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Grassauer Gemeindezeitung
Ausgabe 11/2025
Das Rathaus berichtet
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Kein Batteriespeicher am Rossanger

Marktgemeinderat lehnte Antrag ab – Künftige Vorgehensweise diskutiert

Dem Bauantrag zum Neubau von Batteriespeichern, Trafen und einer Übergabestation verwehrte der Marktgemeinderat einstimmig sein Einvernehmen. Zunächst müsste eine Bauleitplanung erfolgen. Der Markt Grassau ist durch das Umspannwerk für den Bau von Batteriespeichern interessant und so diskutierte das Gremium, wie künftig mit derartigen Anträgen zu verfahren ist.

Auf dem Rossanger, der großen Wiese gegenüber der Tankstelle, dominiert eine große Fahrzeuglagerhalle. Westlich dieser Lagerhalle wurde nun der Neubau eines Batteriespeichers beantragt. Man befinde sich hier im Außenbereich auf einer landwirtschaftlichen Fläche, informierte Bürgermeister Stefan Kattari. Ein Bau sei nur dann zulässig, wenn öffentliche Belange nicht dagegenstehen. Der Bauantrag, so fügte der Rathauschef hinzu, sei nicht zustimmungsfähig und der Rat müsste einen ablehnenden Beschluss fassen. Zunächst muss eine Bauleitplanung erfolgen. Die Frage sei, so Kattari, wie künftig mit diesem Thema umgegangen werde. Der nächste Antrag sei bereits eingereicht. Die Verwaltung befasse sich seit eineinhalb Jahren mit Großbatteriespeichern, nachdem Anbieter immer wieder auf die Gemeinde zukommen, da es in der Gemeinde ein Umspannwerk gebe, was für die Anbieter günstig ist. Mit dem Ausbau von erneuerbaren Energien, vor allem der PV-Anlagen, werden Stromspitzen erreicht, die zu einem negativen Strompreis führen. Dieser Strom wird dann in den Speichern aufgenommen und zu Zeiten mit wenig Stromproduktion wieder verkauft. „Der Hintergrund ist sehr positiv zu werten“, so Kattari. Zumal der Beitrag der Gemeinde zur Energiewende sehr begrenzt sei. „Wir haben wenig Chancen, ein Windrad zu realisieren und Großflächen-PV- Anlagen sind auch schwierig umzusetzen“, so Kattari. Der Rathauschef schlug vor, den Antrag auf Bauleitplanung zurückzustellen und sich vorab einen größeren Überblick über diese Art der Bauvorhaben einzuholen. Thomas Hofmann hielt den Platz am Rossanger am Ortseingang generell als unpassend und fügte hinzu, dass Grassau eine touristische Region sei. „Wir brauchen Großbatteriespeicher, aber nicht an dieser Stelle“, fügte Kathi Schmuck hinzu. Falls es nur an der Optik liege, könnte der Bereich komplett eingegrünt werden, so Dr. Winfried Drost. Beispielbilder zeigten, dass Batteriespeicher meist in Art von Containern erstellt werden. Wie die bauliche Ausführung ausfällt, hängt vom Bauwerber und der Gemeinde ab. Bürgermeister Kattari schlug vor, die Verwaltung zu beauftragen, nach möglichen Flächen in der Gemeinde zu suchen und das Thema aufzubereiten. Thomas Göls hob den Brandschutz hervor. Derartige Anlagen sollten nicht zu nahe an Wohngebieten realisiert werden. Zu berücksichtigen sei auch die Geräuschkulisse, die von derartigen Containern ausgeht, fügte Kattari hinzu. Schließlich einigte sich der Rat darauf, den Antrag auf Bebauungsplanänderung zurückzustellen und alle Flächen im Gemeindegebiet zu ermitteln, die geeignet wären. Auch eine Übersicht über den Brandschutz soll eingeholt werden. tb