Alle vier Jahre werden die Gebühren des Eigenbetriebs Wasserversorgung neu kalkuliert und der Wasserpreis dann entsprechend angepasst. Gleich mehrere Vorbesprechungen waren notwendig, da es eine, so wie Bürgermeister Stefan Kattari in der Marktgemeinderatssitzung betonte, schwierige Entscheidung zu treffen galt, nämlich den Wasserpreis enorm von 1,30 Euro auf 1,88 Euro pro Kubikmeter Wasser zu erhöhen. Nach der ausführlichen Erklärung über den Grund dieser Erhöhung stimmten alle Räte der neuen Satzung und damit dem neuen Wasserpreis zu.
Dass es der Marktgemeinde schwer fällt, die Bürger finanziell stärker zu belasten, war deutlich an den Erklärungen zu erkennen. So betonte der Rathauschef, dass das Wasserwerk eine kostendeckende Einrichtung sei. Die Erhöhung des Wasserpreises habe mehrere Gründe. Zum einen komme das Leitungsnetz langsam in die Jahre. Dieses halte zwar deutlich länger wie das Kanalnetz, lasse sich aber schwerer sanieren. Da künftig kontinuierlich in das Netz investiert werden müsse, könne es sein, dass der Wasserpreis weiter steigen müsse. Für die derzeitige Berechnung der Gebühren gebe es vier Gründe. Für die Kalkulation wird vier Jahre zurückgeblickt und bereits hier zeigt sich, dass der Wasserpreis bei mindestens 1,40 Euro hätte liegen müsse, um im Nachhinein kostendeckend zu sein. Zweitens beeinflussen allgemeine Preissteigerungen, die vor allem bei Reparaturen zum Tragen kommen, den Preis. Wenn nun der Glasfaseranschluss komme, biete sich an, gleich die Wasserleitung dort zu erneuern, wo ohnehin aufgegraben werde. Wie der Rathauschef erklärte, werde versucht, Synergieeffekte zu nutzen, damit nicht zweimal durch den Hausgarten ein Graben führt. Nach Kalkulationen dieser Kosten würde sich der Wasserpreis auf 1,71 Euro erhöhen. Schließlich, so Kattari weiter, werden in den kommenden Jahren Fahrbahnstrecken der Bahnhofstraße von Viehhausen bis zum Kreisverkehr Staudach erneuert und zugleich die Wasserleitungen neu verlegt. Ähnliches gilt für die Mietenkamer Straße. Werden diese Maßnahmen und Investitionen eingerechnet, dann resultiert ein Preis von 1,88 Euro Netto, der nun für die nächsten vier Jahre Kalkulationszeitraum als Preis fixiert wird. Laut Wasserwerksleiter Dominik Hammerschmidt belaufen sich die Mehrkosten pro Person bei einem Jahresverbrauch von 45 Kubikmeter Wasser auf 27 Euro. Ein Vier-Personen-Haushalt kann pro Jahr mit Mehrkosten von 105,15 Euro rechnen. Die prozentuale Steigerung sei hoch, defacto nicht ganz so enorm, bedenke man, dass man 1000 Liter bestes Trinkwasser für 1,88 Euro bekomme, fügte Kattari hinzu. Im Vergleich mit den Nachbarkommunen bewege man sich weiterhin im Mittelfeld. Die Grundgebühr für den Zähler bleibt gleich. Angehoben werden die Herstellungsbeiträge für Neubauten und Umwidmungen zu Wohnbereichen von bislang 1,34 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche auf jetzt 1,53 und pro Geschossfläche umbauter Raum pro Quadratmeter von 5,89 Euro auf 7 Euro. Franz Heuberger interessierte, warum die Wasserleitungen anfällig sind. Laut Hammerschmidt sind etliche älter als 33 Jahre und einige auch noch aus Eisen.
Schnell hingegen war die Abwassersatzung neu festgelegt. Hier ergeben sich nämlich kaum Änderungen. Der Kubikmeterpreis Abwasser bleibt bei 2,36 Euro. Der Herstellungsbeitrag wird sich ändern und von 15,97 auf 18,73 Euro pro Quadratmeter Geschossfläche steigen. Auch diese Satzung wurde einstimmig vom Marktgemeinderat angenommen. Tb