Die fünf neuen Rosenbeete im alten, hinteren Teil des Grassauer Friedhofs fügen sich harmonisch in den Bestand von Erdgräbern ein. In diesen Rosenbeeten, die von einer Reling umfasst werden, sind nun neue Urnengräber entstanden, die jedoch erst belegt werden können, wenn die Friedhofssatzung angepasst und genehmigt wurde. Anfragen gebe es bereits, wurde bei der Übergabe der Rosenbeete nach Fertigstellung im Beisein von Michael Hartl vom Friedhofskompetenzzentrum erklärt.
Bürgermeister Stefan Kattari wie auch Bernd Fleindl von der Tiefbauverwaltung im Rathaus zeigten sich begeistert. „Es ist eine wunderbare Aufwertung des Friedhofbereichs und eine Ergänzung der bestehenden Bestattungsarten gelungen“, betonte Bürgermeister Kattari. Mit diesen Beeten können dringend benötigte Urnengräber bereitgestellt werden, ohne neue Urnenwände, die den Friedhof zerschnitten hätten, bauen zu müssen. Um das Gesamtbild des Friedhofs nicht zu beeinträchtigen, entschied sich der Marktgemeinderat für das von Michael Hartl vorgeschlagene neue Konzept, das unter anderem diese Rosenbeete vorsieht. Die Rosenbeete wurden dort installiert, wo bereits einige Erdgräber aufgelassen wurden und auch nicht mehr vergeben werden konnten. Diese leeren Flecken sind nun Vergangenheit. Die Beete sind so gestaltet, dass zu jeder Jahreszeit etwas blühen wird. Im Mittelpunkt stehen die Rosenbüsche. Positiv für die Angehörigen sei, so Kattari, dass diese Urnengräber nicht gepflegt werden müssen, diese jedoch zentral verwaltet und gepflegt werden und diese Kosten dann von den Grabstelleninhabern zu tragen sind. Es handle sich hierbei aber nicht um anonyme Gräber, denn an der Metall-Reling werden Tafeln mit den Daten der Verstorbenen angebracht. Diese Tafeln sind so gestaltet, dass auch eine Kerze zur Andacht Platz findet. Ein weiterer Vorteil ist, dass in diesen Urnenbeeten kompostierbare Urnen eingebracht werden und eine weitere Umbettung wie bei den Urnennischen nicht notwendig werde, es sich hier folglich um eine endgültige Bestattungsform handle.
In den fünf Rosengräbern können an die 150 Urnen bestattet werden. Neben Einzelgräbern besteht auch die Möglichkeit, zwei nebeneinander liegende Urnengräber als Partnergräber bereitzustellen und für das Paar eine größere Metalltafel an der Reling zu befestigen. Die Metallschilder werden einheitlich hergestellt. Gestaltungsfreiheit besteht dann bei der Beschriftung.
Renate Götze von der Friedhofsverwaltung ergänzte, dass die Nachfrage bereits jetzt groß sei. Die Gräber können aber erst dann vergeben werden, wenn die Friedhofssatzung angepasst und damit auch die Kosten für diese Gräber kalkuliert sind.
Die Firma Galabau Krumrey aus Prien führte die Erd- und Pflanzarbeiten durch, Metallbau Widmann aus Grassau wurde mit der Herstellung der Relings und den Halterungen beauftragt. Bürgermeister Kattari lobte neben den ausführenden Firmen auch den gemeindlichen Bauhof und hier besonders das fünfköpfige Gärtnerteam, das stets mit Herzblut bei der Sache sei. Michael Hartl schloss sich dem Lob an und hob die gute Zusammenarbeit hervor. „Die Integration der neuen Rosenurnengräber in den traditionellen Bestand ist bestens gelungen“, sagte er. Es werden noch Sitzbänke aufgestellt und auch ein Platz für die Trauerarbeit mit beschreibbaren Schiefertafeln errichtet. Des Weiteren wird ein Brunnen installiert und ein gemeinschaftlicher Ablageplatz für Kerzen, Gestecke und dergleichen erstellt.
Bernd Fleindl, Verwaltungsangestellter hob die gute Zusammenarbeit aller beteiligten Firmen und die Einhaltung des zeitlichen Rahmens hervor. Die Beete sollten bereits an Allerheilligen nach nur kurzer Bauzeit fertig sein, was gelungen ist.
Ein weiterer Bestandteil des neuen Friedhofskonzepts ist die Schaffung von 48 Grabplätzen zur Baumbestattung, wofür bereits im Parkteil ein Bestandsbaum ausgewählt und eine Eiche gepflanzt wurde. Hier erfolgt dann im Frühjahr noch die Aufstellung von zwei Holzstelen, auf denen jeweils 24 Metalltafeln angebracht werden können. tb