v.l. Bürgermeister Stefan Kattari begrüßte den neuen Leiter der Polizeiinspektion Grassau Marcus Roth. Dieser stellte sich in der Marktgemeinderatssitzung vor.
Die gute Nachricht übermittelte der neue Leiter der Polizeiinspektion Grassau, Marcus Roth, gleich zu Beginn seiner Vorstellung: “Die Polizeidienststelle in Grassau bleibt bestehen und die Präsenz der Schutzpolizei im Achental wird nicht abnehmen. Im Gegenteil, durch noch mehr Polizei in Zivilkleidung und Fahrzeugen auf den Straßen wird der Schutz erhöht“, erklärte er in der Marktgemeinderatssitzung.
Marcus Roth hat am 1. Juni seinen Posten als neuer Leiter der Polizeiinspektion Grassau aufgenommen. Der 46jährige Familienvater aus Anger war in den letzten Monaten stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Traunstein. In einem Pressegespräch in Rosenheim wurde die Umstrukturierung der PI Grassau bekanntgegeben. Wie Roth erklärte, wächst die Grenzpolizei personell, während es für kleine Dienststellen wie in Grassau immer schwieriger werde, diese aufrechtzuhalten. Mit der Frage, wie es weitergehen wird, beschäftige sich eine Arbeitsgruppe. Der Schutzbereich mit Schutzpolizei wird von der Polizeiinspektion Traunstein übernommen und nebenher werde eine Grenzpolizei Grassau gebildet, die der Grenzpolizei Raubling unterstehe. Betreut werde das Achentalgebiet von der Schutzpolizei der PI Traunstein. „Die Grenzpolizei ist aber auch für alle anderen Einsätze zuständig wie Unfälle und Gewaltdelikte“, betonte Roth. Folglich werde die Präsenz der Polizei nicht weniger. Er verwies auf die Polizei Mittenwald, die diese Umstrukturierung erfolgreich absolviert habe und die Erfahrungen positiv seien. Wann in Grassau diese Umstrukturierung umgesetzt werde, konnte er nicht benennen. Dies werde noch einige Monate dauern.
Hans Genghammer fragte nach dem Grund der Maßnahme, ob zu wenig los ist oder es zu wenig Polizisten gebe. Laut Roth müsse sich jede Behörde auch hinterfragen und sich optimieren. Bei der Grenzpolizei gebe es einen Aufschwung und diese gehört ebenfalls zur Polizei Oberbayern. Man müsse sich überlegen, wie Stellen sinnvoll genutzt werden. „Gründe gibt es viele, die Stärkung der Grenzpolizei gehört dazu“, sagte er. Richard Schreiner interessierte, was mit dem Grassauer Dienststellengebäude passiere. Roth hierzu wörtlich: “Das Gebäude bleibt in Nutzung, die PI Grassau wird nicht aufgelöst und für Außenstehende ist es nicht ersichtlich, ob das Gebäude von der PI Traunstein und der Grenzpolizei genutzt wird“. Zudem werden zwei Streifen geschaffen, die sich 24/7 um das Achental kümmern. Das Sicherheitsbedürfnis der Bürger wurde von Tom Hagl angesprochen und er meinte, dass dieses befriedigt sei, wenn man Streifenwagen sehe. Die Grenzpolizei sei jedoch mehr in Zivil unterwegs ist. „Man kann sich bei uns sicher fühlen, es sind viele Polizeibeamte da, nicht nur in den zwei Dienststellen und der Streife“, betonte Roth, der nochmals bestätigte, dass die Grenzpolizei auch zu Unfallaufnahmen oder Ruhestörungen komme. Um sichtbar zu sein, werde die Grenzpolizei anfänglich auch vermehrt in Uniform unterwegs sein. Zudem werde sich herumsprechen, dass auch Zivilpolizei zugegen ist. Manfred Huber wollte den Unterschied zwischen Schutz- und Grenzpolizei wissen. Hierzu erklärte Roth, dass die Grenzpolizei primär Schleierfahndung durchführe und ihr auch Aufgaben der Bundespolizei zufallen. Die Schutzpolizei hingegen sei Ansprechpartner bei Unfällen und schweren Delikten. Werde die 110 gewählt, dann komme die Schutzpolizei in den allermeisten Fällen. Zu der Frage, ob weiterhin Anzeigen in der PI Grassau erstattet werden können, meinte der Leiter, dass dann voraussichtlich ein Termin ausgemacht werde und man sich in der PI Grassau treffe. Dem Trend in der Gesellschaft folgend werden Anzeigen auch online möglich sein. Kathi Schmuck interessierte der Personalstand in Grassau. Hierzu konnte Roth keine Aussage geben. Ziel sei es, so Roth, mehr Polizei auf die Straße zu bekommen. Man könne sich darauf verlassen, dass nach dem Polizeinotruf auch Hilfe komme. „Es wird auf gar keinen Fall schlechter“, versicherte Roth. Unter diesen Umständen, so Bürgermeister Stefan Kattari, war nichts Besseres zu erwarten. Wenn die Schutzpolizei ihre Kräfte zusammenziehen müsse und die Grenzpolizei die Lücken füllt, sei dies positiv zu werten. Ob die Dienststelle in Grassau dann Präsenzzeiten für das Aufgeben von Anzeigen haben werde oder dies nur mit Termin möglich ist, interessierte den Rathauschef. Hierzu konnte Roth ebenfalls noch keine Angaben machen, damit werde sich die Arbeitsgruppe beschäftigen. tb