Die Gemeinde steht geschlossen hinter der Einrichtung Musikschule, die einen wertvollen Beitrag zum gesellschaftlichen Leben in der Gemeinde und der Persönlichkeitsentwicklung der jungen Musikschüler leistet. Als Talentschmiede weit über die Gemeindegrenzen bekannt, fördert die Musikschule alle, die ein Instrument erlernen wollen. Die Musikschulleiter Wolfgang Diem und Otto Dufter informierten über die Arbeit der Musikschule, aber auch über Probleme, die mit steigenden Löhnen wohl in jeder Einrichtung einhergehen.
„Die Musikschule verdient unverändert ein gewaltiges Lob für die hervorragende Arbeit“, betonte Bürgermeister Stefan Kattari. Er sah die Förderung der Schüler sowohl in der Breite wie auch an der Spitze als sehr gelungen an und hob hervor, dass auch Berufsmusiker aus der Musikschule hervorgehen. Von unschätzbarem Wert sei die Musikschule für den Erhalt der Traditionen, für das Vereinsleben und die Landschaft an musikalischen Ensembles sei sehr dicht. Zudem leiste die Musikschule eine großartige Jugendarbeit, betonte Kattari und erklärte, dass die Musikschule mit über 1.000 Schülern die größte im Landkreis sei. Dies wiederum ermögliche Lehrkräften attraktive Arbeitsbedingungen, was der Qualität der Schule zugutekomme. Die Musikschulverwaltung arbeite effizient und dennoch gebe es Zuschussbedarf. Dies wiederum, so Kattari, sei in Zeiten eintrübender wirtschaftlicher Aussichten keine Selbstverständlichkeit. Die Gebührenerhöhung müsse deutlich ausfallen, da markante Lohnsteigerungen resultieren und diese Erhöhung müsse zum Teil an die Familien weitergereicht werden. Wie Kattari berichtete, habe man sich mit den Mitgliedsgemeinden geeinigt, die zusätzliche Last auf die Schultern der Gemeinden und Eltern gleichmäßig zu verteilen und den lang gepflegten Ausgleich zu halten. „Wir dürfen nicht zulassen, dass sich Musikschule nur der leisten kann, der Geld hat“, sagte der Rathauschef. „Wir hoffen, dass die Zuschüsse des Landkreises, der sich sehr für den Erhalt der Musikschule einsetzt, gleichbleiben“, sagte Kattari.
Die lange Tradition konnte Musikschulleiter Wolfgang Diem belegen, denn im kommenden Jahr feiert die Musikschule ihr 50jähriges Jubiläum und wolle sich in das Kulturfest gerne einbringen. Er informierte, dass die Musikschule mit verschiedenen Stiftungen zur Förderung der jungen Musiker zusammenarbeite. Diem erinnerte an die Höhepunkte des vergangenen Jahres, wie die Konzerte zu Ehren des Förderers Wolfgang Sawallisch, der 2023 100 Jahre alt geworden wäre. Ein besonderes Festkonzert mit der Bayerischen Staatsoper im Hefter Kultursaal habe bezeugt, welch enormes musikalisches Potential die Musikschule habe. Die Aufzählung der Konzerte der vielen Kapellen und Musikgruppen hätte den Rahmen gesprengt. So verwies Diem noch auf den Volksmusikwettbewerb „Habernspitz“ und den Hans-Josef-Crump-Preis, benannt nach dem ersten und sehr verdienten Musikschulleiter, der 2023 erstmals verliehen wurde. Auch die Aufzählung der Preisträger bei Jugend musiziert sowohl auf Regional- als auf Landesebene verzichtete Diem, verwies aber auf das Horntrio, das unter starker Konkurrenz beim Bundeswettbewerb den zweiten Platz erreichen konnte. In Planung sei nun das Chiemgauer Almfestival. „Wir wollen unser Bestes geben und die steigenden Kosten auf alle verteilen, damit die Balance gewahrt bleibt“, fügte er hinzu.
„Wenn wir nicht so erfolgreich wären, wären auch die Kosten geringer“, erklärte Otto Dufter, Musikschulleiter und zuständig für die Haushaltszahlen. Der Erfolg zeige sich in den steigenden Schülerzahlen. Er sprach von Kostensteigerungen, die die Schule nicht beeinflussen könne. Von Vorteil sei der hohe Anteil an Gastschülern, die zu 30 Prozent die Gebührenlast tragen und von ihren Gemeinden unterstützt werden. Dufter lobte den Landkreis für sein Engagement, betonte zugleich, dass das Land Bayern mit einer geplanten Förderung von 25 Prozent mit derzeit 15 Prozent hinterherhinke. In den letzten beiden Jahren mussten 11,5 Prozent an Tarifsteigerungen abgefedert werden. Zudem steigen die Sozialversicherungen. Wie Otto Dufter erklärte, tragen die Eltern zu 38 Prozent und die Mitgliedsgemeinden zu 37 Prozent zur Finanzierung bei. 25 Prozent werden über Zuschüsse gedeckt. In Zahlen bedeutet dies an Einnahmen 1,34 Millionen Euro und an Ausgaben 1,56 Millionen. Das Saldo von 219.000 Euro trägt die Marktgemeinde.
Ohne Diskussion stimmte der Marktgemeinderat dem vorgelegten Musikschulhaushalt zu. Die neue Gebührenordnung wird im Frühjahr erfolgen.Tb