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Grassauer Gemeindezeitung
Ausgabe 16/2025
Das Rathaus berichtet
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Familie Grassau besucht »ihre« Gemeinde

Kurios, aber wahr: Familie Grassau machte Urlaub in „ihrer“ Gemeinde Grassau. Sie erhebt aber keinerlei Ansprüche, die Gemeinde betreffend. Dafür fühlt sich die Familie aber sichtlich wohl in Grassau, wie Kerstin, Frank und Tom Grassau bei einem kleinen Empfang im Rathaus betonten.

Schon die Vorstellungsrunde war kurios, denn während sich Bürgermeister Stefan Kattari und Tourismus-Leiter Max Felber mit dem Zusatz „aus Grassau“ vorstellten, nannten die drei Ehrengäste aus Nordrhein-Westfalen jeweils ihren vollen Namen – somit war Grassau quasi in aller Munde.

Die Familie reist derzeit mit dem Wohnmobil durch Oberbayern und bedauerte etwas, dass es in Grassau keinen Stellplatz gibt. Über einen Freund von Sohn Tom ist die Familie auf Grassau aufmerksam gemacht worden. Dieser war im vergangenen Jahr in der Gegend im Urlaub, fotografierte das Ortsschild von Grassau und schickte das Bild der Familie. Kerstin Grassau war begeistert, schrieb Bürgermeister Stefan Kattari eine E-Mail und kündigte den Besuch in ihrer „Namensgemeinde“ an. In der Gemeinde habe man sich sehr darüber gefreut, so Kattari. Das Trio sei nun auch die erste Familie mit diesem besonderen Namen gewesen, die zu Besuch kam. Als Familienname ist Grassau nicht weit verbreitet, wie eine Recherche ergab. Angeblich tragen nur 143 Menschen weltweit diesen Nachnamen, darunter 47 in Deutschland. Drei davon sind nun auch im Markt Grassau bekannt. Woher der Familienname stammt und welche Bedeutung diesem zugeschrieben werde, wussten die Grassaus nicht. Frank Grassau erzählte, dass sein Vater aus Thüringen kommt, aber die Herkunft des Namens noch nie recherchiert wurde. Er habe auch noch einen Bruder mit Namen Grassau.

Erstaunt zeigte sich die Familie, als sie ein Bier mit dem Namen Grassau im Bürgermeisterzimmer entdeckte und erfuhr, dass es in Chile eine Brauerei mit diesem Namen gibt, die nach dem Eigentümer Roberto Grassau benannt ist. Dies könnte ein weiteres Reiseziel werden. Als sich im Freundeskreis herumsprach, dass Familie Grassau nach Grassau fährt, wurde dem Sohn Tom dringend geraten, die Metzgerei aufzusuchen und eine Wurst zu essen. „Wir beeilten uns, damit wir vor Geschäftsschluss noch einkaufen konnten und genossen zunächst eine Leberkassemmel“, schwärmte Kerstin Grassau. Auch freute sich die Familie über den Empfang bei der Kirche, zu dem viele Grassauer in Tracht gekommen waren. Allerdings musste Kattari das Trio enttäuschen, denn die Grassauer hatten sich nicht für den besonderen Besuch, sondern für die Firmung herausgeputzt. Wer schon Grassau heißt, sollte auch über seine Gemeinde Bescheid wissen, meinte Bürgermeister Stefan Kattari und übergab einen kompletten Satz mit allen Bänden der Grassauer Ortschronik. Viel Lesestoff für die Familie, die sich sehr freute und in nächster Zeit viel entdecken kann. Familie Grassau versprach, dass dies nicht der letzte Besuch in ihrer Namensgemeinde war.

tb