Bereits zum nächsten Kindergartenjahr soll der Waldkindergarten in Rottau zum Einsatz kommen. Ein Grundstück ist bereits gefunden. Der Marktgemeinderat diskutierte nun über die Größe des Kindergartens wie auch über die Unterkunft und legte den Bedarf fest.
Um staatlich gefördert zu werden, muss zunächst der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen anerkannt werden, informierte Bürgermeister Stefan Kattari. Er verwies darauf, dass bereits im vergangenen Jahr mit der Arbeiterwohlfahrt ein erfahrener Träger von Waldkindergärten gefunden wurde. Nun gehe es um konkrete Schritte, den Waldkindergarten umzusetzen. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen wurde letztmalig 2020 erhoben. Nun wurden erneut Betreuungsplätze und Belegzahlen der bestehenden Kindergärten abgefragt und mit den Zahlen der im Ort lebenden Kinder zwischen Null und sechs Jahren verglichen. Aktuell sind alle 232 Kindergartenplätze belegt. Fast alle Kinder der Gemeinde können in Kindertagesstätten betreut werden und dies nur, so der Bürgermeister, weil eine Aufstockung der Betreuungsplätze erwirkt werden konnte. Diese Aufstockung sei jedoch zeitlich befristet. Zudem werden 18 Kinder in den umliegenden Gemeinden betreut. Darunter besuchen bereits jetzt sechs Kinder einen Waldkindergarten. Er schlug vor, einen weiteren Bedarf von 20 Plätzen anzuerkennen. Dies sei für einen Waldkindergarten eine sinnvolle Gruppenstärke. Kattari betonte, dass der Träger, die AWO, beratend zur Seite stehe. Kai Wagner, Geschäftsführer des AWO Kreisverbands Traunstein, erklärte, dass die AWO viel Erfahrung mit Waldkindergärten habe und für den Rottauer zwei sozialpädagogische Kräfte und eine weitere Kraft, auch ungelernt, benötigt werden. Marina Gasteiger fragte, ob zudem auch eine Erweiterung des bestehenden Rottauer Kindergartens überprüft werden könne. Sie vermutet, dass die Kinder nicht weniger werden und zukünftig auch noch mehr Hauskindergartenplätze benötigt werden. Dies werde geprüft. Einhellig entschied sich der Rat, den weiteren Bedarf von 20 Betreuungsplätzen, die im Waldkindergarten geschaffen werden sollen, anzuerkennen.
Zudem wurde über die Variante der Unterkunft der Kinder im Waldkindergarten diskutiert, wobei zwischen einer Blockhütte und einem Waldkindergartenwagen zu unterscheiden war. Diese modularen Mobil-Häuser gibt es bereits auch in den Varianten Kindergarten, sind großteils aus Holz und die Inneneinrichtung kann den Bedürfnissen entsprechend geplant werden.Voraussichtlich werde ein mobiles Häuschen etwa 30.000 Euro weniger als eine Blockhütte kosten. Ein weiterer Vorteil sei, so der Rathauschef, dass eine Bauüberwachung von Seiten der Gemeinde nicht benötigt werde und dies die Bauverwaltung entlasten würde. Von Vorteil könnte sein, dass das Gebäude, sollte einmal ein anderer Standort nötigt werden, versetzt werden könne. Auch Wagner sah in der mobilen Variante Vorteile, zumal die Einrichtung vielfältiger sein könne als bei einer Blockhütte und die Ausstattung besser planbar sei. Man dürfe dieses auch nicht mit einem herkömmlichen Bauwagen vergleichen, sagte er. Zudem werden Toiletten gleich mitgeplant, wie auch Stauraum für das Personal. Manfred Huber glaubt zudem, dass eine Blockhütte zeitlich nicht zu realisieren sei und meinte, dass diese Lösung mit einem mobilen Holzhaus die beste Lösung sei. Einstimmig entschied sich das Gremium für die mobile Hauslösung. tb