Auf dieser Wiese im Aichfeld könnte ein Physiotherapiezentrum mit Bad entstehen
Das medizinische Angebot im Markt Grassau ist breit gefächert und mit dem neuen Therapiezentrum RenkMed im Gewerbegebiet Eichelreuth konnte die physiotherapeutische Versorgung im Achental und der Gemeinde weiter verbessert werden. Doch es könnte, so der Ansatz des Geschäftsführers von RenkMed Oskar Renk, noch besser gehen und zwar mit einem Therapiebad und Schwimmbecken, das auch dem Schul- und Vereinssport dienen könnte. Seine Vision stellte er dem Marktgemeinderat vor.
Oskar Renk, so informierte Bürgermeister Stefan Kattari, habe vor einigen Monaten das Sporthaus Achental in Eichelreut übernommen und ein Therapiezentrum eingerichtet. Zur physiologischen Therapie wäre auch ein Therapiebad von Vorteil. Dieses könnte als Nebeneffekt auch für den Schulschwimmunterricht genutzt werden. Zunächst erklärte Renk, dass dieses Therapiebad kein öffentliches Bad werden kann, da die Auflagen sehr hoch sind, eine Badeaufsicht und Bademeister sowie eine Bademeisterkabine gefordert werden. Dennoch könnte es dem Schul- und Vereinssport dienen, da diese Gruppen ihre eigene Aufsicht und Betreuer mitbringen. Viele Patienten in Therapie und Rehabilitation fahren derzeit für die wassergestützte Physio nach Bad Endorf oder nach Traunstein. Ambulante Therapiezentren seien die Zukunft der Reha-Maßnahmen, so Renk. Dies wisse er auch, da er 20 Jahre in der ambulanten Reha gearbeitet habe. Er vertrete ein modulares Konzept und möchte ein ambulantes Reha-Zentrum in Grassau errichten und zudem ein Gesundheitszentrum. Dieser Gesundheits- Markt werde sich in den nächsten Jahren von der stationären zur ambulanten Versorgung wandeln, prophezeit er. Genehmigungsfähig sei ein Schwimmbecken der Grüße 7 mal 25 Meter. Ein ambulantes Rehazentrum habe andere Auflagen als ein Gesundheitszentrum. Die meisten Therapiebecken wären für den Schulsport zu klein. Er plane so, dass auch die Schulen profitieren. Zunächst solle das Gesundheits- und Nachsorgezentrum mit Fitnessstudio entstehen und im Anschluss das Rehazentrum. Dieses könne erst beantragt werden, wenn das Gebäude und die Einrichtung stehen. Bis zur Anerkennung als Rehazentrum durch die Kostenträger werden einige Monate vergehen, so Renk. Das Gesundheitszentrum könnte aber bereits wirtschaftlich betrieben werden.
Zweistöckiges Gebäude mit Schwimmbadanbau
Geplant sei ein doppelstöckiges Gebäude mit einem erdgeschossigen Schwimmbadanbau. Als mögliches Grundstück ist die Wiese am Aichfeld zwischen Wohnbebauung und Sportplatz gut gelegen. Es handelt sich hier um ein Mischgebiet, das einseitig bebaut ist. Eine beidseitige Bebauung sei denkbar und das Gebäude hätte zudem eine abschirmende Wirkung zum Sportplatz, so Kattari. Den Mut, ein solches Vorhaben umsetzen zu wollen, lobte Franz Heuberger. Er wisse aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, einen Termin für eine Physiotherapie zu bekommen. Dem pflichteten Tom Hagl und Manfred Huber bei und Sepp Grießenböck erachtete zudem den Standort als gut. Die Zufahrt sah Dr. Winfried Drost etwas problematisch. Auf die wirtschaftlichen Probleme anderer Schwimmbäder verwies Daniela Ludwig. Sie fragte, wie die Umstellung der Wassertemperatur vom Schwimmbecken mit höchstens 28 Grad auf Therapiebecken mit 33 Grad funktioniere. Man könne dies trennen, in dem das Schwimmbad nur an bestimmten Tagen für den Schulsport offensteht und dann nachts die Temperatur heruntergefahren wird, erklärte der künftige Bauherr. Werner Haslinger fragte nach einer Betriebsbeschreibung und Kalkulation, damit die Planung an dieser Stelle nicht wieder ins Leere läuft, so Haslinger weiter. Ob ein Zuschuss von der Gemeinde erwartet werde, wenn das Schwimmbad für den Schwimmunterricht genutzt werden darf, interessiert Olaf Gruß. Laut Kattari mieten die Gemeinden dann die Halle für diese Zeit. Es sei nicht beabsichtigt, sich an der Errichtung des Gebäudes zu beteiligen, so Kattari weiter.
Einstimmig erklärte der Marktgemeinderat, dass er den Bau eines Rehazentrums mit Therapiebecken befürwortet. Hierfür müsse ein vorhabensbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. tb