Strecke für Mountainbikes – besteht seit langem. Haushaltsmittel wurden dafür bereits eingestellt. Nun diskutierte der Marktgemeinderat über die Ausbauvarianten. Keine der vorgestellten Varianten wurde angenommen, vielmehr soll ein modifizierter Plan ausgearbeitet werden. Gleichwohl muss auch noch die Haftung geklärt werden.
„Ein Pumptrack ist eine Freizeiteinrichtung für die größeren Kinder und Jugendlichen“, erklärte Bürgermeister Stefan Kattari. Es handle sich dabei um einen Parcours, der mit dem Fahrrad und je nach Ausbau auch mit Inline-Skates und Skatboards befahrbar ist, sowohl kleine Hügel wie auch verschiedene Kurven parat hält und die Geschicklichkeit der Fahrer trainiert. Wie Kattari ausführte, habe man sich beim ehemaligen Downhill Welt- und Europameister Guido Tschugg professionelle Hilfe bei der Planung gesucht. Schließlich gehe es nicht nur darum, ein paar Hügel aufzuschütten. Für die Bahn müssen auch die Radien der Kurven passen. Leider sei der Planer nur schwer greifbar gewesen, und so habe man sich ein anderes Planungsbüro gesucht. Zunächst war der Bereich südlich des Tennisplatzes Rottau vorgesehen. Laut Kattari liege auf der Fläche ein Baurecht, das später vielleicht sinnvoller verwendet werden könne. Als weiterer Standort eigne sich die Hälfte des Fußballplatzes. „Es wird aber nicht ganz so günstig wie gedacht“, betonte der Rathauschef. Eine Förderung über das Leader-Programm „Chiemgauer Seenplatte“ sei möglich, mit einem Zuschuss von 50 Prozent könne gerechnet werden. 45.000 Euro sind als Finanzmittel für den Pumptrack im Haushalt bereits eingestellt.
Kattari legte die beiden Varianten vor, wobei die größere vor Abzug der Förderung mit 230.000 Euro und die kleinere mit 173.000 Euro kalkuliert wurde. Beide Varianten sehen eine Asphaltierung der Strecke vor, damit diese auch mit Skateboards oder Inline-Skates befahren werden kann. Aufgrund der hohen Kosten habe man sich auch ein Angebot ohne Asphaltierung erstellen lassen. Dabei reduzieren sich die Kosten für die kleine Variante auf 96.000 Euro und für die größere auf 119.000 Euro. Nach Abzug der zu erwartenden Förderung würden der Gemeinde bei der kleineren, nicht asphaltierten Variante Kosten von 57.000 Euro verbleiben. Man könne auch Spenden akquirieren, dies sei, so Kattari, nicht förderschädlich. Ein Sponsoring hingegen sei ausgeschlossen.
Manfred Huber betonte, dass der Dorfgemeinschaft dieser Fahrradparcours versprochen wurde und auch der Fördermittelgeber zugesagt habe. Natürlich sei er dafür, dass Haushaltsmittel wohl überlegt ausgegeben werden. „Teeren der Strecke sprengt den Rahmen“, betonte Huber. Zudem schlug er vor, die Trails voneinander zu trennen und so einen kleinen Parcours für kleinere und ungeübtere Kinder zu schaffen. Zu den Spenden erklärte Huber, dass er bereits eine Spendenzusage von 5000 Euro habe. Franz Pletschacher habe zwar nicht das Problem mit den Kosten von 57.000 Euro. Doch alle Baumaßnahmen der Gemeinde zeigten, dass mit Kostensteigerungen zu rechnen ist. „Ich hätte gern eine konkrete Kostenaufstellung“, sagte er. Auch sollte man sich auf Spenden nicht verlassen. Zudem fragte er sich, wie stark der Platz dann tatsächlich auch angenommen werde.
Zweite Bürgermeisterin Daniela Ludwig meinte, dass die bereitgestellten Haushaltsmittel nicht überstiegen werden sollen. Auch könnte in fünf bis zehn Jahren, wenn sich die wirtschaftliche Lage gebessert habe, über eine Asphaltierung der Strecke nachgedacht werden. Der Unterbau sollte hierfür vorbereitet werden. Hans Genghammer fand es schade, dass die Hälfte des Fußballplatzes überbaut werde. Auch merkte er an, dass dieser Fahrradsport nicht ungefährlich sei und einer seiner Schüler deshalb schon mehrfach im Krankenhaus landete. Er fragte nach der Haftung.
Noch Platz für ein Kleinfeldfußballfeld
Zum Fußballplatz berichte Kattari, dass die Verkleinerung mit den Rottauer Bürgern abgesprochen sei. Manfred Huber fügte hinzu, dass ein Kleinfeldfußballfeld noch Platz habe. Tom Hagl kritisierte, dass bei der ersten Vorstellung von Kosten in Höhe von 15.000 Euro die Rede war und der Bauhof die Arbeiten übernehmen sollte. Nun liege man bei 96.000 Euro und eine Einzäunung sei nicht berechnet. Laut Kattari gehe man nicht von einer Einzäunung aus. Achim Stümpfl betonte, dass ohne Asphaltierung nur Radfahrer auf dem Platz wären, die Zahl der Nutzer damit auch geringer. Er würde zudem die Fühler nach Stiftungen und Spenden ausstrecken und bat, nicht an der falschen Stelle zu sparen.