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Grassauer Gemeindezeitung
Ausgabe 20/2023
Das Rathaus berichtet
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Aus der Schulverbandsversammlung

Schulsporthalle weiterhin geschlossen

Gerichtsgutachten steht weiterhin aus – Verfahren blockiert Schulhaussanierung

Wieder ein Schuljahr ohne Sporthalle? Die 2019 eingeweihte Sporthalle ist weiterhin gesperrt. Bürgermeister und Schulverbandsleiter Stefan Kattari ist verzweifelt. In der Schulverbandsversammlung informierte er über den Sachstand und machte seinem Ärger hinsichtlich der Dauer des Gerichtsverfahrens Luft. Mit einem Brief an Eltern, Schüler und Lehrer schildert er, warum bereits im vierten Jahr seit Bau der Turnhalle diese nicht genutzt werden kann.

Zu Schulhaussanierung konnte Kattari berichten, dass man gut vorankomme und die Unterrichtsräume und die Flure Gestalt annehmen. Die Lüftungsanlage sei zum Teil montiert, Estriche eingebracht und die Sanitäranlagen werden derzeit gefliest. Die Fenster seien bereits getauscht und die Außendämmung angebracht. Sobald dieser Gebäudeteil fertig saniert ist, wird das Grundschulgebäude in Angriff genommen. Leider könne der ursprüngliche Sanierungsplan nicht eingehalten werden. Geplant war der Abbruch der Turnhalle aus den 80er Jahren, um hier ein neues Schulgebäude zu schaffen. Dies sei nun nicht möglich, da die alte Turnhalle für den Schulsportunterricht dringend benötigt werde, obwohl ja eigentlich die neue, große zweieinhalbfache Turnhalle beste Voraussetzungen bieten könnte und dringend benötigt wird. Er erinnerte, dass die neue Turnhalle im Oktober 2019 eingeweiht wurde und kaum ein halbes Jahr später aufgrund von Rissen in den Leimbindern der Dachkonstruktion gesperrt werden musste. Es wurde ein Gutachten erstellt und im Oktober dann Klage beim Landgericht eingereicht. Das Gutachten zeigte, dass die Turnhalle nutzbar war, jedoch bei Schneelast gesperrt werden musste. Zweieinhalb Jahre nach Feststellung der Risse und ein Jahr nach Klageerhebung wurde im Oktober 2022 endlich die Turnhalle von einer vom Landgericht beauftragten Sachverständigen untersucht. Daraufhin wurde die komplette Sperrung der Turnhalle angeordnet, da scheinbar die Rissbildung vorangeschritten war. Eine erneute Begutachtung erfolgte dann im März 2023 mit der Aussage, dass das Gutachten im Juni vorliegen werde. Bis zum heutigen Tag, so Kattari, gebe es immer noch kein Gutachten. „Wir gehen jetzt bereits ins vierte Schuljahr, in dem die Turnhalle nicht genutzt werden kann. Und wir wissen nicht, wie lange der Zustand noch andauert“, bedauerte Kattari. Dies ist besonders ärgerlich, da, so Kattari, alle Sachkundigen davon ausgehen, dass das Dach repariert werden kann. Die Gemeinde würde die Reparatur selbst beauftragen und dann vor Gericht die Kosten einstreiten. Um Beweise zu sichern, muss jedoch vorher das Gutachten vorliegen. „Ich bin am Verzweifeln, weil keine Bewegung in der Sache erkenn- oder absehbar ist“, betonte er. „Die Leidtragenden sind die Schulkinder“, fügte er an. Die Mühlen der Justiz mahlen hier besonders langsam, denn mittlerweile sind zwei Jahre nach Klageerhebung verstrichen und dies bei einem Gebäude von öffentlichem Interesse. Zudem werden durch diesen Zustand auch die Kosten in die Höhe getrieben. Die Schulkinder werden zum notwendigen Sportunterricht in die Nachbargemeinden gefahren und auch diese Buskosten werden in die Schadenshöhe einfließen. Zudem verzögert sich die Schulhaussanierung mit dem Abbruch der alten Turnhalle und Neubau des neuen Schultrakts auf unbestimmte Zeit. Bleibt nur die Hoffnung, dass das laufende Gerichtsverfahren endlich in Schwung kommt. „Das Verständnis der Eltern für die vorherrschende Situation schwindet“, so Stefan Kattari.

Derweil unternimmt die Marktgemeinde alles, um die Sanierung des Mittelschultrakts voranzubringen. Der Möblierung der Klassenräume mit Schränken, Tischen und Stühlen und der technischen Ausstattung der Werkräume des in der Sanierung befindlichen Trakts mit über einer halben Million Euro stimmte der Schulverband, der die Kosten nach einem Umlageschlüssel trägt, zu. tb